Aufstiegsfinale

„Bochum schafft das“: VfL-Legenden beruhigen Fans

Unter den Anhängern des VfL Bochum gibt es auch Hobby-Mathematiker. Einer von ihnen hat zu Beginn der Woche eine interessante Grafik erstellt und über Facebook verbreitet. Er hat sämtliche Konstellationen für das Aufstiegsfinale am Sonntag dargestellt, je nachdem, wie die Spiele des VfL Bochum (gegen Sandhausen), von Holstein Kiel (gegen Darmstadt) und von Greuther Fürth (gegen Düsseldorf) ausgehen. 

Maltritz optimistisch

Klar ist: In 26 von 27 Fällen steigt der VfL auf direktem Wege auf. Es gibt nur eine Konstellation, die niemandem in Bochum gefallen dürfte. Der VfL würde zum Saisonabschluss noch von Platz eins auf drei abrutschen, wenn er sein eigenes Spiel verliert und die direkte Konkurrenz jeweils gewinnt. Genau dieses Szenario bereitet vielen Fans gerade Kopfzerbrechen, Anspannung und Nervosität sind groß.

Prominente Ex-Bochumer verbreiten deshalb Optimismus und versuchen die Fans zu beruhigen. „Bochum schafft das, definitiv“, sagte Klaus Toppmöller in dieser Woche der WAZ. „Dann wird der letzte Schritt eben nächste Woche gemacht“, schrieb Thomas Ernst unmittelbar nach dem 1:1 in Nürnberg auf Facebook. Und Marcel Maltritz bekräftigte via Sky: „Ich bin mir sehr sicher, dass wir das schaffen.“

Interessant: Zum ersten Mal seit 2011 bleibt es für den VfL bis zum letzten Spiel spannend. In den Jahren danach kämpfte der Klub am 34. Spieltag nur noch um TV-Gelder. Jetzt geht es darum, in welcher Liga der Verein künftig spielt. Schön ist übrigens auch diese Parallele: Schon vor zehn Jahren hieß der direkte Konkurrent im Endspurt Greuther Fürth. Die Franken spielten zum Abschluss sogar gegen Fortuna Düsseldorf, genauso wie in dieser Saison. Die Ergebnisse von damals würden dem VfL auch an diesem Sonntag gefallen: Bochum gewann daheim mit 3:1, und die Fürther schafften nur ein Unentschieden. Allerdings ging es seinerzeit nur noch um Rang drei. Genau dieser Platz ist jetzt tabu.

Riemann nicht dabei

Das sieht wahrscheinlich auch Kapitän Anthony Losilla so, der nach seiner Gelbsperre ins Team zurückkehrt. Fehlen wird allerdings Robert Tesche. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt fünf von elf Toren für den VfL erzielt hat, kassierte beim 1:1 in Nürnberg die fünfte Verwarnung und darf ausgerechnet im Saisonfinale nicht mitwirken. Trainer Thomas Reis wird am Wochenende auch weiter auf Danny Blum und sehr wahrscheinlich auf Cristian Gamboa verzichten müssen. ​

Stammtorhüter Manuel Riemann wird ebenfalls nicht zum Einsatz kommen. Der Antreiber der Mannschaft hatte sich vor knapp vier Wochen den Mittelhandknochen gebrochen. Danach setzte er sich das Ziel, im letzten Saisonspiel wieder dabei zu sein. Doch der Schlussmann ist noch nicht zurück im Training. Außerdem wird Thomas Reis kein Risiko eingehen, zumal Ersatzkeeper Patrick Drewes gute Leistungen gezeigt. Riemann wird für das Spiel also nur einen Tribünenplatz erhalten.

Meisterschale in Bochum

Dort wird im Übrigen auch Ansgar Schwenken Platz nehmen. Der langjährige VfL-Manager ist heute Mitglied im DFL-Präsidium und wäre im Erfolgsfall zuständig für die Übergabe der Meisterschale. Die erhält seit 2009 der Tabellenerste am Ende einer Saison. Die DFL wird das Original nach Bochum bringen, Kopien stehen in Kiel und Fürth.

(Foto: Imago / RHR-Foto)