Vor dem Testspiel des VfL Bochum am Samstag beim FC Schalke 04 herrschte kurz Unklarheit im Lager des Zweitligisten. Der griechische Fußballverband meldete einen Corona-Fall in seiner Nationalmannschaft. Das Problem: Auch der Bochumer Vasilios Lampropoulos befindet sich aktuell dort. Für Besorgnis sorgte die Tatsache, dass der Verteidiger das Spiel gegen Slowenien vor zwei Tagen verpasst hat. Die griechische „Gazzetta“ meldete daraufhin, dass Lampropoulos und ein weiterer Spieler wegen einer erhöhten Körpertemperatur vorsorglich vom Team isoliert wurden. Nun ergab eine Testreihe einen positiven Corona-Befund. Ein VfL-Sprecher gab am Samstagnachmittag aber Entwarnung: Lampropoulos sei nicht positiv auf das Corona-Virus getestet worden.
Drei Gegentore im ersten Durchgang
Die Generalprobe vor dem Saisonstart musste der VfL natürlich trotzdem ohne ihn bestreiten. Insgesamt neun Spieler fehlten, acht potenzielle Stammkräfte standen trotzdem auf dem Feld. Einzig die Abwehrreihe wurde deutlich verjüngt – stellenweise sahen die 300 Zuschauer im alten, umgebauten Parkstadion das auch. Die Bochumer hatten von Beginn an große Probleme. Allerdings fehlte dem VfL schon im Mittelfeld der Zugriff, keiner erreichte seine Normalform. Schalke stürmte überraschend flott nach vorne, war stets einen Schritt schneller und wacher. Nach 25 Minuten fiel das verdiente 1:0, die Treffer zwei und drei folgten sogleich. Der VfL kam hingegen zu keiner einzigen Torchance. Erst in der zweiten Hälfte wurde die Leistung etwas besser, doch viele Mängel blieben. Immerhin: Das Ergebnis veränderte sich nicht mehr.
Trainer und Torwart unzufrieden
Entsprechend unzufrieden war Thomas Reis nach der 0:3-Pleite: „In diesem Spiel war vieles von dem, was wir uns vorstellen, nicht erkennbar. Wir haben Larifari gespielt, wenig Mentalität gezeigt. Das war eine misslungene Generalprobe“, sagte der VfL-Trainer. Torhüter Manuel Riemann regte sich während des Spiels einmal so sehr auf, dass er ein Stück Rasen durch die Gegend warf. Auch nach dem Schlusspfiff sank sein Puls nur langsam. „Die, die dachten, dass sie mit Dortmund mithalten könnten, wurden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt“, warnt der Schlussmann vor zu viel Leichtsinn und Selbstüberschätzung. Taktisch stellte er fest, dass wir „immer wieder Probleme gegen Mannschaften haben, die im Mittelfeld konsequent pressen und den Körper geschickt reinstellen.“
Hoffen auf Leitsch und Lampropoulos
Die Notwendigkeit, wieder anders aufzutreten als in der Generalprobe, besteht schon in weniger als einer Woche. Dann trifft der VfL im DFB-Pokal auf den Fünftligisten FV Engers. Das Heimrecht wurde getauscht, das erste Pflichtspiel der neuen Saison findet also im Ruhrstadion statt. Thomas Reis hofft bis dahin auf eine ruhige Woche. Denn mit zwei Corona-Fällen, einem abgesagten Trainingslager, nur fünf statt sieben Testspielen sowie zahlreichen Ausfällen verlief die Saisonvorbereitung keineswegs störungsfrei. Besonders die beiden etatmäßigen Innenverteidiger, Maxim Leitsch und Vasilios Lampropoulos, werden sehnlichst zurückerwartet. Denn Armel Bella Kotchap fehlt gegen Engers gesperrt, und Saulo Decarli ist immer noch verletzt.
(Foto: Firo Sportphoto)