Fast ungewohnt souverän hat der VfL Bochum am Samstag seine erste Pflichtaufgabe der neuen Saison gelöst. Mit 3:0 schlug der klare Favorit den Oberligisten FV Engers. Zweimal in den vergangenen vier Jahren scheiterte der VfL schon in der ersten Pokalrunde an einem Amateurverein. Dieses Mal musste in Bochum niemand zittern. „Wir haben eine gute, seriöse Leistung abgerufen und nur eine wirkliche Chance zugelassen. Die Art und Weise war für das erste Saisonspiel völlig in Ordnung“, resümierte Trainer Thomas Reis. Sein Erkenntnisgewinn für den Ligastart gegen St. Pauli in knapp einer Woche dürfte sich angesichts des Klassenunterschieds jedoch in Grenzen gehalten haben.
Abgänge erwünscht
Immerhin: Debütant Gerrit Holtmann gehörte gemeinsam mit Kapitän Anthony Losilla und Robert Zulj zu den umtriebigsten Akteuren. Außerdem feierte Danny Blum nach langer Ausfallzeit und früher als erwartet sein Comeback im offensiven Mittelfeld.Genau dort herrscht momentan der größte Konkurrenzkampf im Bochumer Kader. Während sich das übrige Team derzeit mehr oder minder von selbst aufstellt, hat Thomas Reis hinter der alleinigen Sturmspitze die Qual der Wahl. Zehn Spieler kämpfen um drei Startelfplätze. Da der VfL seinen Kader mit 28 Lizenzspielern aus Kostengründen gerne noch verkleinern würde, wären Angebote für Streichkandidaten durchaus willkommen.
Namen nennt der VfL öffentlich nicht. Doch die Einsatzzeiten in der Vorbereitung und im Pokalspiel zeigen, wer es auch in den kommenden Wochen und Monaten schwer haben dürfte. Darunter sind mit Sebastian Maier und Tom Weilandt zwei Spieler, die auf der internen Gehaltstabelle eher weiter oben als unten anzusiedeln sind. Ihr zweifellos vorhandenes Potenzial haben sie zuletzt allenfalls andeuten können, wenn überhaupt. So ist Maier seit seiner Verpflichtung vor mehr als zwei Jahren immer wieder von Verletzungen geplagt. Die Folge: Hinter Robert Zulj und Thomas Eisfeld ist er nur noch Spielmacher Nummer drei – und auf anderen Positionen ist der 26-Jährige eher nicht zu sehen.
Leihgeschäfte möglich
Rätselhaft ist unterdessen der rapide Leistungsabfall von Tom Weilandt. Nach einer starken Saison 2018/19 baute er kontinuierlich ab und konnte zuletzt nicht mehr an seine guten Auftritte anknüpfen. An seiner Situation hat sich im Sommer auch nichts geändert. Das Problem: Weilandt hat just in seiner stärksten Phase im Frühjahr 2019 einen neuen Dreijahresvertrag unterschrieben, was ihn als noch länger an den VfL bindet. Ihm wie auch Maier würde der VfL im Falle eines Angebots wohl keine Steine in den Weg legen. Gleiches gilt für Baris Ekincier. Der Youngster ist noch bis 2022 an den Verein gebunden und kommt somit auch für ein Leihgeschäft infrage.
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