Der August ist vorbei, doch Transfergeschäfte sind immer noch möglich. Bis Montagabend hat damit auch der VfL Bochum die Gelegenheit, seinen Kader zu verändern. Der Grund für den ungewöhnlichen Zeitplan: Weil der 31. August auf einen Samstag fiel, verlängert sich die Transferperiode ausnahmsweise um 48 Stunden.
Dieser Zeitbonus kommt Sebastian Schindzielorz offensichtlich entgegen. „Es ist kein Geheimnis, dass wir noch eine Alternative für die Offensive suchen“, sagte der Manager am Samstag. „Wir sind in mehrere Gespräche involviert und müssen jetzt schauen, was sich am Ende ergibt.“ Auch weitere Abgänge seien nicht ausgeschlossen. So steht Innenverteidiger Dominik Baumgartner vor einer Ausleihe zurück nach Österreich (mehr dazu im Newsticker).
Eine Möglichkeit: Stürmer aus Holland
Bei der Suche nach einem neuen Stürmer führt eine heiße Spur derweil nach Holland. Bereits am Donnerstag berichtete das Kicker-Sportmagazin über das Interesse an einem Angreifer aus der Eredivisie. Am Samstag brachten niederländische Medien dann den Namen Andrija Novakovich ins Spiel. Der 22-jährige US-Amerikaner, der beim englischen Zweitligisten Reading FC spielt und zuletzt an Fortuna Sittard verliehen war, soll angeblich vor einem Wechsel nach Bochum stehen. Doch so klar wie dort dargestellt ist die Lage offensichtlich nicht, sogar ganz im Gegenteil.
Auch andere Klubs sollen an einer Verpflichtung interessiert sein. Vor allem ein italienischer Zweitligist soll die bislang überzeugendsten Argumente geliefert haben, heißt es aus England. Dazu passt, dass sich der Bericht im Kicker auch gar nicht auf Novakovich, sondern auf einen ganz anderen Stürmer aus den Niederlanden bezog. Gemeint war offenbar ein Mittelstürmer, der bei einem der Top-Klubs unter Vertrag steht und womöglich für ein Leihgeschäft infrage kommen könnte.
Eine Option: Gamboa in der Startelf
Ein Kandidat für das Auswärtsspiel am Montag beim VfB Stuttgart wäre ein möglicher Neuzugang ohnehin noch nicht. Und da wären wir bei einem Thema, dass dieser Tage fast schon unterzugehen droht. Denn abseits von Personaldebatten, der Trainer- und Stürmersuche, steht der VfL auch in der Pflicht, endlich Punkte zu holen.
Gelingen soll dies mit möglichst bekanntem Personal. Interimstrainer Heiko Butscher plant keine großartigen Veränderungen, allenfalls kleinere Anpassungen. Teil seiner Idee könnte auch Neuzugang Cristian Gamboa sein. Der Rechtsverteidiger aus Costa Rica hat sich schnell in sein neues Team eingefügt und könnte direkt in die Startformation rutschen. Vermutlich wird er gemeinsam mit Saulo Decarli, Simon Lorenz und Danilo Soares die Abwehrreihe bilden.
Davor könnten Anthony Losilla und Robert Tesche ihre Erfahrung einbringen. „Defensive Kompaktheit ist jetzt ganz wichtig“, sagte Butscher in der Presskonferenz am Samstag. Zwölf Gegentore in fünf Pflichtspielen zeigen deutlich, dass der VfL seine Stabilität noch nicht gefunden hat. Was natürlich nicht bedeutet, dass Veränderungen zu Lasten der Offensive gehen sollen.
Eine Idee: Osei-Tutu im Mittelfeld
Auf wen Butscher dort setzen wird, ist noch offen. Zu rechnen ist in jedem Fall mit Silvere Ganvoula und Danny Blum, viele Optionen gibt es ohnehin nicht mehr. Tom Weilandt klagt weiter über Fußprobleme, Simon Zoller befindet sich noch im Aufbautraining und Ulrich Bapoh ist nach seinem Platzverweis gesperrt. Auch Chung Yong Lee fällt weiter aus.
Gut möglich also, dass Butscher die besten Konterspieler auswählen wird, wozu auch Jordi Osei-Tutu zählt. Die Arsenal-Leihgabe, als Rechtsverteidiger verpflichtet und als Rechtsaußen offensichtlich am stärksten, könnte in neuer Rolle beginnen. Als Spielmacher könnte Sebastian Maier beginnen, auch Thomas Eisfeld und Görkem Saglam scharren mit den Hufen.
(Foto: P. Rentsch)