Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Einmal pro Woche gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Der neue TV-Vertrag.
Wer sich mit dem VfL Bochum beschäftigt, dem gehen die Themen dieser Tage wahrlich nicht aus. Im Fokus vieler Fans und Medien stehen natürlich die sportliche Lage und zahlreiche Personalien, vom Präsidium über den Sportchef bis hin zum Trainer und zu den Spielern. Da ist es wenig verwunderlich, dass über den neuen TV-Vertrag, den die Liga in den kommenden Wochen abschließen möchte, kaum bis gar nicht diskutiert wird. Dabei ist das Ergebnis für den VfL Bochum von zentraler Bedeutung. Im Geschäftsjahr 2023/24 machten diese Einnahmen laut Planzahlen rund die Hälfte der Gesamterträge aus.
Deshalb schauen die Verantwortlichen Ende November gespannt zur DFL. In einem Auktionsverfahren wird der Ligaverband die Übertragungspakete für die kommenden vier Spielzeiten vergeben. Die fetten Jahre sind sehr wahrscheinlich vorbei. Nachdem die Klubs jahrelang mit einem Zuwachs der Einnahmen kalkulieren konnten, wären sie froh, das jetzige Niveau zu halten. Eher ist sogar mit einem spürbaren Rückgang zu rechnen, speziell im ersten Jahr der neuen Beitragsperiode. Der VfL Bochum hat sich auch deshalb im zurückliegenden Sommer auf dem Transfermarkt bremsen müssen. Zu viele teure Spieler mit mehrjährigen Verträgen zu verpflichten, wäre riskant gewesen, weil niemand weiß, wie üppig die TV-Einnahmen künftig ausfallen. Normalerweise werden die Rechte bereits deutlich früher vergeben. In diesem Jahr gab es allerdings einen gerichtlichen Streit zwischen der DFL und dem Anbieter DAZN. Deshalb wurde das Verfahren gestoppt und neu gestartet.
Ungewissheit gibt es aber nicht nur für die Klubs, sondern auch für die Fans. Die Ausschreibung ist in mehrere Pakete unterteilt. In der Bundesliga bedeutet das: Die Samstagsspiele um 15.30 Uhr sind nun an das Freitagsspiel gekoppelt, das Topspiel am Abend wird hingegen einzeln ausgeschrieben. Die Sonntagsspiele bilden ein weiteres Paket. Sogar die Samstagskonferenz wird extra vergeben. Zu erwarten ist, dass erneut zwei Sender den Zuschlag für unterschiedliche Spiele erhalten. Für die Zuschauer wäre das gewiss keine gute Lösung. Sie würden nach wie vor mehrere Abos benötigen.
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(Foto: Marc Niemeyer)