Rückrunde im Blick

„Würde uns guttun“: Letsch spricht über Wintertransfers

Die Unzufriedenheit war VfL-Trainer Thomas Letsch nicht anzusehen, doch mit der Leistung im Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten PEC Zwolle am Mittwochnachmittag war er ganz und gar nicht einverstanden. „Wir hatten keine Struktur, keine Kompaktheit. Wir haben nicht mutig gespielt“, analysierte der Fußballlehrer das erste Testspiel nach knapp zwei Wochen Urlaub und einer Woche Training. „Natürlich haben wir intensiv gearbeitet, und für einige Spieler war es der erste Einsatz nach längerer Zeit. Ein schlechtes Spiel war es trotzdem.“

Gerrit Holtmann hatte den VfL zwar in Führung gebracht, doch nach einer guten Anfangsphase war vom Bundesligisten nur noch wenig zu sehen. Die nicht sattelfeste Defensive ließ drei Gegentreffer zu, wobei Letsch zur Pause alle Feldspieler wechselte und somit jedem fitten Akteur Einsatzzeit schenkte. „Diejenigen, die zuletzt weniger gespielt haben, sollen auf sich aufmerksam machen. Jeder hat die Möglichkeit zu zeigen, ob er eine Alternative ist.“ Dafür sollten vermeintliche Reservisten speziell den ersten Trainingsblock bis Weihnachten nutzen.

Letsch wünscht sich Losilla-Ersatz

Denn diese Zeit mit insgesamt drei Testspielen sieht Thomas Letsch als gute Gelegenheit, um die Kaderqualität noch einmal zu überprüfen. „Die Frage ist: Brauchen wir noch Qualität oder sind wir durchgängig so besetzt, dass wir auch dann gut aufgestellt sind, wenn im Saisonverlauf etwas Unerwartetes passiert.“ Dass die Aussagekraft von Testspielen begrenzt ist, weiß der Trainer natürlich auch – und will mögliche Transferaktivitäten nicht allein davon abhängig machen. „Auf der einen oder anderen Position“ schaue man sich ohnehin nach Verstärkung um.

Vor allem im defensiven Mittelfeld. „Wenn Anthony Losilla ausfällt, haben wir keinen, der seinen Fähigkeiten nahekommt. Da noch jemanden zu haben, würde uns guttun“, erklärte Letsch auf Nachfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Patrick Osterhage sei „ein anderer Spielertyp“, Konstantinos Stafylidis „eigentlich Außenverteidiger“, Kevin Stöger und Philipp Förster offensiver ausgerichtet. Jacek Goralski nannte er in diesem Zusammenhang gar nicht; mutmaßlich, weil sich der Sommerneuzugang noch in der Reha befindet.

Mainz blockt bei Leitsch-Transfer

Auch gegen einen schnellen Innenverteidiger würde sich Thomas Letsch sicher nicht wehren. Dass im Transfermonat Januar eine Rückholaktion von Maxim Leitsch gelingt, ist nicht ausgeschlossen, nach jetzigem Stand aber nicht zu erwarten. Der Linksfuß hat sich in Mainz bislang nicht wie erhofft einleben können, im Herbst kamen außerdem gesundheitliche Probleme dazu. Dennoch planen die Rheinhessen weiter mit Leitsch. „Ein Wechsel nach Bochum war und ist kein Thema“, stellte Sportdirektor Martin Schmidt in dieser Woche klar.

Sein Amtskollege in Bochum wird also Alternativen prüfen müssen. Für Patrick Fabian ist es die erste Transferperiode in verantwortlicher Position. Weil sein Vorgänger im Sommer den Lizenzspieleretat nicht vollständig ausgeschöpft hat und der VfL für diese Saison mit einem satten Gewinn plant, gibt es noch finanzielle Spielräume. „Das Transferfenster ist im Winter immer speziell. Wir haben die Möglichkeiten, um aktiv zu werden“, bestätigte Fabian jüngst über die Vereinsmedien. „Es muss aber auch inhaltlich Sinn ergeben und nicht bloß Aktionismus sein.“

(Foto: Firo Sportphoto)