Personalie

Hofmann oder Paciencia: VfL auf der Suche nach Torgefahr

Goncalo Paciencia mag es wohl gerne elegant. Zweimal traf der Angreifer bislang im Trikot des VfL Bochum, jeweils sehenswert mit einer technisch anspruchsvollen Direktabnahme. In Freiburg erzielte er den Führungstreffer, in Hoffenheim das Anschlusstor. „Goncalo ist ein guter Spieler, wenn man viel am gegnerischen Strafraum ist. Er hatte in Hoffenheim mehrere gute Abschlüsse, das Tor war herausragend. Er war nach seiner Einwechslung ein positiver Faktor“, sagte Co-Trainer Markus Feldhoff in der Pressekonferenz nach der Partie. Feldhoff vertrat dort Cheftrainer Thomas Letsch, der aus privaten Gründen abreisen musste, am Dienstag aber wieder in Bochum eintraf und in die neue Trainingswoche vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Union Berlin gestartet ist.

Hofmann seit Anfang April ohne Tor

Ob sich Letsch den Worten seines Assistenten anschließt, ist nicht überliefert. Angesichts der nüchternen Fakten aber wäre es verwunderlich, sollte Paciencia am Samstag keinerlei Option für die Startformation sein. Der Portugiese ist aktuell der einzige Mittelstürmer im Kader des VfL, der in dieser Saison getroffen hat. Philipp Hofmann, der in elf von 14 Bundesligaspielen beginnen durfte, steht weiterhin bei null Treffern. Seit Anfang April wartet der 30-Jährige auf sein nächstes Tor. „Er arbeitet viel für die Mannschaft, macht Bälle fest, leitet Torchancen ein“, sagt Sportdirektor Marc Lettau. „Aber natürlich wird ein Stürmer auch an seinen Toren gemessen.“ Entweder vergab Hofmann zuletzt in aussichtsreichen Situationen, oder er kam gar nicht erst zum Abschluss.

Paciencia erst zweimal in der Startelf

Aufgrunddessen gehen Trainer Letsch allmählich die Argumente aus, warum Hofmann weiter den Vorzug vor Paciencia erhält. Zumal die Bochumer aktuell generell kaum Tore schießen. In vier von 14 Partien jubelten die Bochumer gar nicht, und nur gegen Augsburg, Darmstadt, Mainz und Wolfsburg häufiger als einmal. Takuma Asano ist mit vier Erfolgserlebnissen aktuell der torgefährlichste Bochumer. Was spricht also gegen Paciencia als Unterstützung für den Japaner? In 276 Minuten hat Paciencia immerhin schon zweimal getroffen. In Leipzig und Freiburg gehörte der Leihspieler zur Bochumer Startelf, anschließend folgten nur noch Kurzeinsätze. Zweimal saß Paciencia sogar 90 Minuten nur auf der Bank, gegen Mainz und Wolfsburg wurde ihm Moritz Broschinski vorgezogen.

Paciencia war lange nicht richtig fit

Das sorgte in Fankreisen für Verwunderung, war für Thomas Letsch aber nur logisch. „Goncalo kam erst Anfang September zu uns. Er war zu Beginn nicht hundertprozentig fit, hatte keine Vorbereitung und musste sich dann heranarbeiten“, erklärte der Coach vor kurzem. Muskuläre Probleme hätten Paciencia zwischenzeitlich wieder ausgebremst, an seinen Trainingsleistungen gäbe es dagegen nichts zu bemängeln. „Jetzt kommt er wieder und ist auf jeden Fall eine Option, von Anfang an oder von der Bank“, sagte Letsch vor dem Spiel gegen Hoffenheim, in dem Paciencia sofort gezeigt hat, dass der VfL im Angriff mindestens eine gute Alternative zu Hofmann hat. Das sieht auch der Trainer so: „Goncalo wird noch viele Spiele und Tore für uns machen.“


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