Das Warten geht weiter. Auch wenige Tage vor dem Transferschluss am 31. Januar hat der VfL Bochum noch keinen neuen Innenverteidiger verpflichtet. Dabei sind sich nicht nur Fans und Beobachter einig, dass Verstärkung benötigt wird, um die Chance auf den Klassenerhalt zu erhöhen. Auch intern haben sich die Verantwortlichen darauf verständigt, die anfällige Defensive verstärken zu wollen. Geld dafür steht bereit, wenn auch in begrenzter Form. Ob dieses ausreicht, ist fraglich.
Verhandlungen laufen
Dabei haben Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz und Cheftrainer Thomas Reis schon im Herbst die wohl größte Schwachstelle des Kaders erkannt – und eine Kandidatenliste erstellt. Die wurde zwar abgearbeitet, aber noch kein Deal finalisiert. Ein Verteidiger aus dem Ausland habe zugesagt, berichtet Reviersport, doch der abgebende Verein ziert sich noch, weil die gebotene Ablöse zu niedrig sei. Bedeutet: Entweder gibt es bis zum Freitag eine Einigung – oder der VfL setzt die Saison ohne einen neuen Defensivspieler fort.
Wobei es durchaus Alternativen gibt. Auch der Kölner Lasse Sobiech wird nach wie vor als Kandidat gehandelt. Doch ein mögliches Leihgeschäft ist ebenfalls noch nicht zustande gekommen, weil auch andere Vereine um die Dienste des 29-Jährigen buhlen. Die Hoffnung hat der VfL aber auch in diesem Fall noch nicht aufgegeben. Doch wertvolle Zeit ist in jedem Fall schon verloren gegangen. Die Auftaktpartie in Bielefeld steht unmittelbar bevor, die Vorbereitung als Integrationsphase ist abgeschlossen.
Als Platzhalter für einen möglichen Neuzugang, aber vielleicht auch als Dauerlösung, haben die Verantwortlichen nun vorerst VfL-Urgestein Patrick Fabian auserkoren. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen spielte er in der Hinrunde keine Rolle. Eigentlich wollte der Routinier seine Karriere auch langsam ausklingen lassen. Doch am Dienstag wird er in der Viererkette wohl sein Saisondebüt feiern. Vor ihm verteidigen drei defensive Mittelfeldspieler. Auch das ist neu. Insgesamt ist die Ausrichtung defensiver als noch in der Hinrunde.
Leitsch tastet sich heran
Perspektivisch hoffen Reis und Schindzielorz auch noch auf einen internen Neuzugang. Maxim Leitsch, der sein letztes Pflichtspiel im September 2018 absolviert hat, ist ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Die Vorbereitung hat er ohne Probleme gemeistert. Bleibt er schmerzfrei und holt seinen Trainingsrückstand auf, wäre er nicht nur eine Alternative für die Innenverteidigung. Auch links hinten gibt es weiter Bedarf. Denn für Danilo Soares, aktuell unangefochtener Stammspieler, fehlt ebenfalls ein Ersatz.
(Foto: Pressefoto Eibner)