Debatte

VfL-Kolumne: Statistiken belegen den Stillstand

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Immer zu Wochenbeginn gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Die anhaltende Sieglos-Serie.

Schaut man sich in diesen Tagen und Wochen in den sozialen Netzwerken oder Fanforen um, dann entsteht bisweilen der Eindruck, der VfL Bochum würde in einer fast hoffnungslosen Lage im Kampf um den Klassenerhalt stecken. Kaum zu glauben, dass diese Mannschaft 26 Punkte und sogar einige Siege eingefahren hat. Ja, Frust und Enttäuschung sind mehr als verständlich. Aber was zeigen eigentlich die Zahlen? Die sind schließlich objektiv messbar und nicht von Stimmungsschwankungen abhängig.

Nun: Der Bochumer Negativtrend hält an, fünf Partien in Folge hat der VfL nicht gewonnen und in diesem Zeitraum nur einen Punkt geholt. Die Tabellensituation aber hat sich am vergangenen Wochenende nicht verändert. Der Vorsprung von sechs Punkten auf den Relegationsplatz und sieben auf die Abstiegsplätze besteht weiter. Spannend und erkenntnisreich ist insbesondere auch ein Vergleich der vergangenen mit der laufenden Saison. Wesentliche Kennzahlen sind fast unverändert. Die Anzahl der geschossenen Tore nach 27 Spielen ist lediglich von 30 auf 32 gestiegen, die Anzahl der Gegentreffer minimal von 60 auf 56 gesunken. Weitere Statistiken unterstreichen den Stillstand: Auch im vergangenen Jahr hatte der VfL zu diesem Zeitpunkt 26 Punkte auf dem Konto. Exakt identisch ist auch die schwache Auswärtsbilanz mit nur sieben Zählern.

Selbst innerhalb der aktuell laufenden Saison ist an entscheidenden Stellen kein Fortschritt zu erkennen. Bestes Beispiel: Schon vor der Winterpause hat der VfL im eigenen Stadion dreimal eine Führung verspielt. Nennenswert sind hier vor allem die Heimspiele gegen Mainz und Köln. Nach dem Jahreswechsel hat sich dies mehrfach wiederholt, unter anderem gegen Bremen, Augsburg und Darmstadt. Gewiss: Niemand sollte vom VfL Bochum Wunderdinge erwarten, und niemals wird es angesichts begrenzter (Finanz-)Mittel immer nur bergauf gehen. Die Zahlen belegen aber, dass sich in zwölf Monaten wenig getan hat, obwohl die Probleme längst bekannt sind. Eine positive, mutmachende Entwicklung ist in Bochum derzeit nicht zu erkennen. Sondern Stagnation auf einem eher niedrigen und durchaus gefährlichen Niveau.


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(Foto: Marc Niemeyer)