Patrick Fabian ist wieder da. Das ist die Nachricht der Woche beim VfL Bochum. Hunderte Fans reagierten in den sozialen Netzwerken mit Freude und blau-weißen Herzen auf die Rückkehr des Bochumer Urgesteins, als seine Rückkehr am Montag vermeldet wurde. Fabian ist zwar erst 35 Jahre jung, aber schon mehr als 23 Jahre beim VfL. Er war Nachwuchsspieler und Fußballprofi, sogar Kapitän der Mannschaft, stets emotional mit dem Klub verbunden. Die Fans mochten ihn und mögen ihn immer noch. Vier Kreuzbandrisse warfen ihn zurück, doch Fabian stand immer wieder auf. Auch jetzt wieder in seiner Rolle als Funktionär.
Fabian bedankt sich
Rückblick: Anfang März wurde bekannt, dass der Geschäftsführer Sport aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit braucht. Details wurden nicht bekannt. Fabian und der Verein baten um Privatsphäre. „Ich möchte mich dafür bedanken, dass alle so respektvoll mit meiner Situation umgegangen sind. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man in der Öffentlichkeit steht“, sagte Fabian am Mittwoch, als er in einer kleinen Medienrunde das erste Interview nach seiner Rückkehr gab. „Ich möchte die vergangenen Monate hinter mir lassen und hoffe, dass ich das alles nicht noch einmal erleben muss, bin da aber sehr, sehr zuversichtlich.“
Die oft nur aus Höflichkeit gestellte Frage nach dem Wohlbefinden des Gegenübers hatte in diesem Gespräch also einen tieferen Sinn. Und Fabian beantwortete sie mit Freude: „Ich fühle mich gut.“ Er ließ durchblicken, dass seine Auszeit sowohl mit seiner persönlichen als auch mit seiner familiären Situation zusammenhing, ohne ins Detail gehen zu wollen: „Manchmal gibt es eben Themen, die größer sind als der Fußball.“ Was dazu führte, dass die Distanz zum VfL so groß wurde wie noch nie. „Wenn du die ganzen Jahre im Fußball unterwegs bist, dann besteht die Möglichkeit, dass du dich in diesem Geschäft auch mal verlierst.“
Auszeit ohne Fußball
Es war also nötig, Abstand zu gewinnen. Kein Spiel des VfL hat er live im Stadion verfolgt, nicht einmal vor dem Fernseher – obwohl das Kribbeln samstags um 15.30 Uhr immer da war. Einzige Ausnahme: „Die letzten 15 Minuten gegen Leverkusen. Da konnte ich nicht anders. Und habe mich natürlich sehr gefreut.“ Weder Trainer Thomas Letsch noch seinen Stellvertreter Marc Lettau habe er während seiner Auszeit kontaktiert. Vielleicht auch, weil Fabian „nicht wusste, wie es endet. Ich habe gehofft, dass ich wieder hier sitzen darf, aber davon war nicht zwingend auszugehen. Umso mehr freue ich mich, wieder da zu sein.“
Passend zum Start in die neue Saison ist Fabian also wieder im Dienst. „Im Grunde von 0 auf 100, auch wenn ich das noch etwas steuern werde. Aber natürlich schaue ich jetzt, was passiert ist. Das Gute ist: Vieles ist auch ohne mich weitergelaufen.“ Fabian bedankt sich ausdrücklich bei seinem Kollegen Ilja Kaenzig und bei Marc Lettau, mit dem er künftig eng zusammenarbeiten wird. Dafür hat ihn Fabian im Winter schließlich geholt. Während sich der eine als Geschäftsführer Sport um die strategischen Themen und die Weiterentwicklung aller Fußball-Abteilungen kümmern soll, bleibt der andere als Kaderplaner der Profis aktiv.
Teamarbeit beim VfL
Lettau rückt also mitnichten zurück ins zweite Glied. Aus der Öffentlichkeit wird er vielleicht ein wenig verschwinden, doch für die Anbahnung und Abwicklung von Transfers bleibt Lettau der erste Ansprechpartner – eine Struktur, die für den VfL Bochum zwar neu ist, in vielen anderen Vereinen aber schon länger gelebt wird. Fabian wird in der noch laufenden Transferperiode zwar wieder mitmischen, aber niemandem den Telefonhörer aus der Hand nehmen. Zumal er sich bestimmt auch auf ein paar freie Stunden in den eigenen vier Wänden freut. Denn Fabian ist vor knapp drei Wochen glücklicher Vater einer Tochter geworden.
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