Transferperiode

Jetzt geht es um Abgänge: Bochum nutzt den Winter

Mit 25 Feldspielern und drei Torhütern ist der VfL Bochum am Samstag in sein diesjähriges Wintertrainingslager aufgebrochen und am Mittag sicher in Spanien gelandet. Eine Woche lang wird sich der Vorletzte der Bundesliga-Tabelle in Jerez de la Frontera auf die mindestens 20 Pflichtspiele im zweiten Saisonabschnitt vorbereiten. Je nach Endplatzierung und einem möglichen Weiterkommen im Pokal könnten es sogar noch einige Partien mehr werden. Ein Kader, der auch in der Breite gut besetzt ist, könnte also von Vorteil sein. Nach den Verpflichtungen von Keven Schlotterbeck und Pierre Kunde dürfte der VfL dieses Kriterium erfüllen. Jede Position ist mindestens doppelt besetzt, einige sogar dreifach. Weitere Neueinkäufe sind deshalb nicht geplant.

Horn wechselt nach Nürnberg

Schließlich kann Cheftrainer Thomas Letsch in der heißen Phase der Vorbereitung praktisch aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Ersatztorhüter Paul Grave, der sich nach einer Operation an der Schulter noch in der Reha befindet, sind alle Profis fit. Also auch Jacek Goralski, der in den zurückliegenden Monaten häufiger verletzt war; Dominique Heintz, der ebenfalls länger gefehlt hat; und Takuma Asano, der wegen einer Knieverletzung unter Thomas Letsch noch kein einziges Spiel absolviert hat, auf den der Coach aber große Stücke hält. Angesichts dieser Personalauswahl könnte es nun sogar wieder zu einer Verkleinerung des Kaders kommen. Den Anfang hat am Samstag bereits Jannes Horn gemacht, der nicht mehr mit ins Trainingslager geflogen ist.

Der Defensivspezialist, der erst im Sommer als Ersatz für den seinerzeit verletzten Danilo Soares nach Bochum gekommen war, läuft bis zum Saisonende für den 1. FC Nürnberg auf. Beim VfL hat der 25-Jährige bislang nur zwei Bundesliga-Spiele absolviert und wäre hinter Soares und Konstantinos Stafylidis lediglich als Linksverteidiger Nummer drei in die Rückrunde gegangen. „Für beide Seiten ist das die beste Lösung“, sagt VfL-Geschäftsführer Patrick Fabian. „Wir erhoffen uns von der Leihe nach Nürnberg, dass er durch regelmäßige Einsätze sein Leistungspotenzial voll ausschöpfen kann und erwarten ihn dann im Sommer in guter Verfassung wieder zurück in Bochum.“ Interessant: Der VfL hat dem Zweitligisten keine Kaufoption gewährt.

Bonga zur Probe in Braunschweig

Auch Tarsis Bonga könnte in diesem Winter eine Klasse tiefer unterkommen. Der Offensivallrounder ist vom VfL Bochum für die Dauer des Trainingslagers freigestellt. Er absolviert seit Samstag ein Probetraining bei Eintracht Braunschweig. Bongas Vertrag läuft in wenigen Monaten ohnehin aus, spätestens dann wird er Bochum verlassen müssen. Sollte er schon vorher einen neuen Klub finden, würden ihm die Verantwortlichen beim VfL keine Steine in den Weg legen. Für wen das bis zum Transferschluss am 31. Januar noch gelten könnte, dürfte sich im Trainingslager zeigen. Obwohl es insgesamt drei Testspiele geben soll – das erste gegen den Grasshopper Club Zürich sogar über 120 Minuten – kann es passieren, dass nicht jeder Profi zum Einsatz kommt.

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(Foto: Imago / Revierfoto)