Vier Klubs betroffen

Corona-Fälle in der 2. Liga: VfL verschärft Maßnahmen

Die Einschläge rücken näher. Allein in diesem Monat meldeten schon vier Liga-Konkurrenten des VfL Bochum Corona-Fälle. Erst war Jahn Regensburg betroffen, wo die britische Mutante fast das halbe Team erwischte. Nun sind auch vier Spieler bei Holstein Kiel und jeweils ein Profi bei Hannover 96 und beim Hamburger SV betroffen. Beim HSV hat sich ausgerechnet der Ex-Bochumer Simon Terodde infiziert, wie der Klub jetzt mitteilte. Problem: Die Norddeutschen waren erst am vergangenen Freitag zu Gast in Bochum.

VfL verschärft die Maßnahmen

Man sei vorgewarnt, bekräftigte Sebastian Schindzielorz auf Nachfrage. Der Geschäftsführer des VfL verfolgt die Lage in der Liga aufmerksam. Abstriche bei allen Spielern, Trainern und Betreuern hätten am Dienstag aber ausschließlich negative Testergebnisse gebracht. Schindzielorz kündigte an, die ohnehin schon bestehenden Maßnahmen ausweiten zu wollen. Heißt konkret: Der VfL setzt neben den PCR-Tests nun auch täglich zusätzliche Schnelltests ein. Somit wolle man mögliche Infektionen innerhalb des Teams frühzeitig erkennen.

Dabei geht es natürlich einerseits um die Gesundheit, andererseits aber auch darum, den Spielbetrieb nicht zu gefährden. Denn Englische Wochen im Saisonendspurt sind für andere Aufstiegskandidaten schon jetzt unumgänglich. Holstein Kiel musste bereits die Partie in Heidenheim absagen, weil das komplette Team unter Quarantäne gestellt wurde. Auch das Spiel gegen Hannover wird wohl ausfallen. Greuther Fürth war indirekt betroffen und muss die Partie gegen Regensburg an diesem Mittwoch nachholen. Beim HSV ist die Lage noch unklar.

Dritte Welle schwappt durchs Land

Warum Corona die 2. Liga ausgerechnet jetzt wieder durcheinanderwirbelt, könnte damit zusammenhängen, dass die Infektionszahlen bundesweit und auch in Bochum wieder deutlich ansteigen. Das Robert Koch-Institut spricht von einer „Dritten Welle“, die durch Virus-Mutationen und Lockerungen der Corona-Regeln begünstigt wird und offensichtlich auch den Fußball trifft. Ob die Spieler aufgrund der ständigen Nähe zueinander, auf und neben dem Platz, gefährdeter sind als andere, lässt sich aber nicht mit Sicherheit sagen.

Auffällig ist nur: Während in der Gesamtbevölkerung bislang etwa drei von 100 Personen mit dem Corona-Virus infiziert waren, sind es in der 1. und 2. Liga etwa sieben von 100. Dies kann jedoch damit zusammenhängen, dass durch regelmäßige Tests auch asymptomatische Erkrankungen entdeckt werden. Beim VfL Bochum gab es seit Beginn der Pandemie vor knapp einem Jahr mindestens zwei Fälle innerhalb der Mannschaft. Ein Pflichtspiel musste deswegen noch nicht verschoben werden.

Hohe Kosten jeden Monat

Damit das so bleibt, nehmen die Verantwortlichen auch Geld in die Hand. Denn mit vielen Schutzmaßnahmen sind zusätzliche Kosten verbunden. Union Berlin gab zuletzt preis, dass die Erfüllung aller Hygieneanforderungen jeden Monat rund 40.000 Euro kostet. Auch der VfL wendet monatlich einen fünfstelligen Betrag dafür auf. Besonders kostenintensiv sind vor allem die PCR-Tests, die zwei- bis dreimal wöchentlich durchgeführt werden. Die sind allerdings Grundlage dafür, dass überhaupt gespielt werden darf.

(Foto: Firo Sportphoto)