Bochum empfängt Karlsruhe

Fünf VfL-Spiele in 20 Tagen: Die Bayern sind nur Beiwerk

Die Erfolgsformel von Trainer Thomas Reis klingt simpel: Vorne weiter treffen – und hinten besser aufpassen. So lautet seine Devise für das Zweitliga-Heimspiel des VfL Bochum am Sonntag gegen den Karlsruher SC. Ein erstes, wenn auch kleines Etappenziel hat seine Mannschaft bereits vor dem zuletzt spielfreien Wochenende erreicht: In Heidenheim gelang im neunten Anlauf der erste Saisonsieg.

Karlsruhe ganz nah

Jetzt sollen auch die Fans im eigenen Stadion mit drei Punkten belohnt werden. „Wir wollen nachlegen und im Flow bleiben“, sagt der Chefcoach. Der VfL steht nur knapp auf einem Nicht-Abstiegsplatz, die Lage ist immer noch brenzlig, auch wenn zuletzt der Eindruck entstand, sie habe sich schon deutlich verbessert. Denn will der Revierklub ins Mittelfeld der Tabelle klettern, muss sich insbesondere die Abwehrarbeit verbessern. Mit einem Schnitt von mehr als zwei Gegentreffern pro Spiel zählt der VfL zu den anfälligsten Mannschaften der Liga. Bislang haben es die Bochumer noch in keinem Duell geschafft, die Null auf der richtigen Seite zu halten. Auch Thomas Reis konnte die Defensive noch nicht stabilisieren.

Die bisherigen Punktgewinne sind vor allem auf eine starke Offensive zurückzuführen. Mit Silvere Ganvoula und Danny Blum stellt der VfL sogar das beste Angriffsduo der Liga. Zusammen haben sie schon elf Treffer erzielt. Und die Abteilung Attacke könnte noch stärker werden. Denn mit Tom Weilandt und Chung Yong Lee sind zwei potenzielle Leistungsträger wieder fit. „Im Training sieht man ihre Qualität. Sie werden in jedem Fall zum Kader gehören“, sagt Thomas Reis vor dem Spiel gegen den KSC. Zunächst werden die beiden aber auf der Bank Platz nehmen. Sein Siegerteam aus Heidenheim wird der Trainer wohl nicht verändern.

Bayern weit weg

Genügend Optionen und Wechselmöglichkeiten werden in den kommenden Wochen aber sicher noch benötigt. Denn die Partie gegen Karlsruhe ist nur der Startpunkt für intensive Herbst-Wochen. Beginnend am Sonntag absolviert der VfL fünf Pflichtspiele in nur 20 Tagen. Dass sich das mediale Interesse schon jetzt auf das Pokalspiel gegen den FC Bayern in knapp anderthalb Wochen konzentriert, ist Thomas Reis gar nicht so recht. „Wir haben zunächst zwei wichtigere Spiele vor der Brust“, sagt er mit Blick auf die Zweitliga-Tabelle. Die Begegnung mit dem Favoriten aus München sei sicher ein Highlight, ist aber eigentlich nur Beiwerk.

(Foto: Pressefoto Eibner)

Fans im Ruhrstadion

Statistik zeigt: Ostkurve ist beim VfL ein echter Faktor

Wenn es um Fußball geht, dann bleibt längst nichts mehr im Verborgenen. Jede Partie, und vor allem die Leistung eines jeden Spielers, wird bis ins kleinste Detail erfasst. Ob Laufwege, Zweikämpfe oder Torschüsse – die Datenbanken werden immer größer. Doch trotzdem gibt es noch Informationen, die selbst die besten Dienstleister nicht im Angebot haben. Dabei geht es allerdings eher um einen eher psychologischen Effekt – eine Auffälligkeit, die tatsächlich unterstreicht, wie wichtig die Unterstützung der eigenen Anhängerschaft ist.

Ungewöhnliche Zahlen bei Heimspielen

Denn wer die vier Heimspiele des VfL Bochum in dieser Saison noch einmal Revue passieren lässt, stellt Erstaunliches fest: Alle 10 Tore fielen vor den eigenen Fans auf der Osttribüne – kein einziger Treffer dagegen auf der Westseite. Das kann, muss aber kein kurioser Zufall sein. Denn auch in der vergangenen Saison war die Bochumer Mannschaft erfolgreicher, wenn sie ihre Anhänger direkt vor sich hatte. Dabei ist es übrigens zweitrangig, ob die Spieler schon in der ersten oder – wie so oft – erst im zweiten Durchgang auf das Tor vor der Osttribüne anrennen dürfen.

Welche Schlüsse Kapitän Anthony Losilla daraus für die nächste Seitenwahl ziehen muss, bleibt jedoch offen. Schließlich muss auf jedes Tor einmal gespielt werden, so sehr die Mannschaft das Gehäuse vor der Osttribüne auch bevorzugt. Fakt ist dennoch, dass die Fans bei den Heimspielen ein echter Faktor sind. Das zeigen auch andere Statistiken: Seit Februar, also seit neun Spielen, ist der VfL im Ruhrstadion ungeschlagen – 18 von 25 Punkten holte die Mannschaft in diesem Kalenderjahr vor eigenem Publikum. Nur fehlt in dieser Saison noch der erste Heimsieg.

Das soll sich gegen den Karlsruher SC am kommenden Sonntag natürlich ändern. Der leichte Aufwärtstrend, der unter Trainer Thomas Reis zu verzeichnen ist, soll fortgesetzt werden. Personell schaut es gut aus: Alle Leistungsträger, auch Tom Weilandt und Chung Yong Lee, sind wieder an Bord. Zumindest in der Offensive ist die Auswahl wieder groß. Kehrt Vitaly Janelt gesund von der U21-Nationalmannschaft zurück, wird Bochums Chefcoach aber wohl exakt die Formation ins Rennen schicken, die schon in Heidenheim erfolgreich war.

Außergewöhnlicher Zuspruch bei Dauerkarten

Offen bleibt lediglich, wie viele Zuschauer den Weg an die Castroper Straße finden werden. Mit knapp 16.750 Fans lag der Schnitt in den ersten vier Partien leicht unter der Planzahl – und die Wintermonate kommen erst noch. Die Verantwortlichen kalkulieren in dieser Saison mit rund 17.100 Besuchern pro Heimspiel. Immerhin gibt es mit 6.900 Dauerkarten einen neuen Rekordwert. So viele hat der VfL als Zweitligist noch nie verkauft. Die Grundlage für eine gute Heimbilanz ist damit gelegt – fehlen vielleicht nur noch Fans, die ihrem Team auch von der Westtribüne zujubeln.  

(Foto: Fabian Budde)

Bochumer Eigengewächs

Neuer Berater, neuer Klub? Saglam in der Sackgasse

In Zivilkleidung saß Görkem Saglam auf der Ersatzbank. Beim Testspiel gegen den KFC Uerdingen am vergangenen Donnerstag gab es für viele Reservisten des VfL Bochum wichtige Spielpraxis. Doch Saglam, der in dieser Saison noch keine Minute in einem Pflichtspiel auf dem Rasen stand, durfte nur zuschauen. Eine Fußprellung machte einen Einsatz unmöglich. Dies habe schon eine Kadernominierung für das Auswärtsspiel in Heidenheim verhindert, erklärte Trainer Thomas Reis später. Ob der 21-Jährige dort im gesunden Zustand allerdings eine nennenswerte Rolle gespielt hätte, bleibt zweifelhaft.

Wenig Spielpraxis

Denn eine Woche zuvor saß der Spielgestalter gegen Darmstadt nur auf der Tribüne, obwohl er fit war. Dabei darf das Trainerteam in dieser Saison zwei zusätzliche Ersatzspieler nominieren. Aktuell scheint es so, als habe sich die Lage für Saglam mit dem Übungsleiter-Wechsel von Robin Dutt zu Thomas Reis noch nicht verbessert – auch wenn sich die beiden schon seit der U19 kennen. Saglam war damals Leistungsträger im Team von Fußballlehrer Reis und erhielt als erster Spieler die Werner-Altegoer-Medaille, eine Auszeichnung für die besten Jugendspielers des Vereins.

Doch seither zeigt die Leistungskurve nicht mehr so steil nach oben wie erhofft. Saglam, der seit der F-Jugend beim VfL spielt, debütierte im Mai 2016 bei den Profis und absolvierte insgesamt 15 Spiele unter der Leitung von Gertjan Verbeek. Dessen Nachfolger setzten den Deutsch-Türken aber nicht mehr so häufig ein. Bei Robin Dutt musste Saglam neun Monate auf seinen ersten Einsatz warten. Erst am Ende der vergangenen Saison, als die Personalnot groß war, durfte sich Saglam erneut beweisen – ohne sich im Team festzuspielen. Er überzeugte mit seiner Technik und Schussstärke, zeigte aber auch bekannte Schwächen in der Zweikampfführung.

Viel Konkurrenz

Ein Grund für Saglams Außenseiterrolle ist auch dem Überangebot im zentralen Mittelfeld geschuldet: Dort konkurrieren mit Chung Yong Lee, Sebastian Maier, Thomas Eisfeld und Milos Pantovic vier weitere Spieler um einen Platz in der Startelf. Für Saglam ist das doppelt problematisch, weil er mangels Tempo keine Option für die Außenbahn ist, sondern auf die „Zehn“ festgelegt ist. Auf seiner Stammposition weiterentwickeln kann er sich aber nicht, weil ihm Wettkampfpraxis fehlt. Eine U23 gibt es nicht, und ein Leihgeschäft ist in der Vergangenheit nicht zustande gekommen.

Dass Saglams Vertrag am Saisonende ausläuft, wirft automatisch die Frage nach seiner Zukunft auf. Auffällig ist: In den letzten zwei Jahren hat er in kurzen Abständen immer wieder neue Berater beschäftigt. Von Reza Fazeli, der schon viele Spieler des VfL betreut hat, ging es zu „Arena 11“, einem der Marktführer. Doch die Zusammenarbeit mit der Agentur, die auch seinen aktuellen Vertrag beim VfL ausgehandelt hat, endete schnell – ebenso wie die Kooperation mit einem niederländischen Vermittler. Nun hat sich Saglam erneut umorientiert. Nicht selten ist so ein Schritt auch ein Indiz für einen möglichen Vereinswechsel.

(Foto: Sportfoto Gerd Krause)

Suche läuft weiter

„Keine Kompromisse“ – Kaenzig über VfL-Investor

So ruhig wie in diesen Tagen war es in der Länderspielpause Anfang Oktober nicht immer. Vor ziemlich genau zwei Jahren haben die Mitglieder des VfL Bochum eine wegweisende Entscheidung getroffen. Mit großer Mehrheit, aber auch unter Protesten, haben sie für die Ausgliederung der Profiabteilung gestimmt. So ist es mittlerweile möglich, Geschäftsanteile an externe Geldgeber zu veräußern. In der Hoffnung auf eine Finanzspritze und mehr sportlichen Erfolg wartet das Umfeld deshalb auf eine erste Vollzugsmeldung.

Doch wann die avisierte Millionensumme fließen könnte, ist weiter ungewiss. Erste Andeutungen von Hans-Peter Villis, dass der Einstieg eines Investors noch in diesem Jahr erfolgen könnte, gab es schon im Januar. Vor knapp zwei Wochen legte er im „Tief im Westen“-Interview sogar nach. Die Rede war von „konkreten Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern, darunter ein möglicher Ankerinvestor.“ Damit hat der Vereinsvorsitzende Erwartungen geweckt – auch wenn er weiter den Konjunktiv bemüht hat.

Präsidium verhandelt

Wie glücklich Geschäftsführer Ilja Kaenzig über diese Aussagen war, ist nicht überliefert. Doch schon in der Jahreshauptversammlung vor knapp zwei Wochen war er um Zurückhaltung bemüht. „Ein Investoreneinstieg ist eine Generationenentscheidung, deshalb arbeiten wir mit größtem Respekt an dieser Aufgabe“, sagte der 46-Jährige vor den Mitgliedern. Zunächst habe sich die Suche auf persönliche Kontakte und das erweiterte Vereinsumfeld erstreckt. Mittlerweile sei der Prozess auch ausgedehnt worden.

Auf den ersten Blick passt diese Information jedoch nicht zu den Äußerungen von Villis, der bei vielen Fans den Eindruck erweckt hat, man habe einen Geldgeber bereits an der Angel. So wurden seine Aussagen jedenfalls interpretiert. Doch Kaenzig sieht darin keinen Widerspruch. „Die Gespräche könnten im schlimmsten Fall scheitern. Und dann muss die Suche ja fortgesetzt werden“, erklärt er auf Nachfrage. Tatsächlich seien die Verhandlungen aber vor allem Thema des Präsidiums, nicht der Geschäftsführung.

Geschäftsführung organisiert

Doch die ist im Hintergrund darum bemüht, den Einstieg beim VfL so attraktiv wie möglich zu gestalten. „Wir bereiten vor, strukturieren und setzen nach Wunsch auch um“, sagt Kaenzig. Den Mitgliedern wurden strenge Auswahlkriterien zugesichert, etwa ein Vetorecht beim Verkauf der Anteile und eine Dividende nur im Falle des Bundesliga-Aufstiegs. Viel Verhandlungsspielraum gibt es also gar nicht. „Kompromisse bei den Bedingungen wird es nicht geben“, verspricht Kaenzig. Leichter wird die Suche dadurch natürlich nicht.

Auch deshalb mahnt der Sprecher der VfL-Geschäftsführung zur Geduld: „Es geht um eine sehr hohe Summe, und es braucht schon einiges, dass sich jemand in das Fußballbusiness begibt, ohne dafür Entscheidungsrechte zu bekommen.“ Dafür kämen sowohl private Investoren als auch strategische Partner, etwa ein Unternehmen, in Betracht. Kaenzig weiß, dass alles passen muss, damit es zu einer Einigung kommt: „Es gibt keinen halben Investor. Und die Entscheidung liegt am Ende immer beim Käufer.“

(Foto: Imago / Team 2)

4:2 gegen Uerdingen

Konkurrenzkampf beim VfL: Zwischen Qual und Wahl

Mit Tränen in den Augen verließ Ulrich Bapoh den Leichtathletikplatz. Mannschaftsarzt Karl-Heinz Bauer und Zeugwart Andreas Pahl trugen den Angreifer beim Testspiel am Donnerstag vom Feld, auftreten konnte er nicht mehr. Ein Zusammenprall mit Uerdingens Torwart Lukas Königshofer hat für das Bochumer Eigengewächs wohl weitreichende Folgen. „Wir müssen von einer schweren Knieverletzung ausgehen“, sagte Trainer Thomas Reis nach der Partie. Seine Mannschaft gewann mit 4:2, Tom Weilandt und Thomas Eisfeld trafen jeweils doppelt.  

Wenige Alternativen in der Abwehr

Abgesehen von Bapohs Verletzung verlief der Test jedoch ganz nach den Vorstellungen des Übungsleiters. Denn das Duell gegen den Drittligisten, der mit bekannten Kräften wie Selim Gündüz und Kevin Großkreutz antrat, brachte Spielpraxis für zahlreiche Rückkehrer und Reservisten – und lieferte zugleich Erkenntnisse über ihr aktuelles Leistungsvermögen. Denn auf sein Stammpersonal hatte Reis fast vollständig verzichtet. Stattdessen sollten Profis wie Stefano Celozzi, Tom Weilandt und Chung Yong Lee so lange wie möglich durchhalten.

Mit ihrem erfolgreichen Comeback hat sich die personelle Situation deutlich entspannt. Neben Bapoh muss der VfL lediglich auf Maxim Leitsch und Patrick Fabian sowie den angeschlagenen Görkem Saglam verzichten. Was für Trainer Thomas Reis bedeutet, dass er nun sehr genau überblicken kann, auf welchen Positionen er künftig die große Wahl hat – und wo die Entscheidung, etwas übertrieben formuliert, eher einer Qual gleichkommt. „Vor allem im Mittelfeldzentrum haben wir viele Möglichkeiten, wenn alle gesund sind“, stellte Reis am Donnerstag fest. In der Abwehr sei es eher umgekehrt.

Denn hinter Saulo Decarli und Simon Lorenz, der ja auch noch kein gestandener Zweitligaspieler ist, fehlen derzeit die Alternativen. Maxwell Gyamfi und Armel Bella Kotchap haben gegen Uerdingen ihr Können angedeutet, aber auch gezeigt, dass ihnen noch Konstanz und Konzentration fehlen. Auch links hinten in der Viererkette mussten zwei Nachwuchskräfte die Lücke besetzen. Sollten die Verantwortlichen ihren Kader im Winter noch einmal aufwerten und nachbessern wollen, dann am ehesten in der Defensive.

Viele Optionen im Mittelfeld

Ganz anders schaut es weiter vorne auf der Spielmacher-Position aus. Dort hat sich zuletzt Sebastian Maier festgespielt. Thomas Eisfeld, der gegen Uerdingen zweimal traf und vor allem bei Standardsituationen überzeugte, hatte zu Saisonbeginn große Probleme – ist aber ebenfalls eine Option. Doch bei diesem Zweikampf wird es nicht bleiben. Chung Yong Lee hat sich nach schwierigen Monaten gesund zurückgemeldet. Und Görkem Saglam, der aufpassen muss, sich in Bochum nicht zum ewigen Talent zu entwickeln, kämpft auch noch um seinen Platz.

Selbst auf der offensiven Außenbahn, auf der Danny Blum, Simon Zoller und Milos Pantovic lange Zeit konkurrenzlos waren, muss sich Thomas Reis künftig entscheiden. Denn Tom Weilandt drängt nach seiner Genesung wieder in die Startelf. Selbst Jordi Osei-Tutu könnte eine Alternative sein: Gegen Uerdingen zeigte er bekannte Schwächen im Abwehrverhalten, beeindruckte aber mit seiner Dynamik in der Offensive. So setzte er vor dem Treffer zum 4:2 zu einem eindrucksvollen 80-Meter-Sprint an, bei dem er sämtliche Gegenspieler wie Slalomstangen stehen ließ.

Kein ernsthafter Konkurrenzkampf deutet sich derweil zwischen den Pfosten an. Zwar bringt Sommerneuzugang und Herausforderer Patrick Drewes genau das mit, was Manuel Riemann fehlt – nämlich Ruhe und Körpergröße. Doch wie schon in der Vorbereitung blieb er auch im Test gegen das Team aus Krefeld nicht fehlerlos. Das zwischenzeitliche 1:1 ging auf die Kappe des Schlussmanns. Will er seinen umstrittenen Teamkollegen tatsächlich aus dem Tor verdrängen, muss Drewes in Zukunft noch deutlich zulegen.

(Foto: Imago / Revierfoto)

Buchpremiere

Gewinnspiel: Event mit Gerland im Fußballmuseum

Hermann Gerland besucht das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund! Am kommenden Donnerstag (24.10., ab 19 Uhr), also nur wenige Tage vor dem Pokalspiel „seiner“ beiden Klubs, nämlich zwischen dem VfL Bochum und dem FC Bayern München, schaut er im Ruhrgebiet vorbei.

Der Anlass ist ein besonderer: Gerland erscheint zu einer Buchpremiere. Präsentiert wird die Biografie von Stürmer-Legende Gerd Müller, geschrieben vom Historiker Hans Woller. Gerland kennt den „Bomber der Nation“ aus gemeinsamen Tagen beim Rekordmeister und wird als Podiumsgast über eben jene Zeit berichten.

Informationen zum Event gibt es hier auf der Seite des Deutschen Fußballmuseums. Wer sicher dabei sein will, kann schon jetzt online Karten reservieren.

„Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ verlost in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballmuseum 1 x 2 Tickets für den Abend – exklusiv unter allen, die zum Unterstützerkreis dieser Seite gehören. Eine kurze Mail an gewinnspiel@vfl-magazin.de mit dem Betreff „Gerland“ und dem eigenen Namen genügt. Das Gewinnspiel endet am Montag (21.10., 18 Uhr). Anschließend wird die Siegerin oder der Sieger ermittelt und im Laufe des Abends per Mail benachrichtigt. +++ UPDATE: Das Gewinnspiel wurde beendet und der Sieger benachrichtigt! +++

(Foto: DFM / Hannappel)

Bochumer Torgaranten

Bestes Duo: Ohne Ganvoula und Blum fallen keine Tore

Danny Blum neigt ein wenig zum Überschwang. Vor der Saison versprach er, das Trikot des VfL „mit Stolz“ zu tragen. Und nun, nach 3:2-Erfolg in Heidenheim, fand er wieder große Worte. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und es geschafft, den Bock umzustoßen“, wird er auf der Vereinshomepage zitiert. Das ist, wohlgemerkt nach dem ersten Sieg am neunten Spieltag, vielleicht etwas übertrieben. Denn ob dieser Sieg wirklich die Initialzündung war, zeigt sich erst in den kommenden Partien. 

Einen großen Anteil an der leichten Aufwärtstendenz hat Blum aber zweifellos. Die Quote des Offensivspielers ist beeindruckend: In neun Spielen erzielte er vier Tore, fünf Vorlagen kommen noch hinzu. Im Zusammenspiel mit Silvere Ganvoula, der siebenmal traf und dreimal als Vorbereiter in Erscheinung trat, kommt das Sturm-Duo auf 19 Torbeteiligungen bei insgesamt 16 Treffern des VfL. Genau genommen gab es in dieser Saison noch kein einziges Tor, an dem weder Blum noch Ganvoula beteiligt waren.

Blum und seine Schusstechnik

All diese Werte suchen ligaweit ihresgleichen, kein Offensivduo ist nach neun Spieltagen gefährlicher. Das zweitbeste Stürmerpaar, Andreas Voglsammer und Fabian Klos von Arminia Bielefeld, kommt gemeinsam auf 17 Scorer-Punkte. Der Vorteil: Der Tabellendritte ist nicht ganz so abhängig von den beiden, auch ohne sie kommen die Ostwestfalen gelegentlich zum Torerfolg. Beim VfL trafen ansonsten nur Simon Zoller, Ulrich Bapoh, Anthony Losilla und Jordi Osei-Tutu. 

Dass die Bochumer vor allem ohne Ganvoula und Blum noch deutlich weniger Punkte hätten als ohnehin schon, war in dieser Dimension nicht zu erwarten. Beide, speziell Blum, deuteten ihr Potenzial in der Vergangenheit lediglich an. Der 28-Jährige, im Sommer gegen eine Ablöse von Eintracht Frankfurt gekommen, war in den vergangenen Jahren fast nirgendwo Stammspieler und regelmäßig verletzt. Bis auf kleinere Wehwehchen ist er in Bochum derzeit stabil und überzeugt mit Tempo, präzisen Flanken und einer starken Schusstechnik.

Ganvoula und seine Wucht

Weniger filigran, dafür ähnlich schnell und mit großer Körperkraft stellt sich Silvere Ganvoula in den Dienst der Mannschaft. Auch für ihn hat Manager Sebastian Schindzielorz Geld in die Hand genommen, um ihn vom RSC Anderlecht loszueisen. Eine Investition, die sich bei einer Vertragslänge von vier Jahren noch lohnen dürfte – und für die Schindzielorz, viel gescholten für seine Kaderplanung, auch Lob verdient. Denn die schnelle Entwicklung von Ganvoula war nicht unbedingt zu erwarten. Noch bis zum Frühjahr deutete wenig auf einen Verbleib hin.

Erst im Endspurt der vergangenen Saison überzeugte er und wurde daraufhin sogar zum Nachfolger von Top-Torjäger Lukas Hinterseer auserkoren. Zuvor war der Mittelstürmer aus dem Kongo nur ausgeliehen. Doch das Wagnis, den ehemaligen Joker mit einer neuen, wichtigen Aufgabe zu betrauen, macht sich bezahlt. Dass Ganvoula die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertrifft, erklärt er selbst am besten: „Ich weiß, dass Lukas weg ist, und ich noch wichtiger bin für die Mannschaft. Ich möchte sie nicht enttäuschen.“ Bei ihm klingt das nicht überschwänglich, sondern fast schon demütig.

(Foto: Imago / Team 2)