Liebe Leserinnen und Leser,
Abstiegskampf ist anstrengend. Auch wenn wir in Bochum alle mit dieser Situation vertraut sind, fordert sie uns doch immer wieder aufs Neue heraus. Das gilt für Spieler, Trainer, Mitarbeiter und Klub-Verantwortliche genauso wie für Fans und Medienschaffende. Insofern freuen wir uns alle über die spektakuläre Rettung in der Relegation und die anstehende „Sommerpause“, die in einem vierten Bundesliga-Jahr in Folge mündet.
Seit 2012 begleite ich den VfL als Reporter – erst während meines Abiturs, dann neben dem Studium und seit 2018 neben meiner Haupterwerbstätigkeit ohne Fußball-Bezug. Über die Entwicklungen an der Castroper Straße berichte ich freiberuflich für drei verschiedene Redaktionen, und seit fast fünf Jahren auch hier auf meiner eigenen Website, die im Mai erstmals die Marke von 275.000 Seitenaufrufen in nur einem Monat übertroffen hat. Damit zählt Tief im Westen – Das VfL-Magazin zu den reichweitenstärksten Fußballportalen ohne Verlagsbindung. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!
Ich möchte aber nicht mehr länger verschweigen, dass die Arbeit im Zusammenhang mit dieser Website in den zurückliegenden Wochen und Monaten immer wieder meine Kapazitäts- und Belastungsgrenzen überschritten hat. Privates und Berufliches haben sich mehr und mehr vermischt, die sportlichen Probleme und Themen des VfL sind zunehmend in meinen persönlichen Alltag eingedrungen. Ich bin aufgewacht mit Nachrichten zur Lage beim VfL und ich bin eingeschlafen mit Fragen von neugierigen Fans. Die Postfächer sind voll, eine dreistellige Zahl an Nachrichten pro Woche ist keine Seltenheit mehr. Fußballfreie Tage gibt es praktisch nicht.
Keinem von euch mache ich an dieser Stelle einen Vorwurf. Es war und ist mein Anspruch, auf möglichst vielen Plattformen ansprechbar zu sein. Weil ich der Überzeugung bin, dass dies zum modernen Journalismus zugehören sollte. Ich möchte auch in Zukunft mit euch im Austausch bleiben. Klar ist aber auch: Ich kann mich nicht von morgens bis abends mit dem VfL Bochum beschäftigen. Ich betreibe diese Website nur „nebenbei“ und mit einem idealistischen Grundgedanken, um die Medien- und Meinungsvielfalt rund um den VfL zu stärken. Dank der großartigen Unterstützung von mehr als 500 freiwillig zahlenden Leserinnen und Lesern, die sich mindestens einmal finanziell beteiligt haben, sind die monatlichen Betriebskosten für dieses Magazin zuverlässig gedeckt. Dafür danke ich euch ganz herzlich.
Trotzdem muss sich etwas ändern, damit Aufwand und Ertrag in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. Ich habe deshalb beschlossen, den Transfer- und Personalticker einzustellen, dessen Pflege speziell in den Sommermonaten extrem viel Zeit kostet. Ich weiß, dass viele von euch dankbar waren über verlässliche Informationen zum Transfergeschehen an der Castroper Straße. Diese wird es auch weiterhin geben, entweder in Kurzform auf meinem Twitter- bzw. X-Kanal (@p_rentsch) oder eingebettet in Artikel auf dieser Website. Ich werde in Zukunft aber darauf verzichten, jedes aufkeimende Gerücht einzuordnen. Auch auf klassische Vollzugsmeldungen verzichte ich, da ich die dafür erforderliche Schnelligkeit nicht gewährleisten kann. Die reine News überlasse ich gerne anderen Portalen, Hintergrundberichte wird es an dieser Stelle natürlich weiterhin geben. Eine Entschleunigung tut der immer hektischer werdenden Medien- und Fußballwelt ohnehin ganz gut.
Verändern wird sich auch die Kommunikation und Ansprechbarkeit. Ich bitte um Verständnis, dass ich eine Vielzahl eurer Zuschriften und Fragen per E-Mail, Facebook, Instagram, Twitter bzw. X oder über andere Kanäle mangels Zeit nicht mehr beantworten kann. Ihr könnt euch aber sicher sein: Ich werde fast alles lesen und auf häufiger gestellte Fragen in meiner Berichterstattung eingehen, wobei ich nicht die gesamte Vielfalt an Themen rund um den VfL abdecken kann.
Klar ist: Ich möchte die mir nur begrenzt zur Verfügung stehende Zeit vor allem in Texte für alle Fans des VfL Bochum investieren und weniger in die Kommunikation mit einzelnen oder der Präsenz in den sozialen Netzwerken, die ich ab sofort ein wenig reduzieren werde. An der Berichterstattung soll sich ansonsten nichts Grundlegendes ändern. Mein Ziel bleibt es, im Schnitt drei Texte pro Woche zu veröffentlichen. Hierfür kann zwischen einem Ereignis und einer Veröffentlichung jedoch gelegentlich etwas mehr Zeit vergehen als bislang; dies dient aber in erster Linie der Qualitätssicherung, getreu dem Motto: Sorgfalt vor Schnelligkeit. Ferner werde ich in Zukunft darauf verzichten, während privater Urlaubsreisen die Berichterstattung fortzusetzen. Auszeiten werde ich selbstverständlich kommunizieren. Mitte Juni, vom 12. bis 24.6., wird es die erste geben. In dieser Zeit werden keine neuen Texte veröffentlicht.
Ich bedanke mich abschließend für eure Treue, für euren großartigen Zuspruch und für euer Verständnis.
Glück auf!
Philipp Rentsch
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