Debatte

Kolumne: Der VfL Bochum spart sich nicht tot

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Immer zu Wochenbeginn gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Die herausfordernde Kaderplanung.

Wenn es um die Kommunikation mit seinen Fans und anderen „Stakeholdern“ geht, dann steht der VfL Bochum vor herausfordernden Wochen. Denn der Klub wird erklären müssen, wie er den großen personellen Umbruch meistern möchte. Klar ist: Den erwartungsfrohen Fans muss reiner Wein eingeschenkt werden. Denn dem VfL steht nach jetzigem Stand zunächst weniger Geld für die Kaderplanung zur Verfügung als in der vergangenen Saison – weil Zahlungen von DAZN ausstehen, weil Thomas Letsch und Jan Fießer weiterbezahlt werden müssen und noch unklar ist, was zum Beispiel mit Großverdienern wie Gerrit Holtmann oder Manuel Riemann passiert. Schon in der zurückliegenden Saison rangierte der Revierklub mit seinem Spieleretat von rund 40 Millionen Euro auf dem drittletzten Platz in der Bundesliga. In der Vereinsgeschichte indes stand noch nie so viel Geld zur Verfügung. Nur wenn alles optimal läuft, erreicht der VfL diese Summe im Laufe der neuen Saison wieder.

Das ist auch der Grund, warum Leistungsträger wie Kevin Stöger, der in Mönchengladbach fast das Doppelte verdienen wird, Keven Schlotterbeck oder Takuma Asano nicht gehalten werden können und gleichwertiger Ersatz nur schwer zu beschaffen ist. Wichtig zu wissen: Der Vorjahresetat lag nur deshalb bei rund 40 Millionen Euro, weil die Transfermillionen aus dem Sommer 2022 (u.a. Bella Kotchap, Leitsch) teilweise nachträglich investiert wurden. Generell gilt: Ablösesummen werden wieder in die Mannschaft gesteckt. Für Patrick Osterhage wird der VfL in diesem Sommer vier Millionen Euro netto einnehmen. Auch die wandern in den Kader, aber verteilt auf mehrere Spieler und nicht nur für einen einzigen, etwa für Keven Schlotterbeck. Eine mögliche Ablöse und sein Gehalt würden schätzungsweise ein Zehntel des Etats schlucken.

Der VfL spart sich also nicht tot, wie es einige Anhänger in den sozialen Netzwerken immer wieder behaupten. Die Verantwortlichen lassen vielmehr kaufmännische Vernunft walten und geben nur das aus, was sie auch einnehmen; wohlwissend, dass ein Verbleib in der Bundesliga damit Jahr für Jahr gefährdet ist. Andersherum gibt es aber auch keine Garantie, den Klassenerhalt in jedem Fall zu schaffen.

Hinweis in eigener Sache: Die nächste Kolumne erscheint urlaubsbedingt erst am 25. Juni.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Neuer Kader

Zehn Abgänge beim VfL – aber drei Spieler bleiben länger

Einen schöneren, einen würdigeren und emotionaleren Abgang hätte es nicht geben können. Im Winter wurde Andreas Luthe als Nummer drei für das Tor des VfL Bochum verpflichtet. Mit dem 37-Jährigen war klar vereinbart, dass er nur der Ersatz für den Ersatz sein würde, und die gemeinsame Zeit vier Monate später schon wieder enden soll. Luthe hatte damit kein Problem, für ihn stand die Rückkehr zu seinem Jugend- und Heimatverein im Vordergrund, ganz im Spätherbst seiner Karriere. Pläne für die Zeit danach hatte Luthe, der eine Berufsausbildung und zwei Studiengänge abgeschlossen hat, längst in der Tasche; mit Fußball haben sie übrigens wenig zu tun.

Luthe und Esser hören auf

Doch dann kam alles ganz anders. Schon im März musste Luthe einmal einspringen, vertrat den gesperrten Manuel Riemann und den verletzten Niclas Thiede. Luthe genoss seinen mutmaßlich letzten Auftritt im Bochumer Ruhrstadion sehr. Doch es kam noch besser, es wurde jedenfalls verrückter. Luthe musste nach dem Krach zwischen Riemann, der Mannschaft und den Verantwortlichen auch in der Relegation wieder ins Tor. Nach dem Hinspiel sah es so aus, als würde Luthe als Absteiger abtreten müssen. Doch im Rückspiel trug er selbst dazu bei, den VfL Bochum, bei dem er seit vielen Jahren Mitglied ist, in der Bundesliga zu halten. Im Elfmeterschießen.

Da flossen selbst bei dem sonst so gelassenen Familienvater die Freudentränen, und ganz Bochum freute sich mit ihm. Kurze Zeit später bestätigte Luthe das, was längst klar, nur noch nicht öffentlich ausgesprochen war. „Das war heute mein letztes Spiel im Profifußball“, sagte er nach dem sensationellen Erfolg des VfL in Düsseldorf. „Ich habe eine tolle Karriere hinter mir. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um Danke zu sagen. Jetzt freue ich mich auf alles, was danach kommt.“ Luthe wird in seine Wahlheimat nach Augsburg zurückkehren. Auch Positionskollege Michael Esser beendet seine Karriere, wird aber als Torwarttrainer für den VfL-Nachwuchs weiterarbeiten.

Soares spielt für Nürnberg

Insgesamt zehn Abgänge wird der VfL in Kürze bekanntgeben, wobei sie allesamt nicht überraschend sind. Philipp Förster erhält nach einer für beide Seiten enttäuschenden Saison keinen Anschlussvertrag, Goncalo Paciencia wird zu seinem Stammverein Celta Vigo zurückkehren. Bemühungen des VfL, ihn zu halten, gab es angesichts durchwachsener Leistungen keine. Auch Moritz Römling wird Bochum verlassen, an ihm sollen Alemannia Aachen und der MSV Duisburg interessiert sein. Patrick Osterhage hat bereits im April einen Vertrag beim SC Freiburg unterschrieben. Der Bundesliga-Konkurrent hat eine Ausstiegsklausel genutzt, die dem VfL rund 4 Millionen Euro netto beschert.

Intern wurde in dieser Woche auch Danilo Soares verabschiedet. Der Linksverteidiger trug sieben Jahre das Trikot des VfL Bochum, sechs davon als Stammspieler. Seine Vertragsverlängerung im Sommer 2020, als praktisch alle Fans von einem Wechsel ausgingen, machte ihn zum Publikumsliebling. Der 32-Jährige war stets ein Musterprofi und lange Zeit auch ein Leistungsträger. Erst in dieser Saison geriet Soares aufs Abstellgleis, was ihn dazu brachte, im Frühjahr deutlich gegen die Verantwortlichen auszuteilen. Es folgte eine Denkpause, ein Spiel für den VfL machte er nicht mehr. Soares wird künftig für den 1. FC Nürnberg spielen, der Vertrag ist bereits unterschrieben.

Stöger ist zu gut für Bochum

Bleibt somit nur noch die Frage, wie es mit Kevin Stöger, Keven Schlotterbeck und Takuma Asano weitergeht, den drei besten Torschützen beim VfL in dieser Saison, die Relegation einmal ausgeklammert. Die enttäuschende, aber ehrliche Antwort lautet: Geschieht kein Wunder, wird ihre Zeit an der Castroper Straße enden. Sie hoffen nach ihrem Vertragsende beim VfL auf höher dotierte und sportlich attraktivere Angebote, teilweise liegen sie bereits vor. Speziell Kevin Stöger hat sich ganz andere Optionen erspielt. Der Österreicher wird von mehreren Klubs umworben, auch aus der Bundesliga. Angesichts herausragender Werte in zahlreichen Statistiken ist das keine Überraschung.

Stöger hat ligaweit die mit Abstand meisten Torschussvorlagen geliefert, zudem die meisten Gegenpressing-Aktionen eingeleitet. Beim VfL war der Österreicher erst recht der alles überragende Mann: mit den meisten Toren, den meisten Torvorlagen, den meisten Schüssen, dem meisten Pässen, den meisten Dribblings und den meisten Flanken. Ihn ablösefrei zu verlieren, tut in jeder Hinsicht weh, in erster Linie natürlich sportlich. Zwar hat Stöger am Montag in Düsseldorf betont, dass er noch keine endgültige Entscheidung für seine Zukunft getroffen hat – was auch den Tatsachen entspricht – realistische Chancen auf einen Verbleib hat der VfL aber nicht mehr.

Schlotterbeck ist zu teuer

Stöger wird die Gelegenheit nutzen, den wahrscheinlich lukrativsten Vertrag seiner Karriere abzuschließen. Die Verantwortlichen des VfL haben sich zwar sehr um eine Weiterverpflichtung bemüht, ihm einen langfristigen Vertrag vorgelegt und finanzielle Grenzen verschoben, sodass Stöger das bislang höchste Gehalt eines Fußballers in Bochum erhalten hätte. Reichen wird es trotzdem nicht, der Spielgestalter wird wechseln – genauso wie Takuma Asano. Das letzte Wort ist zwar noch nicht gesprochen und das Vertragsangebot des VfL weiter gültig, aber der flinke Japaner wird sich mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für einen anderen Klub entscheiden.

Nicht anders wird es im Normalfall auch bei Keven Schlotterbeck laufen. Der 27-Jährige ist vom SC Freiburg nur ausgeliehen, eine Kaufoption gibt es nicht. Der Spieler würde grundsätzlich gerne bleiben, das hat er mehrfach betont. Er fühlt sich wohl in Bochum, seine Spielweise passt zum VfL. Doch der torgefährliche Verteidiger hat seinen Marktwert in dieser Saison derart erhöht, dass die Bochumer keinen festen Transfer mit einer Ablöse von mehreren Millionen Euro stemmen können. Der VfL ist nicht bereit, für einen einzelnen Spieler derart viel Geld auszugeben, weil er sonst an anderer Stelle deutliche Abstriche bei seiner Kaderplanung machen müsste.

Keine Ausstiegsklauseln mehr

Die Liste der Abgänge ist somit lang, die drei letztgenannten plus Osterhage schmerzen besonders. Es gibt allerdings auch drei Spieler, die dem VfL noch länger erhalten bleiben. Mit dem Klassenerhalt hat sich der auslaufende Vertrag von Ivan Ordets bis 2026 verlängert, der von Teamkollege Bernardo ebenfalls; wobei der Defensivallrounder ohnehin noch bis 2025 an den VfL gebunden war. Außerdem steht die Vertragsverlängerung mit Christopher Antwi-Adjei bevor. Tief im Westen – Das VfL-Magazin hatte bereits vor kurzem über eine nahende Einigung berichtet. Der Klassenerhalt war dafür die Grundvoraussetzung, letzte Details sollten zeitnah geklärt sein.

19 Feldspieler und drei Torhüter hätte der VfL dann für die kommende Saison unter Vertrag, inklusive der vier Leihrückkehrer Gerrit Holtmann, Jordi Osei-Tutu, Mats Pannewig und Paul Grave, über deren Zukunft sicher auch der neue Trainer mitentscheiden wird. Weitere Abgänge sind somit nicht ausgeschlossen, auch bei den Leistungsträgern. Zu klären ist etwa, wie es mit Manuel Riemann weitergeht. Als mögliche Verkaufskandidaten gelten Erhan Masovic und Bernardo, die allerdings über keine Ausstiegsklausel verfügen. Generell kann kein Spieler für eine festgeschriebene Ablöse wechseln. Der VfL befindet sich in einer komfortablen Verhandlungsposition.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Entscheidung

Trainersuche beendet: Zeidler kommt zum VfL Bochum

Passend ist der Begriff irgendwie nicht. Von einer Sommerpause zu reden, wird der Lage beim VfL Bochum derzeit nicht gerecht. Die Suche nach einem neuen Sportchef läuft, die Gespräche mit neuen Spielern laufen ebenfalls. Gleich mehrere Leistungsträger müssen ersetzt werden. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht allerdings ein neuer Cheftrainer, damit auch die Kaderplanung voranschreiten kann. Viele Spieler wollen wissen, wie der neue Übungsleiter mit ihnen plant. Mit Interimscoach Heiko Butscher geht es bekanntermaßen nicht weiter, er wird die reaktivierte U21 übernehmen. Doch wer wird den Bundesligisten stattdessen trainieren?

Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin ist die Entscheidung am Freitag gefallen. Hans-Peter Villis und das von ihm geführte Präsidium, Finanz-Geschäftsführer Ilja Kaenzig sowie Sportdirektor Marc Lettau haben die Gespräche mit ihrem Wunschkandidaten Peter Zeidler quasi finalisiert. Der 61-Jährige wechselt vom FC St. Gallen zum VfL Bochum. In den kommenden Tagen soll er offiziell vorgestellt werden.

Der Schwabe trainierte den Erstligisten aus der Schweiz in den vergangenen sechs Jahren. Davor war er unter anderem in Frankreich und in Österreich als Chefcoach und in Deutschland als Assistent von Ralf Rangnick in Hoffenheim tätig. Seine Vita ist mit der von Vorgänger Thomas Letsch vergleichbar: ähnliche Herkunft, früher Lehrer, Stationen in der RB-Schule, auslandserfahren, aber in der Heimat noch recht unbekannt. Weggefährten beschreiben ihn als perfektionistisch und empathisch. Mit seiner charismatischen und positiven Art hat Zeidler auch die Chefetage des VfL überzeugt. Ein mögliches Problem haben die Bochumer daraufhin schnell aus dem Weg geräumt: Zeidler besaß in St. Gallen eigentlich noch einen bis 2027 gültigen Vertrag. Eine nennenswerte Ablöse soll nicht fließen.

​Zeidler ist für die VfL-Verantwortlichen kein Unbekannter, zumindest nicht für Ilja Kaenzig. Die beiden haben vor einigen Jahren bereits beim FC Sochaux in Frankreich zusammengearbeitet. „Zeidler bekommt die Bestnote mit Sternchen. Seine aggressive und vertikale Spielweise hat die Zuschauer von den Sitzen gerissen“, sagte Kaenzig vor einigen Jahren der Schweizer Zeitung Blick. „Peter kommuniziert super gut, ist intelligent und angenehm im Umgang.“ Erste Vorgespräche mit Zeidler soll noch Ex-Sportchef Patrick Fabian geführt haben, auch Lettau ist von ihm überzeugt.

Zeidler hat sich damit unter anderem gegen den Ex-Schalker Andre Breitenreiter durchgesetzt. Gesprochen haben die VfL-Verantwortlichen auch mit dem ehemaligen Dortmunder Enrico Maaßen, der am Ende aber nicht mehr in der engeren Auswahl war.


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Sportliche Leitung

Fabian geht, Lettau bleibt: Bochum stellt sich neu auf

Als Patrick Fabian erstmals beim VfL Bochum aufschlug, bezahlten die Fans ihre Eintrittskarten noch mit D-Mark, Johannes Rau war Bundespräsident und wenige Tage später wurde die Fußball-WM 2006 nach Deutschland vergeben. Es war zweifellos eine besondere Beziehung, die Fabian und der VfL in den vergangenen 24 Jahren geführt haben – erst in der Jugend, dann als Spieler bei den Profis, später als Assistent seines Vorgängers Sebastian Schindzielorz und seit September 2022 als Sport-Geschäftsführer. Nun aber werden sich die Wege trennen. Fabian soll dem Präsidium nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin bereits vor dem Rückspiel in der Relegation seinen Rückzug angeboten haben. Daran hat sich auch nach dem sensationell erreichten Klassenerhalt nichts mehr geändert. 

Am Mittwochnachmittag folgte schließlich die offizielle Pressemitteilung des Vereins, in der auch Fabian zu Wort kam. „Ich habe einen Großteil meines Lebens in unterschiedlichen Funktionen oder Positionen alles für die blau-weißen Farben gegeben und stets versucht, die Werte unseres Vereins bestmöglich zu repräsentieren. Ich werde immer ein VfLer bleiben“, ließ sich der scheidende Sport-Geschäftsführer zitieren. Anschließend verabschiedete sich Fabian bereits von der Belegschaft. Das Präsidium hatte ihm einen anderen Posten im Klub angeboten, doch Fabian lehnte das Angebot ab, möchte offensichtlich erst einmal Abstand gewinnen.

Keine zwei Jahre im Amt

Überraschend kommt all das nicht. Spätestens mit seinen Interviews nach dem Spiel in Düsseldorf zeigte Fabian auch der Öffentlichkeit, dass die zurückliegenden Wochen und Monate Spuren bei ihm hinterlassen haben. „Ich freue mich einfach für die Stadt, den Klub, für jeden einzelnen Fan, dass wir ein weiteres Jahr Bundesliga spielen dürfen. Als der letzte Schuss übers Tor ging, bricht es aus dir heraus, das ist Ekstase pur“, sagte Fabian. „Aber trotzdem bist du auch platt. Die ganzen letzten Wochen waren der Wahnsinn. Für mich war das nicht Bochum-like, womit wir konfrontiert waren, was wir alles wegmoderieren mussten“, sagte er im Gespräch mit den örtlichen Berichterstattern, spür- und sichtbar geschafft von all den Strapazen.

Der Ex-Profi und studierte Betriebswirt hatte bereits wenige Minuten zuvor in einem TV-Interview ähnlich deutliche Worte gewählt. „Es hat in den ganzen letzten Wochen extrem viel Kraft gekostet. Es wurde so viel erzählt, so viel Bullshit über uns verbreitet. Das geht auf keine Kuhhaut. Da tue ich mich auch ganz, ganz schwer mit.“ Konkreter wurde Fabian nicht. Doch dem 36-Jährigen war zuletzt bereits häufiger anzumerken, dass er auf Distanz gegangen ist zu einigen Entwicklungen beim VfL. Fabian wirkte zunehmend genervt, wirklich wohl hat er sich in seiner Rolle offensichtlich nicht mehr gefühlt, vielleicht auch, weil er mit dem Klub in besonderer Weise emotional verbunden ist. Immer wieder prasselte auf ihn heftige und teils auch geschmacklose Kritik aus der Bochumer Fangemeinde ein, speziell in den sozialen Netzwerken forderten Anhänger des Klubs immer wieder seinen Rauswurf.

Hauptsächlich kritisierten sie die Vorgehensweise rund um die Trennung von Trainer Thomas Letsch, die Kommunikation in der Causa Manuel Riemann sowie eine unzureichende Transferpolitik, trotz des bekanntermaßen knappen Budgets und des abermals erreichten Klassenerhalts. Krankheitsbedingt war Fabian für die Gestaltung des aktuellen Kaders allerdings nur teilweise verantwortlich; zwischen März und Juli 2023 war er nicht im Dienst. Viel Lob erhielt Fabian vor allem direkt nach seinem Amtsantritt, als er den Mut hatte, Thomas Reis freizustellen und mit Letsch eine unkonventionelle, aber sportlich lange Zeit erfolgreiche Lösung für den Trainerposten zu finden. Anschließend trieb Fabian unter anderem den Ausbau der Scouting-Abteilung, die Reaktivierung der U21 sowie die Förderung der Frauen-Abteilung voran; Themen, die in der Bewertung seiner Arbeit bislang kaum eine Rolle spielten und mit ihm in Verbindung gebracht wurden. In der Wahrnehmung vieler Fans war Fabian im Grunde nur ein Kaderplaner.

Präsidium sucht Nachfolger

Wer Fabians Nachfolge als Geschäftsführer neben Ilja Kaenzig antreten wird, ist noch nicht geklärt. Eine zeitnahe Entscheidung in den kommenden Tagen ist nicht zu erwarten. Das zuständige Präsidium muss dafür erst entsprechende Kontakte knüpfen. Zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren wird sich das Aufsichtsgremium außerhalb des eigenen Klubs auf die Suche nach einem Sport-Geschäftsführer begeben müssen, nachdem sich Hans-Peter Villis und seine Mitstreiter zuletzt zweimal im eigenen Haus bedient haben. Nach der Trennung von Christian Hochstätter Anfang 2018 beförderten sie Sebastian Schindzielorz, 2022 schließlich Patrick Fabian. Laut WAZ ist auch eine Umstrukturierung der Chefebene nicht gänzlich ausgeschlossen. Demnach könnte Kaenzig alleiniger Geschäftsführer werden, der neue Sportchef wäre ihm dann unterstellt. Dies wäre vor allem die kostengünstigere Variante, die angesichts der vielfältigen Aufgaben im Klub und im sportlichen Bereich aber auch sehr belastend sein kann.

Klar ist bislang nur: Marc Lettau soll nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin nicht zum Sport-Geschäftsführer aufsteigen. Als Sportdirektor bleibt er trotz kritischer Stimmen aus dem Fanlager allerdings im Amt, zumindest vorerst. Der Vorteil: Lettau hat speziell für die Bundesliga einige Transfers vorbereitet. Der Wechsel eines Perspektivspielers zum VfL steht bereits fest, Neuverpflichtungen mit sofortigem Stammplatzpotenzial sollen schon bald folgen. Auch die Trainersuche liegt damit in den Händen von Lettau, begleitet vom Präsidium und von Kaenzig. Gemeinsam mit Fabian hat er vorgearbeitet und schon vor der Relegation Optionen abgeklopft. Hier könnte bereits in Kürze eine Entscheidung fallen, in jedem Fall früher als bei der Fabian-Nachfolge. Diese Reihenfolge birgt jedoch die Gefahr, dass der neue Sportchef mit einem Trainer zusammenarbeiten muss, den er nicht selbst verpflichtet hat.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Sieg in der Relegation

Bochumer Fußballwunder: „Sowas Krasses noch nie erlebt“ 

Regionale Feiertage gibt es in Deutschland praktisch keine. Hätten die Bochumer aber die Möglichkeit, einen Tag auszuwählen, an dem die Arbeit ruht, dann wäre es vermutlich der 28. Mai, zumindest bei allen Fußballfans. Zweimal in Folge hat der VfL am Vortag den Klassenerhalt in der Bundesliga klargemacht, in diesem Jahr gar eine Sensation erreicht – und die musste natürlich gefeiert werden. Der Montag war schon längst zum Dienstag geworden, als sich viele hundert Fans im Bermuda-Dreieck oder am Stadion versammelten, um ihre Mannschaft zu begrüßen. Sie wollten gemeinsam auf das größte Bochumer Fußballwunder der vergangenen Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte anstoßen. Nach der 0:3-Pleite im Hinspiel der Relegation gelang das fast Unmögliche: Der VfL gewann in Düsseldorf mit 3:0, kämpfte sich ins Elfmeterschießen und behielt dort die Nerven. Bochum bleibt Bundesligist!

Luthe feiert Abschied

Dieser Abend geht in die Vereinschronik ein. Historiker vermuten, dass die Anwesenden noch ihren Enkeln von dieser Aufholjagd berichten werden. In Erinnerung bleiben aber nicht nur das Ergebnis und die Dramatik des Spiels, sondern auch die vielen Momente danach. Zum Beispiel Trainer Heiko Butscher, bei dem nach Abpfiff Freudentränen flossen. Erzählenswert ist auch die Geschichte von Andreas Luthe, der für die Relegation ins Bochumer Tor zurückkehrte, im letzten Spiel seiner Karriere den Klassenerhalt bei seinem Herzensverein feierte und schließlich von seinen Mitspielern auf Händen getragen wurde. Aus sportlicher Sicht verdient natürlich auch Philipp Hofmann, Doppeltorschütze und somit Wegbereiter der rauschenden Partynacht, eine Erwähnung, ebenso wie Kevin Stöger, abermals Antreiber, Spielgestalter und sicherer Elfmeterschütze bei seiner Abschiedsvorstellung im VfL-Trikot.

Immer Drama beim VfL

Selbst Noah Loosli, eine Randfigur in dieser turbulenten Saison, trug seinen Teil zum Erfolg bei, als er in den Schlussminuten der Verlängerung einen Schuss auf der Linie blockte und das nervenaufreibende Elfmeterschießen erst ermöglichte. „Das passt zum VfL. Ohne Drama geht hier gar nichts“, sagte der Schweizer später. Auch Kapitän Anthony Losilla, der in die Startformation zurückgekehrt war, konnte sein Glück kaum in Worte fassen. Zehn Jahre trägt der Mittelfeldspieler schon das Trikot des VfL, kommende Saison ist er der älteste Bundesliga-Profi, aber: „Sowas Krasses habe ich noch nie erlebt – obwohl ich hier schon viel mitgemacht habe. Die Mannschaft wollte es unbedingt drehen. Wir hatten nichts mehr zu verlieren. Ich bin so stolz“, freute sich der 38-Jährige. Im Saisonfinale trat der VfL endlich wieder als Einheit auf und dachte dabei auch an die, die nicht dabei waren.

Dank an Riemann und Letsch

Maximilian Wittek und Philipp Hofmann trugen nach dem Schlusspfiff ein Trikot von Torwart Manuel Riemann, dem sie nach den Querelen vor der Relegation offensichtlich wieder die Hand reichen. Sportdirektor Marc Lettau dankte zudem Ex-Trainer Thomas Letsch und dessen Assistenten Jan Fießer für die gute Vorarbeit. Interimscoach Heiko Butscher, für den es definitiv keine Zukunft bei den Profis geben wird, durfte das Werk nun vollenden. In Düsseldorf überraschte er mit seiner Aufstellung, schickte unter anderem Lukas Daschner und Tim Oermann ins Rennen und setzte in der Abwehr auf eine Dreierkette – also auf das oft verschmähte System, das Vorgänger Letsch vergeblich zu etablieren versuchte. Der VfL spielte in Düsseldorf zum ersten Mal seit Januar zu Null, sogar über 120 Minuten. Mit jedem eigenen Treffer wuchs der Glaube an die Sensation, Düsseldorfer wurde sichtlich nervös.

Lange Partynacht in Bochum

Im Elfmeterschießen angekommen, profitierte der VfL zudem davon, dass Co-Trainer Marc-Andre Kruska genau dieses Szenario im Training einmal durchgespielt hat. „Ich habe ihn da noch für verrückt erklärt“, gestand Butscher, während die Mannschaft bereits mit den knapp 5.000 mitgereisten Fans feierte und die Party irgendwann aus der Stadt mit der längsten Theke an die schönste Theke der Welt verlegte. Diesmal hatte der VfL im Vorfeld nichts organisiert, einzig die schon vor Wochen vorbereiteten Mottoshirts hatte Zeugwart Andreas Pahl sicherheitshalber in den Bus gepackt. Kurzerhand hatte der Verein alles für eine Feier in der eigenen VIP-Lounge organisiert, doch die Spieler hatten keine Lust, in geschlossener Gesellschaft zu feiern, machten auf dem Absatz kehrt und fuhren mit dem Teambus in die Stadt, wo die Mannschaft gegen 2.45 Uhr eintraf und bis zum Sonnenaufgang im Bermuda-Dreieck feierte.


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(Foto: Imago / Revierfoto)

Debatte

VfL-Kolumne: Für diese Momente lieben wir den Fußball

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Immer zu Wochenbeginn gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Die spektakuläre Wende in der Relegation.

Der DJ im Three Sixty bewies Humor. Irgendwann in der Nacht von Montag auf Dienstag griff er zu einem Klassiker der Toten Hosen, legte „An Tagen wie diesen“ auf und ließ die Menge mit einem Hit der Düsseldorfer Kultband den Bochumer Klassenerhalt feiern, die Mannschaft mittendrin. Dass dieser Song nach dem Rückspiel der Relegation im Bermuda Dreieck laufen würde, damit haben nach dem Hinspiel selbst die größten Optimisten nicht mehr gerechnet.

Zugegeben: Die Relegation ist aus sportlicher Sicht nach wie vor überflüssig, auch wenn der VfL in diesem Jahr von ihr profitiert hat. Dass sich der Ausgang einer gesamten Saison – sogar die Ligazugehörigkeit – in einem Elfmeterschießen entscheidet, wünscht sich kein Fußballer dieser Welt. Für den Bundesligisten ist die Relegation in der Regel ein Geschenk, für den Zweitligisten oft der Horror. Einzig die besondere Dramatik dieser Entscheidungsspiele ist besonders. Emotionaler hätte die in jeder Hinsicht turbulente und anstrengende VfL-Saison mit zahlreichen Wendungen nicht enden können. Für Momente dieser Art strömen Fußballfans ins Stadion, immer wieder liefert dieser Sport neue Überraschungen. Ein Tag für die Geschichtsbücher!

Der Bochumer Bundesliga-Traum geht also weiter. Selbstverständlich ist die Erstklassigkeit nach wie vor nicht, auch wenn die Erwartungshaltung im Umfeld der Castroper Straße merklich gestiegen ist. Mit bescheidenen Mitteln muss sich der VfL Jahr fürs Jahr im Konzert der Großen behaupten. Grundsätzlich gilt aber: In der Bundesliga zu bleiben ist einfacher als wieder hochzukommen, da muss man sich nur in Hamburg oder nebenan in Gelsenkirchen umhören.

Eine gute Saison hat der VfL gewiss nicht gespielt, gereicht hat es trotzdem. Den Neuaufbau in der Bundesliga anzugehen ist angenehmer als eine Klasse tiefer. Die Aufarbeitung hat am Dienstag bereits begonnen, und sie wird enden in zahlreichen personellen Veränderungen: auf der Trainerbank, im Management, im Spielerkader. Hier und da, speziell bei Kevin Stöger, ist das sehr bedauerlich und eine große Schwächung; an anderen Stellen, etwa auf dem Trainerposten, einfach notwendig.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Sportliche Führungsriege

Trainer und Management: Wie es beim VfL weitergeht   

Wenn Patrick Fabian nach einem Spiel vor die Mikrofone tritt, dann ist die sportliche Lage beim VfL Bochum in der Regel ernst. Im Normalfall ist Sportdirektor Marc Lettau dafür zuständig, die zurückliegenden 90 Minuten zu kommentieren. Nach der 0:3-Pleite in Hinspiel der Relegation übernahm Geschäftsführer Fabian diese Aufgabe. Er war sicht- und spürbar angeschlagen nach dieser empfindlichen, sehr wahrscheinlich folgenreichen Niederlage. „Es ist ein frustrierender, ein extrem bitterer Tag“, sagte der 36-Jährige, der bis vor wenigen Jahren noch selbst das Trikot des Klubs getragen hat. Auch deshalb schaltete er am Ende des kurzen Gesprächs in den Jetzt-erst-recht-Modus: „Beim VfL Bochum gibt sich keiner auf“, glaubt Fabian.

Der siebte Abstieg droht

Wobei der Auftritt gegen den Zweitligisten aus Düsseldorf am Donnerstagabend das Gegenteil vermittelte. Die Mannschaft von Trainer Heiko Butscher zeigte mit zunehmender Spieldauer kaum noch Widerstandskraft, sie ergab sich ihrem Schicksal. „Wir können fast schon froh sein, dass es am Ende nur 0:3 steht“, erkannte auch Fabian und spannte den großen Bogen: „Wir hatten in dieser Saison genug Möglichkeiten, alles vorher zu entscheiden und genug Punkte zu sammeln. Das haben wir nicht geschafft, ebenso wie wir es nicht geschafft haben, Fortuna Düsseldorf zu schlagen.“ Der Weg des VfL Bochum wird aller Voraussicht nach zurück in die 2. Liga führen, der siebte Abstieg aus der Bundesliga ist im Rückspiel der Relegation kaum noch zu verhindern.

Die Frage ist: Wie geht es danach weiter? Gewissheiten gibt es zur Stunde kaum. Unklar ist etwa, ob Fabian und Lettau überhaupt weitermachen dürfen und wer das Traineramt übernehmen soll. Interimscoach Heiko Butscher, den Fabian und Lettau nach der Freistellung von Thomas Letsch im April als „Ideallösung“ präsentiert haben, hat jedenfalls keine Argumente für eine Weiterbeschäftigung sammeln können. Taktische wie personelle Entscheidungen gingen nur selten auf, zudem strahlt der 43-Jährige kaum Zuversicht aus und genießt in der Mannschaft – die sich allerdings gehörig verändern wird – kaum Vertrauen. Butscher wird also planmäßig die reaktivierte U21 übernehmen, zudem bleibt er Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung.

VfL braucht neuen Trainer

Welche Kandidaten Fabian und Lettau für das Traineramt bei den Profis auf dem Zettel haben, ist nicht überliefert. Einige Namen werden sie im Abstiegsfall aber sicher streichen müssen, und eine nennenswerte Ablöse werden sie auch nicht zahlen können. Grundsätzlich bevorzugen beide einen sogenannten Konzepttrainer, der mit inhaltlicher Arbeit überzeugt; also keinen emotionalen Einpeitscher, sondern einen charismatischen und reflektierten Fußballlehrer, der sich mit dem Fußball-Standort Bochum identifizieren kann. Im Grunde ähnelt das Profil dem, das Fabian bereits nach der Beurlaubung von Thomas Reis im September 2022 entworfen hat und schließlich in der Verpflichtung von Thomas Letsch mündete. Eine Rückholaktion ist allerdings kein Thema.

Generell müssen sich Fabian und Lettau nun der Kritik stellen, dass sie nach der Trennung von Letsch keinen Plan B in der Hinterhand hatten; sie haben den ersten Schritt vollzogen, ohne zu wissen, wie der zweite aussehen soll. Mit Thomas Letsch stand der VfL über dem Strich, mit Heiko Butscher rutschte er weiter ab. Letsch und sein Co-Trainer Jan Fießer müssen noch bis 2026 bezahlt werden, nachdem ihre Verträge erst wenige Monate zuvor verlängert wurden. „Ich stehe an der Spitze des Ganzen, deshalb ist es meine Verantwortung. Mir ist bewusst, dass in dieser Situation die kritischen Stimmen nicht weniger werden“, sagte Fabian am Donnerstagabend. Auch die in Summe wenig überzeugenden Sommertransfers sowie fehlende Verstärkungen im Winter sind Kritikpunkte.

Kritik an Fabian und Lettau

Wobei noch genau zu ermitteln wäre, welche Rolle Fabian dabei eingenommen hat und welche Fehler Lettau gemacht hat. Geht es um die Kaderplanung, ist in erster Linie Lettau zuständig. Er hat sämtliche Transfers in dieser Saison abgewickelt, ganz besonders im Sommer, als Fabian krankheitsbedingt aussetzen musste. Lettau arbeitet seit Anfang 2023 für den VfL, davor war er für Union Berlin als Assistent der Geschäftsführung tätig. In der Branche gilt der A-Lizenzinhaber als verlässlich, vorbereitet und vertrauensvoll. Spieler und ihre Berater berichten aber auch von nervösen Auftritten bei Vertragsgesprächen und fehlender Autorität in der Kabine; ein Menschenfänger ist Lettau eher nicht. Wie lange sein Vertrag läuft, ist nicht bekannt.

Fabian wiederum ist nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin bis 2025 an den VfL gebunden. Als Geschäftsführer ist er für sämtliche Belange des Sports zuständig. Über Fabian steht noch das Präsidium, das im Grunde nur zwei Optionen hat: Entweder sie schenken Fabian und Lettau auch im Abstiegsfall ihr Vertrauen – oder sie führen sehr zeitnah eine Veränderung herbei. Fraglich ist allerdings, ob Hans-Peter Villis und seine Mitstreiter, die an diesem Wochenende außerordentlich tagen, bereits Alternativen geprüft haben. Die Zeit ist jedenfalls knapp bemessen. Zwischen dem Rückspiel in der Relegation und dem Trainingsstart zur neuen Saison werden wahrscheinlich nur vier Wochen liegen. In dieser Zeit muss eine neue Mannschaft gebaut werden.


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