Update: Dieter Hecking hat mittlerweile einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Er wird am Dienstag seine erste Trainingseinheit leiten und anschließend offiziell vorgestellt. Dann erfolgt auch eine weitere Berichterstattung.
Der ursprüngliche Text von Sonntag:
Die Chancen auf eine dauerhafte Beförderung waren ohnehin eher gering, und liegen nach der 2:7-Pleite in Frankfurt praktisch bei null. Dass Markus Feldhoff noch deutlich länger als Chef an der Bochumer Seitenlinie stehen wird, ist mittlerweile fast ausgeschlossen. Seine bisherigen Maßnahmen hätten nicht gegriffen, gab der Fußballlehrer nach der Partie am Samstag freimütig zu. Auf einen akzeptablen Auftritt gegen Bayern München, der trotzdem in einer 0:5-Niederlage mündete, folgte nun das Debakel in der Main-Metropole. Die schnelle Trendwende nach der Beurlaubung von Peter Zeidler ist somit ausgeblieben. Die Lage hat sich sogar weiter zugespitzt.
Trainer kommt vor dem Manager
Auch deshalb forcieren die Verantwortlichen die Trainersuche, im Hintergrund laufen längst die Gespräche. Die ursprüngliche Reihenfolge sah so aus, dass zunächst der neue Sportdirektor verpflichtet und anschließend gemeinsam der neue Trainer ausgesucht wird. „Aber wenn der richtige Trainer zuerst vor der Tür steht, nehmen wir ihn“, sagte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig jüngst in einer Medienrunde. So wird es nun auch laufen. Sehr wahrscheinlich schon vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am kommenden Samstag soll der neue Trainer präsentiert werden. Der Plan ist, dass ihm Feldhoff als Co-Trainer assistieren wird, in Stein gemießelt ist das aber nicht. Klar ist nur, dass der VfL aktuell kaum Geld für einen Vertrauten des Cheftrainers hat.
Trainer mit Ruhe und Erfahrung
Gesucht wird also ein bescheidener Pragmatiker, der Ruhe ausstrahlt und souverän auftritt, der weder neue Mitarbeiter fordert noch mit der Zusammenstellung des Kaders hadert, der keine hohen Gehaltsforderungen stellt und einen Vertrag bis Saisonende akzeptiert. Auch muss er mit der Ungewissheit leben können, nicht zu wissen, wer Sportdirektor wird oder wie es im Präsidium weitergeht. Darüber hinaus muss sich der neue Cheftrainer der Tatsache bewusst sein, dass die sportliche Lage mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz prekär ist. Die Wahl wird folglich auf einen vereinslosen Trainer fallen, der schon vieles erlebt und nur wenig zu verlieren hat.
Konkrete Gespräche mit Hecking
Der Wunschkandidat ist längst auserkoren: Nach exklusiven Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin aus Präsidiumskreisen soll Dieter Hecking künftig als Trainer die Mannschaft anleiten. Der 60-Jährige, der aus der Nachbarstadt Castrop-Rauxel stammt, befindet sich bereits in sehr konkreten Gesprächen mit dem Klub. Eine Einigung steht aber noch aus. Die Bundesliga kennt der Fußballlehrer jedenfalls bestens. Mit 418 Spielen steht Hecking auf Platz elf der Trainer mit den meisten Bundesliga-Einsätzen. Bis Mai 2024 war er als Sportvorstand für den 1. FC Nürnberg tätig. Davor trainierte Hecking unter anderem den Hamburger SV, Borussia Mönchengladbach und den VfL Wolfsburg. Der VfL wäre seine neunte Trainer-Station.
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