Neuer Hoffnungsträger

„Ist eine Waffe“: Mit Blum gegen die Torflaute

Bei den Champions-League-Teilnehmern in München, Leipzig und Wolfsburg hatte der VfL Bochum wenig zu verlieren. Als klarer Außenseiter geriet der Aufsteiger bei den Bayern unter die Räder, in den anderen beiden Partien hielt er zumindest phasenweise ordentlich mit. Punkte gab es jeweils keine. Auch in Köln verlor der VfL am Ende verdient. Die Auswärtsbilanz ist also ausbaufähig. Da kommt das Gastspiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth fast schon gelegen. Oder? Will der VfL nicht auf den letzten Tabellenplatz abstürzen, muss er am Samstag beim Mitaufsteiger punkten, am besten dreifach.

Damit dieses Vorhaben gelingt, wird es personell wohl erneut einige Änderungen geben. Es deutet sich an, dass Sebastian Polter und Eduard Löwen ins Team zurückkehren, Takuma Asano und Robert Tesche, die gegen Leipzig nicht überzeugt haben, müssten dann weichen. Und weil Herbert Bockhorn mit einem Muskelfaserriss wohl den ganzen Monat fehlen wird, ist Cristian Gamboa schneller als geplant wieder gefragt. Nach seiner Arm-OP im August ist er zwar einsatzfähig, aber noch nicht ganz bei 100 Prozent. Zur Startelf wird er gegen Fürth wohl trotzdem gehören. Anderenfalls müsste Thomas Reis wieder experimentieren, einen weiteren Rechtsverteidiger hat er schließlich nicht.

Startelf wird erneut umgebaut

Auch ein vierter Wechsel im Vergleich zum Spiel in Leipzig vor der Länderspielpause ist denkbar. Um die Torflaute zu beenden, könnte Danny Blum erstmals nach seiner langen Pause von Beginn an auf dem Platz stehen. Der Linksfuß hatte sich im April verletzt, war im August ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, feierte gegen Stuttgart Ende September sein Comeback und ist nun auch wieder Option für die Anfangsformation. „Wir wissen, welche Qualitäten er hat. Wenn er fit ist, dann ist er eine Waffe“, sagt Trainer Thomas Reis über den 30-Jährigen, der für einen Einsatz bereit stünde. Blum war schon am vergangenen Donnerstag beim Testspiel gegen NEC Nijmegen über 90 Minuten dabei und erzielte beim 5:4-Sieg auch ein Tor. „Ich fühle mich körperlich immer besser, komme von Woche zu Woche besser in Tritt“, erklärte Blum nach der Partie.

Er könnte Christopher Antwi-Adjei verdrängen, der gegen Stuttgart und Leipzig zwar sein Tempo gut ausgespielt hat, aber die Bochumer Torgefahr nicht merklich erhöhen konnte. „Danny hat Schärfe in seinen Bällen“, lobt Reis. Blum könnte diese Stärke auch bei Standardsituationen ausspielen, die der VfL in dieser Saison noch nicht für sich nutzen konnte. Sollte Gerrit Holtmann im Team bleiben und Danny Blum neu dazukommen, ist eine Rotation ähnlich wie in der Aufstiegssaison denkbar. Die beiden Flügelspieler tauschten da regelmäßig ihre Position, auch während des Spiels. Eigentlich kommen beide am liebsten über die linke Seite, was Blum zuletzt noch einmal bekräftigt hat: „Da kann ich meine Fähigkeiten am besten einsetzen: Im Eins-gegen-Eins, mit meiner Schnelligkeit und dem Blick für den freien Mann.“

Reis ist von Blum überzeugt

Blum ist aber nicht nur als Vorbereiter bekannt, sondern sucht auch selbst den Abschluss. Die Bilanz bisher: In 52 Pflichtspielen für den VfL war er an 30 Toren beteiligt, 13 davon erzielte er selbst. Thomas Reis ist davon überzeugt, dass Blum eine Klasse höher ähnlich erfolgreich sein wird: „Danny hat erst 19 Bundesligaspiele absolviert. Eigentlich müssten es 100 mehr sein, mindestens. An mir scheitert es aber nicht, wenn jetzt weitere dazukommen sollen…“

(Foto: Firo Sportphoto)