VfL-Kommentar

100-Tage-Bilanz: Ausbeute von Reis ist ordentlich

Das Betteln der Bochumer Hintermannschaft wurde nicht erhört. Auch gegen Hannover 96 schien der Ausgleich nur eine Frage der Zeit zu sein. In bekannter Art und Weise brach der VfL nach einer starken ersten Halbzeit wieder ein. Doch Torhüter Manuel Riemann verhinderte den Einschlag gleich mehrfach. Die Bewertung der Gesamtleistung wäre auch bei den Fans eine völlig andere, wenn der zweite Gegentreffer noch gefallen wäre. Nicht nur die Bochumer Abwehr bleibt fragil, auch die Stimmungslage.

Viele Tore auf beiden Seiten

Auf Thomas Reis, der jetzt genau 100 Tage Trainer des VfL ist, wartet in der Winterpause noch viel Arbeit. Das Defensivverhalten ist der Hauptgrund dafür, weshalb der Klub um den Klassenerhalt bangt. Im Idealfall findet Manager Sebastian Schindzielorz noch einen Stabilisator für die Abwehr, eventuell auch einen Sechser, der das Umschaltspiel beherrscht. Die Offensive liefert dagegen zuverlässig. 30 Treffer am Ende der Hinrunde sind ein guter Arbeitsnachweis. Das ist die zweitbeste Bilanz seit dem Bundesliga-Abstieg vor knapp zehn Jahren.

Kleinere Fortschritte unter Reis

Apropos Bilanz: Auch die Ausbeute von Thomas Reis ist trotz vieler Turbulenzen und bekannter Schwächen mittlerweile recht ordentlich. Ein Schnitt von 1,5 Punkten pro Spiel zeigt, dass seine emotionale Art und seine engagierte Trainingsarbeit nicht wirkungslos verpufft sind. Nach anfänglichen Experimenten hat Reis eine Stammformation gefunden und in Ansätzen ein Team geformt. Für Konstanz und Spielkultur braucht er aber nicht nur mehr Zeit, sondern auch mehr Qualität. Für die Kaderzusammenstellung war er schließlich noch nicht verantwortlich.

(Foto: Imago / Revierfoto)