Neuer Vertrag bis 2023

Leitschs Unterschrift ist viel Geld wert

Kein aktueller VfL-Profi trägt das blau-weiße Trikot schon so lange wie Maxim Leitsch. 2009 wechselte der Verteidiger von der SG Wattenscheid 09 nach Bochum. Damals war der VfL noch Bundesligist, jetzt ist er es wieder – und Leitsch nicht nur Talent und Balljunge wie früher, sondern Stammspieler und Leistungsträger der Lizenzspielermannschaft. Nun hat sich der 23-Jährige dafür entschieden, seinen 2022 auslaufenden Vertrag um ein Jahr zu verlängern. 

Kein ablösefreier Wechsel nach der Saison

Selten zuvor war eine Vertragsverlängerung für lediglich zwölf Monate so wichtig wie diese. Im Idealfall könnte sie dem VfL viel Geld einbringen. Denn möglicherweise wird Leitsch gar nicht ein weiteres Jahr in Bochum spielen. Der entscheidende Unterschied: Sollte es nach dieser Saison Interessenten für Leitsch geben, würde er eine Ablöse kosten. Ohne die Vertragsverlängerung hätte der 23-Jährige im kommenden Sommer problemlos wechseln können – und der VfL wäre leer ausgegangen.

Dass Leitsch seinen Vertrag auch aus Dankbarkeit verlängert hat, geht aus der Pressemitteilung des VfL nicht hervor. Der Spieler wird mit den üblichen Floskeln zitiert: „Für mich ist die Vertragsverlängerung der nächste logische Schritt. Ich freue mich auf die kommende Zeit im VfL-Trikot und werde gemeinsam mit der Mannschaft alles daransetzen, dass wir unsere Ziele erreichen.“ So weit, so bekannt. 

Leitsch ist begehrt in der Branche

Doch Sebastian Schindzielorz wird auf Nachfrage konkreter. Der Geschäftsführer verrät: Leitsch habe in den Verhandlungen das Gefühl vermittelt, dass er sich dem Verein verbunden fühle und womöglich etwas zurückgeben wolle – für die fußballerische Ausbildung, die er seit der E-Jugend beim VfL genossen hat, und für die Vertragsverlängerung vor drei Jahren, als ihm Schindzielorz das Vertrauen schenkte, obwohl Leitsch häufiger verletzt als gesund war. „Wir freuen uns, dass er sich zu seinem Stamm- und Ausbildungsverein bekennt“, sagt Schindzielorz, der seit einem Jahr an diesem Deal gearbeitet hat.

Dass Leitschs Unterschrift mit einer Gehaltserhöhung verbunden ist und ohne den Bundesliga-Aufstieg wohl nicht gelungen wäre, liegt nahe. Das Zeichen des Spielers, den Verein nicht ablösefrei verlassen zu wollen, ist in dieser Branche aber keineswegs selbstverständlich. Der VfL hätte natürlich auch eine andere Vertragslaufzeit akzeptiert. Dass Leitsch allerdings nicht ewig in Bochum bleiben wird, ist nur logisch. Der Linksfuß, der jung, schnell und talentiert zugleich ist, steht längst auf den Beobachtungslisten anderer Klubs. Klar ist aber: Wollen sie ihn verpflichten, müssen sie aber nicht nur mit ihm und seinem Berater, sondern auch mit dem VfL sprechen.

(Foto: VfL Bochum 1848)