„Verliebe dich nie in einen Leihspieler“, schrieb neulich ein User auf Twitter und postete ein Bild von Elvis Rexhbecaj. Die mitreißende Spielweise des 24-Jährigen, der sich mit dem VfL Bochum identifiziert und eine besondere Bindung zu den Fans aufgebaut hat, kam im Ruhrstadion gut an. Deshalb lassen einige Anhänger nichts unversucht. Ebenfalls via Twitter haben sie dazu aufgerufen, Postkarten an Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz zu senden. Die gemeinsame Botschaft: Publikumsliebling Elvis Rexhbecaj soll dem Revierklub erhalten bleiben. Gebündelt wurde die Aktion hinter dem Hashtag #Elvis2024.
Wolfsburg ist gesprächsbereit
Doch dass der Wunsch vieler Anhänger, Rexhbecaj auch in der kommenden Saison im Bochum-Trikot zu sehen, tatsächlich in Erfüllung geht, ist ziemlich unwahrscheinlich. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch: Der VfL Wolfsburg zeigt sich einem Bericht der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung zufolge gesprächsbereit. Niko Kovac, der neue Cheftrainer, plant wohl ohne Rexhbecaj, die Konkurrenz auf seiner Position ist groß. Allerdings würden die Niedersachsen den Mittelfeldspieler am liebsten verkaufen. Nur kommt ein Kauf gegen eine Millionenablöse für den VfL Bochum aus wirtschaftlichen Gründen nicht infrage.
Daran ändern auch nichts die mehr als drei Millionen Euro aus dem Verkauf von Maxim Leitsch nach Mainz. Weiteres Geld winkt dem VfL bei einem möglichen, aber noch nicht sicheren Wechsel von Sebastian Polter nach Frankfurt. Dass Teile der Einnahmen in den Kader reinvestiert werden, ist anzunehmen, aber nicht für einen einzelnen Spieler. Das Gesamtpaket aus Ablöse und Gehalt für Elvis Rexhbecaj sei zu teuer, heißt es aus der Vereinsführung. Kleine Randnotiz: Sollten die Bochumer wider Erwarten doch noch eine prall gefüllte Schatztruhe entdecken, würde Rexhbecaj wohl auch länger bleiben als nur bis 2024.
Weitere Leihe? Unwahrscheinlich!
Die einzige Hoffnung der Bochumer Verantwortlichen auf einen Verbleib des Publikumslieblings lässt sich eher mit #Elvis2023 zusammenfassen. Der Plan: Rexhbecaj soll für eine weitere Saison ausgeliehen werden. Das Problem: Er ist nur noch ein Jahr an seinen Heimat- und Ausbildungsverein gebunden, eine erneute Leihe also nicht möglich – es sei denn, die Wolfsburger verlängern den Vertrag und streben ein weiteres Leihgeschäft an. Das aber ist unwahrscheinlich. Schließlich war der Linksfuß schon zweieinhalb Jahre auf Ausbildungstour, erst beim 1. FC Köln, dann beim VfL Bochum. Für welchen Klub er in Zukunft spielen wird, bleibt offen.
(Foto: Imago / Sven Simon)