Corona-Zahlen steigen

VfL: Millionenverluste und wieder Geisterspiele

Die Corona-Infektionszahlen steigen, die Tendenz zeigt deutlich nach oben. Das gilt bundesweit und leider auch in Bochum. Mittlerweile wurde sogar schon der zweite kritische Schwellenwert überschritten. So gab es binnen einer Woche mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Bochum gilt damit als Corona-Risikogebiet. Die Stadt ist deshalb angehalten, Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung zu ergreifen. Die betreffen auch den Sport und Großveranstaltungen. Bund und Länder geben dabei die Richtlinien vor. Konkret bedeutet das: Fußballspiele vor mehreren tausend Besuchern, wie sie zuletzt auch wieder im Ruhrstadion stattfinden durften, sind vorerst gestrichen. Die dürften nur dann stattfinden, wenn es in der gesamten Bochumer Bevölkerung weniger als 130 Neuinfektionen pro Woche gibt. Zuletzt waren es aber deutlich mehr.

2020 wohl keine Zuschauer mehr

Ilja Kaenzig, Geschäftsführer des VfL Bochum, rechnet deshalb wieder mit einer ganzen Reihe an Geisterspielen, sagte er auf Anfrage. Er gehe sogar davon aus, in diesem Jahr keinen zahlenden Zuschauer mehr im Ruhrstadion begrüßen zu dürfen. Das nächste Heimspiel ist für den 25. Oktober gegen Erzgebirge Aue angesetzt. Negative Auswirkungen hat die jüngste Entwicklung für den VfL zunächst aber nicht. Man habe schon vor Monaten angenommen, in diesem Jahr keine Ticketeinnahmen mehr verbuchen zu können, so Kaenzig. Die beiden Spiele gegen St. Pauli und Osnabrück, die vor Publikum ausgetragen wurden, hätten zwar neue Hoffnung gegeben, doch die sei nun wieder begraben worden.

Pandemie hat wirtschaftliche Folgen

Wegen der Pandemie muss am kommenden Dienstag (20.10.) auch die jährliche Mitgliederversammlung unter veränderten Rahmenbedingungen stattfinden. Der VfL setzt auf eine virtuelle Lösung. Die Berichte des Präsidiums und der Geschäftsführung werden somit per Video übertragen. Die Zahlen, die die Vereinsspitze präsentieren wird, sind dabei alles andere als erfreulich. Als Folge der Pandemie hat der VfL Bochum in der zurückliegenden Saison schmerzhafte Verluste eingefahren. Die Planzahlen für die aktuelle Saison sehen sogar noch größere Einbußen vor. Neben Ticketeinnahmen fehlen auch Sponsoren- und Fernsehgelder, jeweils im Millionenbereich. Sehr positive Entwicklungen gibt es immerhin beim Fanartikelverkauf und im eSports-Bereich. Damit können die Verluste allerdings nicht ansatzweise aufgefangen werden.

(Foto: Firo Sportphoto)