Genau eine Woche bleibt noch Zeit, den Kader zu verstärken. Nach wie vor sucht der VfL Bochum auf zwei Positionen nach neuem Personal. Kommen soll nicht nur ein dynamischer und flexibel einsetzbarer Angreifer, sondern auch ein neuer Ersatztorhüter. Wobei die Bochumer den im Grunde schon gefunden haben.
Wunschkandidat ist Andreas Luthe vom 1. FC Kaiserslautern. Der 36-Jährige steht damit vor der Rückkehr zu seinem Jugend- und Ausbildungsverein. Bereits zwischen 2001 und 2016 trug der Keeper das VfL-Trikot, debütierte dabei auch in der Bundesliga. Insgesamt absolvierte Luthe 169 Pflichtspiele für die Profis des VfL, den er 2016 nach dem Verlust seines Stammplatzes in Richtung Augsburg verließ. Luthe duellierte sich seinerzeit mit Manuel Riemann, wird nun aber als Ersatzmann und nicht als Herausforderer der aktuell unumstrittenen Nummer eins verpflichtet. Dies wurde Luthe in den Gesprächen auch klar kommuniziert.
Für Luthe folgten nach seiner langen Zeit in Bochum Stationen bei Union Berlin und nun in Kaiserslautern, wo er zu Saisonbeginn seinen Stammplatz verlor. Mit 90 Erst- und 187 Zweitligaeinsätzen erfüllt Luthe das Bochumer Anforderungsprofil, für die Rückrunde einen routinierten Schlussmann zu verpflichten. Luthe soll den noch länger verletzten Michael Esser vertreten. Zudem ist er die naheliegendste Lösung: Sportdirektor Marc Lettau und Luthe kennen sich noch aus Berlin, mit Geschäftsführer Patrick Fabian hat der Keeper sogar noch selbst zusammengespielt. Luthes Kontakt zum VfL ist nach seinem Abgang ohnehin nie abgerissen, unter anderem durch sein vielfältiges gesellschaftliches und soziales Engagement. Der Wechsel wird über die Bühne gehen, wenn Kaiserslautern einen Nachfolger gefunden hat. Luthe und der VfL sind sich bereits einig.
Neuer Angreifer soll kommen
Priorität genießt in diesem Winter aber eigentlich die Verpflichtung eines Offensivspielers. Doch die Gespräche und Verhandlungen führten bislang noch nicht zum Erfolg. Florent Muslija vom SC Paderborn, der vor allem mit Blick auf den Sommer zum Kandidatenkreis gehörte, wechselt zum SC Freiburg. Finanziell konnte der VfL mit den Breisgauern nicht mithalten, zudem sprachen private Gründe für einen Wechsel nach Freiburg. Auch Marco Grüll von Rapid Wien, um den mehrere Bundesligisten werben, ist sehr wahrscheinlich zu teuer. Und Benedict Hollerbach, über den im Dezember öffentlich spekuliert worden war, wird ebenfalls nicht an die Castroper Straße wechseln. Der Angreifer ist nach dem Trainerwechsel fest bei Union Berlin eingeplant.
Eine neue Spur führt nun offensichtlich ins Ausland. Laut kicker-Sportmagazin und griechischen Medien zeigt der VfL Interesse an einer Verpflichtung von Georgios Masouras. Der Nationalspieler Griechenlands geht aktuell für Olympiakos Piräus auf Torejagd. Dort ist der 30-Jährige seit Jahren Stammkraft und sogar Vize-Kapitän, sein Vertrag läuft allerdings in diesem Sommer aus. Mit seiner Athletik, seiner Technik, einer guten Übersicht sowie einer engagierten Spielweise würde Masouras genau ins Bochumer Anforderungsprofil passen. Im Angriff ist Masouras flexibel einsetzbar, sowohl als zweite Spitze als auch auf den Außenpositionen. Bislang hat er jedoch nur in Griechenland gespielt, die Bundesliga wäre Neuland für ihn. Fraglich ist ohnehin, ob Masouras für den VfL bezahlbar wäre – und ob er dem grundsätzlichen Plan der Kaderverjüngung nicht im Weg stünde.
Wie auch immer: Platz im Bochumer Kader wäre noch, erst recht nach dem Abgang von Jordi Osei-Tutu. Der Außenbahnspezialist spielt bis zum Sommer auf Leihbasis für den griechischen Erstligisten PAS Giannina. Sein neuer Verein hat sich eine Kaufoption gesichert. Die gibt es bei Gerrit Holtmann, der bis zum Saisonende für Darmstadt 98 aufläuft, übrigens nicht.
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