Mehr Spieler geimpft

Geisterspiele werfen Pläne des VfL durcheinander

Der VfL Bochum schaut auf ein überaus erfolgreiches und emotionales Fußballjahr zurück. Ob sich der sportliche Erfolg 2022 wiederholen lässt, hängt in erster Linie von der Mannschaft ab. Doch ob sich auch die Emotionen ins neue Jahr transportieren lassen, darauf hat sie nur teilweise Einfluss. Der Rückrundenstart zu Hause gegen Wolfsburg wird nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz ohne Zuschauer stattfinden. Weitere Geisterspiele könnten hinzukommen.

Der Grund: Die wohl deutlich ansteckendere Omikron-Variante zwingt die Politik zum Handeln, und auch Geisterspiele – dieses Mal bundesweit – sind Teil der Maßnahmen. Das Robert-Koch-Institut stuft die Infektionsgefahr selbst für doppelt Geimpfte oder Genesene als „hoch“ ein, zu einer Booster-Impfung wird dringend geraten. Die vierte Corona-Welle ist noch nicht überstanden, da kündigt sich bereits die fünfte an.

Jedes Geisterspiel kostet Geld

Die neuen Einschränkungen treffen den Klub natürlich auch finanziell. Sie könnten auch Einfluss auf mögliche Wintertransfers haben, sagte Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz am Dienstag. Allerdings hat der VfL bei den Ausgaben für diese Saison schon zurückhaltend kalkuliert und womöglich noch etwas Spielraum. Die Planzahlen, die in der Mitgliederversammlung Ende Oktober präsentiert wurden, sehen einen Überschuss von rund 4,5 Millionen Euro vor. Darin sind jedoch auch Ticketeinnahmen in Höhe von rund 6 Millionen Euro enthalten, die nun teilweise wegbrechen werden. Auch bei den Sponsoring-Einnahmen drohen spürbare Einbußen, etwa für VIP-Tickets oder Bandenwerbung.

Spielabsagen wie in England, wo in der letzten Woche neun von 20 Partien nicht stattfinden konnten, müssen aus sportlicher Sicht ebenfalls einkalkuliert werden. Wobei die Impfquote in der Bundesliga deutlich höher liegt als in der Premier League. Auch der VfL versucht Spielabsagen zu verhindern und hat seine Spieler bereits boostern lassen – teilweise schon im November, teilweise nach dem Spiel gegen Union Berlin. Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz hat gegenüber ‚Tief im Westen – Das VfL-Magazin‘ außerdem verraten, dass in der Rückrunde alle Spieler den 2G-Status erfüllen werden. Heißt: Weitere Profis, die vorher abgeneigt waren, haben sich nun impfen lassen, oder sie gelten dann als genesen. Gegenüber der WAZ hat Schindzielorz zudem bekräftigt, dass der Impfstatus bei Neuverpflichtungen ebenfalls eine Rolle spielen werde.

(Foto: Firo Sportphoto)