- Zoller und Blum könnten stürmen
- Dutt darf größeren Kader benennen
- Erstes VfL-Spiel mit Videoassistent
Wenn der VfL Bochum Auswärtsfahrten plant, muss in Zukunft mindestens ein Zimmer mehr gebucht werden. Der Grund dafür ist dieser: Im Spieltagskader ist ab sofort nicht nur Platz für 18, sondern für 20 Profis. Auch der VfL wird von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und sein Aufgebot vergrößern.
Mehr Spieler auf der Ersatzbank
„Ich finde das gut, vor allem für das Teamgefüge“, sagt VfL-Trainer Robin Dutt. „Es ist oft schwierig, Spielern mitzuteilen, dass sie daheimbleiben müssen, obwohl sie gut trainiert haben. Gerade nach der Vorbereitung ist es schön, zwei Spieler mehr zu belohnen.“ Und Dutt sieht noch einen weiteren Vorteil: „Wir können uns besser auf verschiedene Szenarien vorbereiten, also mehr Positionen auf der Bank abdecken.“ Klar ist allerdings auch, dass die Anzahl der erlaubten Wechsel unverändert bleibt.
Im Fokus der Planungen für den Saisonauftakt in Regensburg stehen ohnehin nicht die Ein- und Auswechslungen, sondern die Startelf. Die allermeisten Personalfragen sind zwar schon beantwortet, zwei sind allerdings noch offen. Zum einen muss sich Robin Dutt entscheiden, ob er in der Innenverteidigung auf den hochtalentierten Armel Bella Kotchap oder auf Rückkehrer Simon Lorenz setzt. Zum anderen ist ungeklärt, wer die Angriffsreihe besetzen soll. Fest steht bislang nur, dass Mittelstürmer Silvere Ganvoula wegen einer Gelb-Roten-Karte im letzten Spiel der Vorsaison pausieren muss.
Zoller könnte rechtzeitig fit werden
Genau deshalb wird es schon schwierig. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Simon Zoller. Der 28-Jährige war zuletzt leicht angeschlagen und ist erst am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Gibt er grünes Licht, dann spielt er auch. Als Sturmpartner im neuen 4-1-3-2-System ist mit Neuzugang Danny Blum zu rechnen. Ein kopfballstarker und bulliger Angreifer fehlt jedoch.
Aus Sicht von Robin Dutt muss das aber kein Nachteil sein. „Die Rolle wird dann einfach anders interpretiert“, erklärt der Fußballlehrer. Weil Bochums Chefcoach ohnehin mit einer sehr fluiden Offensive plant, sei die Besetzung einzelner Positionen nicht immer entscheidend. Sollte Simon Zoller also doch nicht spielen können, sind auch Tom Weilandt, Sebastian Maier oder Milos Pantovic Kandidaten für einen Platz in der vorderen Reihe.
Neue Regeln verändern das Spiel
Wer auch immer die Tore für den VfL erzielen soll: Sie jubeln zunächst unter Vorbehalt. Denn zu den Neuerungen zählt ab sofort nicht nur der größere Spieltagskader, sondern auch der Videoassistent. Die Schiedsrichter in der 2. Liga greifen nun ebenfalls auf die Hilfe aus dem „Kölner Keller“ zurück. Dies gilt ganz besonders bei strittigen Abseits- und Elfmeterentscheidungen.
Neu sind auch Kleinigkeiten wie diese: So kann es jetzt auch für Trainer und Offizielle Rote und Gelbe Karten geben. Außerdem dürfen Spieler der angreifenden Mannschaft bei Freistößen nicht mehr in der Mauer stehen, der Ball muss den Strafraum nach einem Abstoß nicht zwingend verlassen und der Mannschaftskapitän darf bei einer gewonnenen Seitenwahl auch entscheiden, durch wen der Anstoß erfolgt. Übrigens: Um Zeitspiel zu vermeiden, müssen Spieler, die ausgewechselt werden, das Spielfeld an der nächstgelegenen Stelle verlassen. Und da wären wir wieder bei der größeren Ersatzbank…
(Foto: P. Rentsch)