Bochums Co-Trainer

Aufstiegsexperte Gellhaus: Auch nachts erreichbar

Sein erstes Pflichtspiel als Cheftrainer im Profifußball hat Markus Gellhaus ausgerechnet gegen den VfL Bochum absolviert. Im Sommer 2016 verdarb ihm sein heutiger Arbeitgeber das Debüt. Janik Haberer erzielte den einzigen Treffer des Tages, und für Markus Gellhaus war es bereits der Anfang vom Ende. Nur knapp drei Monate war der Ostwestfale für die sportlichen Geschicke beim SC Paderborn verantwortlich.

Doch der 50-Jährige hat bei seinem Heimatverein auch schon andere, bessere Zeiten erlebt. 2005 ist ihm an der Seite von Pavel Dotchev der Aufstieg in die 2. Liga gelungen – allerdings als Co-Trainer. In dieser Rolle fühlt sich der Familienvater offensichtlich am wohlsten. Es folgten Stationen in Mönchengladbach, Augsburg, Berlin, Hannover und St. Pauli, immer als Assistent. Zweimal schaffte er sogar den Sprung in die Bundesliga.

Schon mehrfach aufgestiegen

Seine Qualitäten als Aufstiegsexperte könnte Gellhaus in Bochum nun erneut unter Beweis stellen. Mit einem Sieg am Samstag bei seinem Ex-Klub in Paderborn käme der VfL seinem großen Ziel wieder einen Schritt näher. Dass Gellhaus daran einen großen Anteil hätte, betont Chefcoach Thomas Reis gerne: „Wir treffen Entscheidungen immer im Team, sind auch mal unterschiedlicher Meinung. Aber Markus ist immer loyal.“

Bemerkenswert ist, dass sich die beiden bis zum vergangenen Sommer noch gar nicht kannten. Weil es in der Zusammenarbeit zwischen Reis und Heiko Butscher etwas knirschte, suchte der Chefcoach eine neue Vertrauensperson. „Wir haben uns einige Male getroffen und wussten dann, dass es passt. Markus hat viel Erfahrung, wir ergänzen uns gut. Ich weiß, dass ich ihn auch nachts anrufen könnte – was ich aber noch nie getan habe.“

Gellhaus verlängert bis 2023

Auch Markus Gellhaus scheint die Entscheidung nicht zu bereuen, im Gegenteil: Er hat seinen Vertrag jüngst bis 2023 verlängert. „Thomas vertraut mir viel an, bringt mir eine große Wertschätzung entgegen. Wir sind auf einer Wellenlänge“, sagt der erfahrene Assistenztrainer und lobt die Kommunikation zwischen Reis und der Mannschaft: „Wie er mit den Spielern spricht, wie er sie einbindet – diese ehrliche, offene Art imponiert mir.“

Absprachen sind auch vor dem Duell in Paderborn wieder nötig. Dabei geht es unter anderem darum, wer den gesperrten Robert Zulj ersetzen soll. Die erste Alternative ist Thomas Eisfeld. Weil Danilo Soares zurückkehrt, müsste Milos Pantovic oder Herbert Bockhorn weichen. Dass beide im Team bleiben und Pantovic einfach ins Zentrum rückt, ist ebenso denkbar. Reis und Gellhaus werden auch das gemeinsam entscheiden.

(Foto: Firo Sportphoto)