Über keinen anderen Spieler des VfL wird derzeit so viel gesprochen wie über Takuma Asano. Der Angreifer wird wohl bis Mitte Februar fehlen, weil er am Asien-Cup teilnimmt. Die Bochumer suchen auf dem Transfermarkt nach einem Ersatz. Gespräche laufen zwar, Vollzug kann aber noch nicht vermeldet werden. Und seit Dienstagabend sorgt die Personalie Asano für weiteren Gesprächsstoff. Die SportBild will erfahren haben, dass der Publikumsliebling dem VfL mitgeteilt haben soll, dass er den Verein in diesem Sommer verlassen wird. Angeblich hätten die Bochumer eine Vertragsverlängerung „verpennt“.
Asanos Vertrag läuft aus
Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian zeigte sich am Mittwoch verwundert über die Meldungen vom Boulevard: „Dieser Bericht ist in der Form nicht korrekt. Hier beim VfL Bochum hat niemand etwas ‚verpennt‘“, stellte er im Gespräch mit Tief im Westen – Das VfL-Magazin klar. „Wir sind seit knapp einem Jahr dabei, mit Takuma Asano über seine sportliche Zukunft zu sprechen. Allerdings hat uns der Spieler signalisiert, dass er konkrete Verhandlungen über einen neuen Vertrag noch nicht führen möchte.“ Der Vertrag des 29-Jährigen endet mit Ablauf dieser Saison. Nur im Falle des erneuten Klassenerhalts ist eine Verlängerung überhaupt denkbar.
Und die strebt der VfL weiterhin an. Asano, der seit 2021 in Bochum spielt und sich spätestens in dieser Saison zum unumstrittenen Leistungsträger entwickelt hat, soll bleiben. Mit sechs Saisontreffern ist er aktuell sogar der beste Torschütze im Team von Trainer Thomas Letsch. „Takuma ist ein wichtiger Spieler für uns, den wir gerne über das Saisonende hinaus halten würden“, betont Fabian. „Eine Vertragsverlängerung ist aber keine Einbahnstraße. Da gibt es unterschiedliche Interesse und mindestens zwei Parteien. Wir versuchen es weiter. Eine Absage von Takuma gibt es uns gegenüber aber nicht.“
Wintertransfers angedacht
Dass Asanos Leistungen in Kombination mit seinem auslaufenden Vertrag aber auch von anderen Klubs wahrgenommen werden, ist nur allzu logisch. Laut SportBild soll insbesondere Borussia Mönchengladbach ein Auge auf den schnellen Japaner geworfen haben. Der Ligakonkurrent vom Niederrhein wäre in der Lage, dem Angreifer ein finanziell deutlich attraktiveres Angebot vorzulegen. Für Asano ist es die wahrscheinlich letzte Chance auf einen besser dotierten Vertrag – ein Abgang ist also gar nicht so unwahrscheinlich, aber noch keine beschlossene Sache. Schließlich hat der Spieler überhaupt keinen Zeitdruck.
Die Bochumer allerdings auch nicht. Sie kalkulieren eine mögliche Trennung in ihren Planungen bereits mit ein und wollen jetzt im Winter auch nur dann einen weiteren Angreifer vom Typ Asano verpflichten, wenn dieser über das Saisonende hinaus an der Castroper Straße bleiben würde. Die Mittel für einen solchen Transfer wären vorhanden, wobei große Summen – also eine nennenswerte Ablöse oder ein horrendes Gehalt – natürlich nicht zu stemmen wären. Schließlich soll auch noch genügend Geld für einen zweiten intern diskutierten Wintertransfer übrig bleiben: für einen neuen Ersatztorhüter.
Oermann wird wohl bleiben
Sollte sich bei Michael Esser, der etatmäßigen Nummer zwei, die Rückkehr ins Mannschaftstraining weiterhin nicht abzeichnen, dann wollen die Bochumer noch einen neuen Schlussmann verpflichten. Nur mit Stammkeeper Manuel Riemann und Niclas Thiede wäre der VfL zu dünn aufgestellt. Hinzu kommt: Esser, der bereits seit August mit Knieproblemen ausfällt, wird in diesem Sommer oder spätestens 2025 ohnehin seine Karriere beenden. Weil zuletzt auch Thiede pausieren musste, griff Thomas Letsch auf Hugo Rölleke aus der eigenen U19 zurück. Ein dauerhafter Aufstieg zu den Profis ist bei ihm aber (noch) nicht geplant.
Anders als bei Tim Oermann zum Beispiel, der vor knapp anderthalb Jahren dem eigenen Nachwuchs entsprungen ist und bereits die ersten Bundesliga-Spiele absolviert hat. Eine Leihe für mehr Spielpraxis, die im Dezember noch angedacht war, ist aktuell kein Thema mehr. Der Innenverteidiger, der auch auf anderen Defensivpositionen spielen kann, wird wohl in Bochum bleiben. Thomas Letsch hat ihn zuletzt im Testspiel gegen Groningen als Rechtsverteidiger getestet – und sich intern für einen Verbleib eingesetzt. Spätestens zur neuen Saison ist Oermann ohnehin fest als Kadermitglied eingeplant.
Mousset verlässt den VfL
Beschlossen ist derweil die Trennung von Lys Mousset. Der Problem-Profi und die Klubverantwortlichen haben sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Mousset hat in anderthalb Jahren kein einziges Pflichtspiel für den VfL absolviert. Neben dem Platz war er mehrfach negativ aufgefallen, unter anderem mit Übergewicht und Unpünktlichkeit. Zuletzt war er mit einem Achillessehnenriss außer Gefecht gesetzt, stand nun aber vor der Rückkehr ins Aufbautraining. Die Trennung setzt allerdings kaum Mittel für weitere Transferaktivitäten frei. Mousset erhält vom VfL eine Abfindung. Sein Vertrag beim VfL war ursprünglich bis zum Sommer 2024 datiert.
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(Foto: Marc Niemeyer)