Clever gecoacht

Sieg gegen Fürth: Bochums Wandel in vier Monaten

Der einzige Bochumer, der sich über den 2:1-Sieg gegen Greuther Fürth nicht nur freuen dürfte, ist Silvere Ganvoula. Nach dem Ausfall von Simon Zoller hatte er wohl fest mit einem Startelfeinsatz gerechnet. Doch Trainer Thomas Reis hatte eine andere Idee. Für mehr Kontrolle im Mittelfeld entschied er sich für Thomas Eisfeld, zog Robert Zulj dafür etwas nach vorne und setzte wie gewohnt auf die Schnelligkeit und das Pressing von Danny Blum und Gerrit Holtmann. 

Nachdem sich Thomas Reis bei der Niederlage im Hinspiel noch ziemlich vercoacht hatte, ging sein Plan dieses Mal auf. Danny Blum traf bereits nach 22 Sekunden, doch der Flügelstürmer stand im Abseits. Wenige Minuten später lief alles regelkonform: Anthony Losilla, bedient von Thomas Eisfeld, schlenzte den Ball unhaltbar ins lange Eck. Das Spitzenspiel hatte seinen Namen verdient, und der VfL erwischte den besseren Start.

Starke zweite Hälfte

Doch das Team von Greuther Fürth zeigte in der Folge, warum es zurecht zum Kreis der Aufstiegskandidaten zählt. Mitte der ersten Hälfte hatten insbesondere Rechtsverteidiger Cristian Gamboa und das Bochumer Mittelfeld große Probleme, die spielstarken Gastgeber zu stoppen. Auf den Ausgleich durch Anton Stach, bei dem Torhüter Manuel Riemann unglücklich aussah, folgte eine Fürther Drangphase. Der VfL hatte sogar Glück, nicht in Rückstand zu geraten.

In Summe überzeugte der VfL aber am Ronhof, was speziell an der souveränen Vorstellung in der zweiten Halbzeit lag. Fürth wurde nur noch in der Nachspielzeit gefährlich. Ansonsten kontrollierten die Bochumer das Geschehen. Der sonst eher unsichtbare Robert Zulj zeigte im entscheidenden Moment Klasse und Nervenstärke, als er vom Elfmeterpunkt das 2:1 erzielte. Fürth kam nicht mehr ins Spiel und hat jetzt schon fünf Punkte Rückstand auf den VfL.

Weiter Tabellenführer

Womöglich gehen beide Partien gegen Fürth als Schlüsselmomente in die Saisonhistorie ein. Das Hinspiel, weil Thomas Reis verstanden hat, dass er auf Mut und Tempo nicht verzichten kann und seine Formation danach radikal verändert hat. Und das Rückspiel vier Monaten später, weil es ein Beleg dafür ist, dass diese Maßnahmen richtig waren. Gut ist: Der VfL hat sich vor dem nächsten Topspiel gegen Hamburg ein bisschen Luft verschafft und bleibt Tabellenführer.

(Foto: Imago / Zink)