Ein Revierderby wird der VfL Bochum in der kommenden Saison in jedem Fall absolvieren. Fragt sich nur noch gegen wen: Gegen den Erstligisten Borussia Dortmund oder gegen den künftigen Zweitligisten Schalke 04. Wobei: Fast alles deutet darauf hin, dass die Bochumer dieses Duell in der östlich gelegenen Nachbarstadt absolvieren werden – erst recht nach dem glanzlosen, aber trotzdem souveränen 2:0-Auswärtserfolg am Mittwoch beim 1. FC Heidenheim.
Riemann schwerer verletzt
Dabei begann der Abend mit einem frühen Schockmoment: Manuel Riemann verletzte sich nach wenigen Minuten schwer, als ihm Heidenheims Tim Kleindienst versehentlich auf die rechte Hand trat. Nach Vereinsangaben hat Riemann einen Mittelhandbruch erlitten, die Saison ist für ihn beendet. Doch Ersatzkeeper Patrick Drewes erledigte seinen Job anschließend mehr als ordentlich und entschärfte die wenigen Heidenheimer Torschüsse ohne Probleme.
Zwei Bochumer, die schon zuletzt beim 4:3 gegen Hannover ein starkes Spiel machten, ragten auch in Heidenheim wieder heraus. In einer chancenarmen Partie war es erneut Robert Tesche, der den ersten Treffer für den VfL erzielte. Bei einem Freistoß setzte er sich am zweiten Pfosten geschickt ab, war im passenden Moment mit dem Kopf zur Stelle und bejubelte anschließend bereits sein sechstes Pflichtspieltor in dieser Saison.
Für die Entscheidung sorgte in der Schlussphase Herbert Bockhorn, der auf der linken Defensivposition erneut den Vorzug vor Danilo Soares erhielt und abermals überzeugte. Der Allrounder verwertete eine punktgenaue Vorarbeit von Robert Zulj zum 2:0. Nach der Partie verriet er vor laufender Kamera, was das mittlerweile eindeutige Saisonziel seiner Mannschaft ist: „Wir haben das Selbstbewusstsein und wollen das Ding jetzt auch durchziehen.“
VfL bleibt Tabellenführer
Alles andere wäre auch seltsam, schließlich steht das Team von Trainer Thomas Reis weiter auf Platz eins, der Vorsprung auf die Konkurrenz wird auf den ersten Blick immer größer. Allerdings ist das Tabellenbild derzeit nur bedingt aussagekräftig, da alle Verfolger – Hamburg, Fürth und Kiel – noch Nachholspiele absolvieren müssen. Dennoch: Nur wenn sie diese tatsächlich gewinnen sollten, könnte das Saisonfinale noch einmal spannend werden.
So oder so hat der VfL den Aufstieg weiter in der eigenen Hand. Zur Erinnerung: 67 Punkte reichten bislang immer für den Sprung ins Oberhaus. Selbst eine weitere Saisonniederlage würde also mit hoher Wahrscheinlichkeit folgenlos bleiben. Kurzum: Wer jetzt noch größere Zweifel an der Rückkehr in die Bundesliga hat, bringt dieser Mannschaft womöglich nicht das Vertrauen entgegen, das sie nach 30 Spieltagen und 60 Punkten verdient hat.
(Foto: Imago / Revierfoto)