Ohne einen Impfnachweis könnte der Stadionbesuch bald schwierig bis unmöglich werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat in dieser Woche ein Papier mit Corona-Schutzkonzepten für den Herbst vorgelegt. Demnach könnte aus der bekannten 3G- eine 2G-Regel werden. Würde bedeuten: Nur noch Geimpfte oder Genesene erhalten Zutritt zu Großveranstaltungen. Ein aktueller Testnachweis würde dann nicht mehr ausreichen.
Beschränkungen für Nicht-Geimpfte
Selbst dann, wenn Minister Spahn mit diesem Vorschlag nicht durchkommt, könnten Geimpfte beim VfL Bochum künftig klare Vorteile haben. Schon jetzt besagt die Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen: Liegt die Inzidenz in einer Kommune an acht aufeinanderfolgenden Tagen über 35, dann gilt für Veranstaltungen die Grenze von 1.000 getesteten Teilnehmern. „Immunisierte Personen werden nicht eingerechnet“, heißt es in der Verordnung. Ein Drittel der Stadionkapazität dürfte dann theoretisch besetzt werden. Im Bochumer Ruhrstadion wären das, je nach Freigabe des Gesundheitsamtes, rund 9.000 Besucher, überwiegend im Sitzplatzbereich.
Ein finales Gespräch mit den Behörden für das erste Heimspiel gegen Mainz sei für den kommenden Freitag terminiert, verrät VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig auf Nachfrage. Erst danach könne der Ticketverkauf genau geplant werden. Verschiedene Szenarien seien möglich, so Kaenzig, der darauf hinweist, dass sich die Corona-Schutzverordnung und damit die Rahmenbedingungen noch verändern könnten, genauso wie die Inzidenz, die in Bochum erstmals seit Wochen wieder über 35 geklettert ist. Sollten tatsächlich fast nur noch Geimpfte ins Stadion dürfen, seien außerdem noch einige Fragen zu klären. Etwa, wie der VfL mit Kindern umgeht, für die eine Impfung derzeit noch nicht angeboten oder empfohlen wird. Beim BVB gehen zum Beispiel alle 1.000 Tickets für Nicht-Geimpfte an unter 18-Jährige. Heißt auch: Wer als Erwachsener nicht geimpft (oder genesen) ist, darf nicht mehr ins Stadion.
VfL wirbt fürs Impfen
Nicht nur deshalb will der VfL weiter fürs Impfen werben. Zwei Sonderaktionen gab es schon, die Nachfrage war überschaubar. Zahlen darüber, wie viele Stadionbesucher beim Test gegen Utrecht am vergangenen Wochenende ohnehin schon geimpft waren, wurden aus Datenschutzgründen nicht erhoben, erklärt Kaenzig. Man habe aber alle Abläufe im Nachgang analysiert. Kaenzig lobt die Disziplin der Stadionbesucher, sagt aber auch, dass es in Absprache mit dem Gesundheitsamt noch zu Nachschärfungen kommen wird – etwa, wenn es um die Einhaltung des Schachbrettmusters auf den Sitzplätzen oder die Abstände auf den Stehplätzen geht. Wahrscheinlich wird das Gesundheitsamt nach den Erfahrungen gegen Utrecht deutlich weniger Stehplätze freigeben als ursprünglich geplant.
Feedback für den VfL gab es übrigens auch aus der „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“. Gelobt wurde insbesondere der reibungslose und gewissenhaft durchgeführten Einlass. Angeregt wurde, nach dem Spiel entweder mehr Stadiontore zu öffnen oder aber feste Auslasszeiten für die unterschiedlichen Blöcke einzuführen. In einigen Situationen sei es recht eng geworden, obwohl nur knapp 4.000 Zuschauer im Stadion waren. Kaenzig versichert, dass die Verantwortlichen auch das registriert hätten.
(Foto: Firo Sportphoto)