Manager gefordert

Personalsuche: Alle Augen auf Schindzielorz

Es ist ein bisschen so wie früher in der Schule. Irgendwann kommt die Klassenarbeit, und wer seine Hausaufgaben nicht rechtzeitig erledigt hat, gerät kurz vor der Prüfung ins Schwitzen. So wird es in dieser Woche wohl auch Bochums Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz ergehen, auf den alle Augen gerichtet sind. Seine Suche nach Last-Minute-Transfers, um Kaderlücken zu schließen, muss beendet werden. Zusätzlich ist er beauftragt, nach der Trennung von Robin Dutt einen neuen Trainer zu finden.

Gesucht: Neuer Trainer, neue Spieler

Zumindest eine Aufgabe kann Schindzielorz von seiner Liste schon streichen. Denn am Dienstag präsentierte er einen neuen Rechtsverteidiger. Cristian Gamboa, der zuletzt beim schottischen Meister Celtic Glasgow unter Vertrag stand, erhält an der Castroper Straße einen Zweijahresvertrag. „Er bringt Schnelligkeit, Zweikampfstärke und Erfahrung mit“, beschreibt Schindzielorz die Stärken des Neuzugangs. Gamboa nahm 2014 und 2018 für Costa Rica an den Fußball-Weltmeisterschaften teil und gehörte in jedem Spiel zur Startelf.

Bei Celtic stand der 29-Jährige dagegen auf dem Abstellgleis, kam in den vergangenen zwei Jahren nur zehnmal zum Einsatz. In Bochum soll er nun die Lücke in der Viererkette schließen, die seit Wochen bekannt und offensichtlich war. Schon am Dienstagnachmittag trainierte Gamboa erstmals mit seinen neuen Kollegen. Geleitet wurde die Einheit erstmals von Interimstrainer Heiko Butscher, unterstützt von Oliver Barth und Peter Greiber. Eine Dauerlösung wird dieses Trio allerdings nicht sein. Vorteil für Schindzielorz: Auf die kommende Partie in Stuttgart folgt eine zweiwöchige Pause – ein passender Zeitpunkt, um den neuen Mann zu installieren.

Wer es werden könnte, darüber wird schon jetzt wild spekuliert. Die Bild-Zeitung bringt zum Beispiel Hannes Wolf ins Spiel. Der 38-Jährige stammt gebürtig aus Bochum und war zuletzt beim Hamburger SV tätig. Vom Papier her würde es passen, Wolf gilt als kommunikativ und professionell, hat eine positive Ausstrahlung und bringt trotz seines Alters schon Erfahrung mit, auch in Klubs, die zur Unruhe neigen. Ob er sich das Abenteuer Bochum wirklich antun möchte, ist offen.

Strafe für Riemann?

Bei all der Personalsuche muss Schindzielorz aber auch noch eine andere Problematik bewältigen. Bekannt ist, dass Torhüter Manuel Riemann nach dem 3:3 gegen Wehen Wiesbaden am Wochenende öffentlich Tacheles redete, Kabineninterna publik machte und Mannschaftskollegen nicht namentlich, aber trotzdem deutlich kritisierte. Auch wenn der Keeper an einigen Stellen nur das aussprach, was für viele offensichtlich war, droht ihm jetzt eine interne Strafe.

(Foto: Imago / Revierfoto)