Es ist ein langgehegter Wunsch vieler VfL-Fans, der nun endlich in Erfüllung geht: Das Logo der heimischen Fiege-Brauerei kommt aufs Trikot. Zumindest in den DFB-Pokal-Spielen in dieser Saison. Das Bochumer Unternehmen wirbt mindestens beim Auswärtsspiel in Bielefeld auf dem linken Ärmel. Im Idealfall werden es noch bis zu fünf Spiele mehr. „Die beiden Traditionsstandorte zusammen auf ein Trikot zu bringen, ist schon lange der Wunsch vieler VfL-Fans“, weiß auch Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum. „Für Sammler sind diese Trikotversionen besonders attraktiv, da es die einzige Auflage bleiben wird.“ Rund 3.700 Trikots, entweder in blau oder in weiß, gehen in der kommenden Woche in den Verkauf.
Ärmelpartner für die Bundesliga?
Vor allem für Fiege ist es ein guter Deal, denn die familiengeführte Brauerei hätte sich ein normales Ärmelsponsoring für die Bundesliga nicht leisten können. Auch in diesem Bereich sucht der VfL bekanntlich noch einen Partner. Die Trikotbrust ist bereits vergeben. Hauptsponsor Vonovia hat den Vertrag schon im Mai um ein weiteres Jahr bis 2024 verlängert. Die Konditionen mit dem Immobilienkonzern wurden trotz hoher Verluste des Unternehmens sogar leicht erhöht. Der linke Ärmel dagegen ist noch blank. Die Bochumer Krankenkasse Viactiv musste nach sechs Jahren aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen aussteigen. Immerhin: Die Verantwortlichen befinden sich nach eigener Aussage in Verhandlungen.
„Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir bis zum Bundesliga-Start das geeignete Commitment für uns gefunden haben“, sagte Tim Jost, der neue Leiter für die Bereiche Marketing und Vertrieb, jüngst in einer Medienrunde. Jost ist Anfang 2023 von Holstein Kiel ins Ruhrgebiet gewechselt. Er ist der Nachfolger von Christoph Wortmann, der nun Geschäftsführer von Arminia Bielefeld ist. Jost setzt gemeinsam mit Ilja Kaenzig auf weiter steigende Einnahmen, auch beim Ärmelsponsor. Dabei gehen sie aber mit Bedacht vor. Nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin hat die Klubführung das Angebot eines asiatischen Wettanbieters abgelehnt, weil das Unternehmen nicht zu den Werten des VfL gepasst hätte.
Warteliste für den VIP-Bereich
Das ist auch deshalb möglich, weil die Bochumer im dritten Bundesliga-Jahr in Folge grundsätzlich keine großen Schwierigkeiten haben, neue Sponsoren zu finden. Der VIP-Bereich wird erneut voll ausgelastet sein, die Kündigungsquote ist gering, mittlerweile gibt es sogar eine Warteliste. Das Problem: Der VfL muss somit bares Geld liegen lassen, weil es derzeit keine Möglichkeit gibt, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Das frühere Morrizz, der kleine VIP-Raum in der Nordtribüne, ist weiterhin geschlossen, weil der Bereich nicht mehr allen Sicherheitsanforderungen entspricht. Die Stadt Bochum, die hierfür zuständig ist, kann den Umbau aber ebenso wenig stemmen wie der VfL. Not macht deshalb erfinderisch.
Weil das Mobiliar in der großen VIP-Lounge ohnehin ausgetauscht werden sollte, wurden nun etwas kleinere Tische bestellt, damit mehr Plätze zur Verfügung stehen. Rund 350 Unternehmen zählen aktuell zum Partnerpool des VfL. 650 Mikrosponsoren für die Nachwuchsabteilung kommen noch hinzu. „Das ist sehr beachtlich, da viele Vereine Probleme haben, Sponsoren zu akquirieren“, erklärt Jost. In Bochum gibt es nun sogar Tribünenpartner. Die Namensrechte für die Westtribüne wurden an die Stadtwerke Bochum vergeben. Vonovia hat sich bereits vor Jahren die Südtribüne gesichert. Die Zahl der zahlungskräftigen Premium-Partner ist hingegen leicht gesunken. So ist unter anderem der Wittener Baustoffhersteller Ardex ausgestiegen.
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(Foto: VfL Bochum 1848)