Spielplan gerät durcheinander

VfL gewarnt: Corona greift ins Aufstiegsrennen ein

Die Bochumer Basketballer erlebten gerade das, was die Fußballer unbedingt vermeiden wollen: Sie steckten mitten im Endspurt um den Aufstieg in der Quarantäne fest. Mehrere Spieler wurden positiv getestet und das gesamte Team für 14 Tage isoliert.

Diese Sorge treibt auch die Verantwortlichen der Fußballabteilung um. Bislang hatte der VfL Glück. Zwar gab es in der Saisonvorbereitung gleich zwei Corona-Fälle, doch seit Ende August 2020 blieb die Mannschaft von weiteren Infektionen verschont. Ein Pflichtspiel musste bislang nicht verlegt werden. Bei der Konkurrenz sieht es schon ganz anders aus: Kiel musste erneut drei (!) Spiele absagen und befindet sich zum wiederholten Mal in Quarantäne. Auch den HSV und Fürth hat es erwischt, weil sich die Gegner aus Sandhausen und Karlsruhe ebenfalls isolieren mussten.

Zusätzliche Schnelltests

Wird das Aufstiegsrennen also zum Glücksspiel? Steigt am Ende das Team auf, das am besten durch die dritte Welle der Pandemie kommt? Auch VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz sieht, dass der Spielplan „gehörig durcheinandergerät. Einige Teams sind wieder dabei, andere müssen pausieren.“ Optimal sei das nicht, ganz im Gegenteil. „Man muss aktuell maximal flexibel sein. Wir sind froh, überhaupt spielen zu können.“ Möglicherweise könnten einige Partien am ohnehin spielfreien Wochenende rund um den 1. Mai nachgeholt werden. Das allein wird aber nicht reichen. Was passiert, sollte es ausgerechnet an den letzten Spieltagen weitere Absagen geben, bleibt offen.

Denn wegen der Europameisterschaft gibt es ab Mai keinen Spielraum für eine mögliche Verlängerung der Saison. Die Bochumer wollen möglichen Problemen deshalb vorbeugen und haben die ohnehin schon bestehenden Maßnahmen ausgeweitet. Heißt konkret: Der VfL setzt neben den verpflichtenden PCR-Tests täglich zusätzliche Schnelltests ein. Verhindern kann man Ansteckungen damit nicht, doch Infektionsketten innerhalb der Mannschaft frühzeitig unterbrechen. Denn ligaweit war es meist so: Bei einem einzelnen Infektionsfall gab es keine Gruppen-Quarantäne, bei mehreren positiven Testergebnissen dagegen schon. Allerdings entscheidet immer das Gesundheitsamt vor Ort.

Aufenthalt bei Frankfurt

Schon vor Wochen gab es deshalb die Idee der DFL, dass sich alle Teams für einen bestimmten Zeitraum in eine Präventiv-Quarantäne begeben sollen. Umgesetzt wurde sie bislang nicht. Der VfL macht es trotzdem, zumindest im kleinen Rahmen. Zwischen den Auswärtsspielen in Heidenheim und Darmstadt liegen nur drei Tage, also haben sich Trainer Thomas Reis und Sebastian Schindzielorz auf eine Art Kurz-Trainingslager im Frankfurter Raum verständigt. „So sparen wir uns viele Kilometer und können die Einflüsse von außen minimieren“, erklärt Schindzielorz, der weitere Maßnahmen vor dem Saisonfinale keinesfalls ausschließt. Denn daran soll der Aufstieg nicht scheitern.

(Foto: Firo Sportphoto)