Ist es das Ergebnis eines intensiven Suchprozesses, mit einem international ausgerichteten Scoutingsystem? Oder doch eher ein Transfer, der sich mit dem entscheidenden Tipp erst kurzfristig angebahnt hat, um eine Schwachstelle zu schließen? Klar ist jedenfalls: Mit der Verpflichtung von Cristian Gamboa hat der VfL Bochum einen neuen gelernten Rechtsverteidiger im Kader. Und der 29-Jährige ist direkt gefordert: Schon am kommenden Montag beim Auswärtsspiel in Stuttgart könnte er zur Startformation gehören.
Erwartungen an Gamboa
Der erste Eindruck, den der Nationalspieler aus Costa Rica hinterlassen hat, ist positiv. Seine Schnelligkeit ist eine echte Waffe, im Training ist viel Leidenschaft zu erkennen. Mit 77 Länderspielen für Costa Rica, darunter sechs WM-Einsätze, hat er schon internationale Erfahrung gesammelt. In seinem Heimatland ist Gamboa deshalb sogar ein kleiner Star. Allein auf Twitter folgen ihm mehr als 300.000 Menschen. Das Profil verrät: Extravaganz ist nicht zu erwarten. Und in Europa scheint er sich wohlzufühlen.
Das ist auch gut, denn viel Eingewöhnungszeit in Bochum bleibt ihm wohl nicht. Gamboa ist als Soforthilfe gefragt, er soll die Lücke schließen, die nach dem Abgang von Jan Gyamerah zu erwarten war, aber bislang nicht anständig geschlossen wurde. Simon Lorenz und Dominik Baumgartner können sich also wieder auf ihre Kernaufgaben im Abwehrzentrum konzentrieren. Jordi Osei-Tutu, dessen Stärken eher in der Offensive liegen, wird jetzt als Rechtsaußen getestet. Und wie es mit Stefano Celozzi weitergeht, liegt wohl in der Hand des neuen Trainers.
Stürmer an der Angel
Dass der eigentlich aussortierte Ex-Kapitän bis zum Transferschluss am 2. September noch einen neuen Verein findet, zeichnet sich bislang nicht ab. Andere Transferbewegungen dagegen schon. So könnte sich bei Jungprofi Jan Wellers noch ein Leihgeschäft ergeben. Denn mit Einsatzzeiten kann der Defensivallrounder vorerst nicht rechnen. Außerdem könnte es noch Verstärkung geben. Der VfL sucht nach wie vor einen zweiten Mittelstürmer. Eine Spur führt jetzt in die Niederlande. Wie das Kicker-Sportmagazin berichtet, könnte ein Angreifer kommen, der sein Geld bisher in der Eredivisie verdient hat.
(Foto: Imago / Xinhua)