4 Spiele in 10 Tagen

VfL im Nachteil? Reis findet Spielplan „nicht optimal“

Auf das Auswärtsspiel gegen den SV Sandhausen konnte sich der VfL Bochum noch in aller Ruhe vorbereiten. Doch nun haben die beiden stressigsten Wochen der Saison begonnen. Denn innerhalb von nur zehn Tagen stehen vier Pflichtspiele an, drei davon auswärts. Zunächst gastiert die Mannschaft von Trainer Thomas Reis am Donnerstag (28.1.) beim FC St. Pauli. 

Schindzielorz will nicht jammern

Diese Ansetzung hat zur Folge, dass das Heimspiel gegen den Karlsruher SC auf einen Sonntag (31.1.) fällt. Weil der VfL Bochum auch noch im DFB-Pokal vertreten ist, geht es in diesem Rhythmus weiter. Mittwochs (3.2.) wird der Revierklub bei RB Leipzig gastieren – wieder ein weit entferntes Auswärtsspiel. Was dann folgt, ist schlimmstenfalls ein Wettbewerbsnachteil. Denn die Bochumer müssen nach der Partie in Leipzig direkt wieder samstags antreten, auswärts beim VfL Osnabrück (6.2.). Zwischen den beiden Partien werden keine 72 Stunden liegen, dafür zwei Reisen. Auch zwischen dem Abpfiff in St. Pauli und dem Anstoß gegen Karlsruhe vergehen nur 63 Stunden.

Hauptproblem ist die späte Ansetzung des Spiels gegen St. Pauli am Donnerstag. Daraus ergeben sich die beiden folgenden Termine automatisch. Zusätzliches Pech für die Bochumer: Sie haben nach dem Pokalduell ein Samstagsspiel erwischt, während die anderen Zweitligisten, die noch im Achtelfinale vertreten sind, erst einen Tag oder gar zwei Tage später antreten müssen. Optimal ist das nicht. Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, möchte aber nicht jammern: „Man kann sich subjektiv vielleicht benachteiligt fühlen, wir tun das aber nicht. Wir wissen nämlich auch, wie schwierig es für die DFL-Abteilung unter der Leitung von Ansgar Schwenken ist, gerade in diesem Corona-Jahr alles und alle unter einen Hut zu bekommen.“

Trainer Thomas Reis will ebenfalls nicht laut klagen. Der 47-Jährige betont schließlich immer wieder, dass Profifußballer froh sein sollten, überhaupt noch spielen dürfen, während der Einzelhandel, die Gastronomie oder die Kultur weiter massiv eingeschränkt sind. Doch er würde auch lügen, wenn er über die Spielplangestaltung glücklich wäre: „Wenn wir Wünsche hätten äußern können, hätten wir die Termine sicher etwas anders gelegt. Alle drei Tage zu spielen, ist nicht optimal“, sagt Reis, der den Fokus auf eine möglichst optimale Regeneration legen will. „Ich sehe nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale Belastung. Aber besser so, als wenn wir im Pokal gar nicht mehr dabei wären.“

Pokalspiel nicht herschenken

Ob Reis seine erfolgreiche Startelf nun häufiger verändern wird, lässt er offen. Denn jede Anpassung birgt Risiken und gefährdet womöglich die Stabilität der Mannschaft. Doch viermal Vollgas geben? Das kann wohl auch nicht jeder. Die Idee, vor allem das Pokalspiel in Leipzig zur Rotation zu nutzen, findet Reis nicht gut: „Was möglich ist, hat doch Kiel gegen die Bayern gezeigt…“

(Foto: Imago / Eibner)