Personalien

Asano, de Wit und viele Namen mehr: Details zum Vertragspoker

Dass der VfL Bochum mit Peter Zeidler einen Trainer verpflichtet hat, der früher als Französischlehrer tätig war, ist sicher kein Nachteil. Vor allem Ibrahima Sissoko dürfte sich darüber freuen. Denn Bochums bislang prominenteste Neuerwerbung für die kommende Saison hat zuletzt in Frankreich gespielt und ist dort auch aufgewachsen. Der 26-Jährige mit Wurzeln in Mali hat zu Wochenbeginn einen Dreijahresvertrag beim VfL unterschrieben. Wichtig zudem: Er wechselt ablösefrei an die Castroper Straße. Das Transferbudget ist bekanntlich begrenzt, nennenswerte Ablösesummen wird der VfL auch in diesem Sommer nicht stemmen können.

Sissoko hatte auch andere Optionen

Sissoko ist ein klassischer Sechser und somit der designierte Nachfolger von Landsmann Anthony Losilla, der nach dem Karriereende von Frankfurts Makoto Hasebe künftig der älteste Spieler der Bundesliga ist. In der neuen Saison werden Sissoko und Losilla noch zusammenspielen, wobei Sissoko aufgrund seiner Erfahrung, seines Leistungsvermögens und auch aus Kostengründen fest als Stammkraft eingeplant ist. Der VfL hat sich am Ende gegen Mitbewerber aus Italien, Griechenland und auch aus Deutschland durchgesetzt. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, Ibrahima Sissoko zu verpflichten“, sagt VfL-Sportdirektor Marc Lettau.

Der verantwortliche Kaderplaner hat bei diesem Transfer in ein höheres Regalfach greifen können. „Zum einen zeigt es, dass unser Scouting in für den VfL neuen Märkten Früchte trägt und zum anderen, dass wir auch von der Konkurrenz umworbene Spieler vom VfL überzeugen können. Obwohl er erst 26 Jahre alt ist, ist Ibrahima schon lange Leistungsträger in einer europäischen Top-5-Liga. Als solcher wird er auch uns in der kommenden Saison verstärken“, betont Lettau. Sissoko war sechs Jahre Stammkraft im grenznah gelegenen Straßburg und absolvierte in dieser Zeit 179 Spiele in der französischen Ligue 1. Er blieb verletzungsfrei und vereinstreu.

VfL sucht weiter nach Verstärkung

Sissokos Stärken liegen in der defensiven Zweikampfführung, am Boden wie in der Luft. Er gilt zudem als passsicher und ausdauerstark. Schwächen offenbart er im Vorwärtsgang. Mit seiner Vertragsunterschrift endet die Bochumer Kaderplanung freilich noch nicht, die Verpflichtung potenzieller Leistungsträger hat im Grunde erst begonnen. Der VfL möchte in jedem Fall noch einen kreativen, zentralen Mittelfeldspieler unter Vertrag nehmen sowie einen schnellen und torgefährlichen Stürmer. Auch ein Torwart steht noch auf dem Wunschzettel. Im Idealfall – bei entsprechenden Abgängen und frei werdenden Finanzmitteln – soll noch ein linker Innenverteidiger dazukommen.

Gerüchte über mögliche Kandidaten gibt es derzeit zuhauf. Doch was ist wirklich wahr? Tief im Westen – Das VfL-Magazin weiß: Mittelfeldspieler Dani de Wit von AZ Alkmaar steht schon seit Monaten weit oben auf dem Wunschzettel der Verantwortlichen, doch dem Niederländer liegen auch Angebote anderer Klubs vor. Wie der Vertragspoker ausgehen wird, ist noch völlig offen. Gleiches gilt für Außenstürmer Georgios Masouras von Olympiakos Piräus. In beiden Fällen hofft der VfL auf eine zeitnahe Entscheidung – um entweder eine Kaderlücke schließen zu können oder die Gespräche mit anderen Kandidaten voranzutreiben. Alternativideen gibt es bereits.

Asano lehnt neues Angebot ab

Definitiv kein Thema ist indes eine Vertragsverlängerung von Takuma Asano. Der VfL hat sein Angebot zwar noch einmal finanziell verbessert und sich sehr um einen langfristigen Verbleib bemüht, der japanische Nationalspieler hat die Offerte aber endgültig abgelehnt. Wohin es Asano nun ziehen wird, ist nicht bekannt. Ebenfalls vom Tisch ist eine Verpflichtung von Angreifer Sekou Koita, der zuletzt für RB Salzburg auf Torejagd ging. Spekulationen anderer Medien, dass Robin Knoche nach seinem Vertragsende bei Union Berlin ein Kandidat für die Bochumer Innenverteidigung sein soll, sind ebenso mit Vorsicht zu genießen wie einige andere Gerüchte auch.

Marc Lettau kennt den Abwehrspieler zwar noch gut aus der gemeinsamen Zeit an der Alten Försterei, doch Knoche passt nicht ins Bochumer Suchprofil: Er ist Rechts- statt Linksfuß, der 32-Jährige würde den Kader nicht wie geplant verjüngen, zudem benötigt der VfL für die bevorzugte Spielweise von Trainer Peter Zeidler eher schnelle Innenverteidiger. Die Verpflichtung eines Defensivakteuers hat aus finanziellen Gründen aktuell ohnehin keine Priorität. Deshalb war auch Rückkehr von Keven Schlotterbeck nicht umsetzbar. Der Bochumer Fanliebling schließt sich dem FC Augsburg an, der bereits im vergangenen Sommer an einer Verpflichtung interessiert war.

Hohe Ablöse für Schlotterbeck

Der Bochumer Bundesliga-Konkurrent nutzt eine Ausstiegsklausel in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Diese Summe konnte der VfL nicht stemmen. Inklusive Gehalt hätte ein Wechsel des Abwehrspielers mehr als die Hälfte des Bochumer Transferbudgets für diesen Sommer aufgebraucht. Verpflichtungen von Spielern wie de Wit oder Masouras wären dann nicht mehr möglich. Schließlich haben die Transfers von Samuel Bamba, Ibrahima Sissoko und Patrick Drewes bereits einen Teil der Mittel in Anspruch genommen. Zudem haben die Bochumer mit dem defensiven Mittelfeldspieler Niklas Jahn ein Talent vom 1. FC Nürnberg unter Vertrag genommen.


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Zwischen den Pfosten

Drewes, Riemann, Peretz: Wie der VfL im Tor plant

Die Bildauswahl ist bei diesem Transfer das geringste Problem. Für den neuen Torhüter, den der VfL Bochum am Mittwoch präsentiert hat, geben die Fotodatenbanken bereits passendes Material her. Denn der neue Schlussmann ist ein alter Bekannter. Sein Name: Patrick Drewes. Der 31-Jährige kehrt vom Karlsruher SC an die Castroper Straße zurück. Beim VfL erhält er einen Zweijahresvertrag und wird in der kommenden Saison entweder die Nummer eins oder zwei zwischen den Bochumer Pfosten sein.

Drewes hütete bereits von 2019 bis 2021 das Tor des VfL, war die Nummer zwei hinter Stammkeeper Manuel Riemann. Drewes stand unter anderem beim Aufstiegsspiel gegen den SV Sandhausen im Mai 2021 zwischen den Pfosten. Die Bochumer wären mit ihm anschließend auch gerne als Ersatztorhüter in die Bundesliga gegangen, doch Drewes entschied sich für einen Stammplatz in der 2. Bundesliga, erst in Sandhausen, dann in Karlsruhe. Mit seinen Leistungen zählte er zuletzt zu den besten Torhütern der Liga.

Gespräche mit dem FC Bayern

Für eine geringe Ablöse im niedrigen sechsstelligen Bereich kehrt Drewes nun zum VfL zurück. Mit dem Vorbereitungsstart am 1. Juli (Leistungstests) und dem ersten öffentlichen Training am 3. Juli soll Drewes den Konkurrenzkampf im Tor anheizen. Abgeschlossen sind die Personalplanungen im Tor aber noch nicht. Sportdirektor Marc Lettau und seine Kollegen halten Ausschau nach einem weiteren neuen Keeper. Ein Kandidat: Daniel Peretz, aktuell Ersatzmann beim FC Bayern München.

Das Problem: Der Rekordmeister wollte den israelischen Nationaltorhüter gerne für ein Jahr verleihen, doch Vincent Kompany, der neue Trainer an der Säbener Straße, legte (vorläufig) sein Veto ein. Die Bochumer müssen sich also anderweitig umschauen, haben durch die Verpflichtung von Drewes aber keinen Zeitdruck mehr, zumal sie mit Niclas Thiede und Leih-Rückkehrer Paul Grave noch zwei weitere Torhüter in ihrem Kader haben, zumindest vorerst. Beide wollen spielen, was beim VfL nicht einfach wird.

Keine Perspektive für Riemann

Das gilt auch für Manuel Riemann, für den es kein Zurück ins Bochumer Tor geben dürfte. Riemann hatte sich am Saisonende mit seinem Verhalten und seinen Äußerungen quasi selbst aus der Mannschaft genommen. Die Verpflichtung von Drewes und die Suche nach einem weiteren Keeper liefern den klaren Hinweis, dass der VfL künftig ohne Riemann plant. Der 35-Jährige steht allerdings noch bis 2025 unter Vertrag. Beide Seiten wollen sich noch vor dem Trainingsstart zusammensetzen und eine Lösung finden.

Die Veränderungen auf der Torhüterposition fallen in diesem Sommer also größer aus, zumal mit Andreas Luthe und Michael Esser noch zwei Routiniers ihre Karriere beendet haben. Luthe widmet sich neuen Projekten abseits des Fußballs, Esser steigt als Torwarttrainer bei der Bochumer U19 ein. Den kurzfristig frei gewordenen Job bei den Profis übernimmt indes ein anderer. Sebastian Baumgartner coacht künftig die Bochumer Torleute. Der 37-Jährige kommt von RB Salzburg zum VfL Bochum.

Abschied von Peter Greiber

Die Neubesetzung dieser Position ist notwendig geworden, weil Peter Greiber den VfL nach 19 Jahren als Torwarttrainer der Profis aus privaten Gründen verlassen hat. Greiber, der zuletzt der dienstälteste VfL-Trainer war, arbeitet künftig wieder für den 1. FC Köln. Greiber förderte in Bochum zahlreiche Talente wie Luthe und Esser, aber auch Tjark Ernst oder Daniel Heuer Fernandes, die sich in Deutschland zu bekannten Torleuten entwickelten. Unter seinen Schützlingen genießt Greiber einen exzellenten Ruf.

Bei den Fans hatte er indes einen schweren Stand. Das lag sicher auch daran, dass sich viele Anhänger immer wieder eine Rückkehr von Rein van Duijnhoven als Torwarttrainer gewünscht haben. Duijnhoven betreute zuletzt die Schlussmänner des niederländischen Zweitligisten Roda JC Kerkrade. Der ehemalige Bundesliga-Keeper, der von 1999 bis 2006 das VfL-Tor hütete, wäre aber auch jetzt gar nicht als neuer VfL-Torwarttrainer infrage gekommen, weil ihm die dafür erforderliche Trainerlizenz fehlt.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Tief im Westen

In eigener Sache: Rückblick, Veränderungen und Auszeit

Liebe Leserinnen und Leser,

Abstiegskampf ist anstrengend. Auch wenn wir in Bochum alle mit dieser Situation vertraut sind, fordert sie uns doch immer wieder aufs Neue heraus. Das gilt für Spieler, Trainer, Mitarbeiter und Klub-Verantwortliche genauso wie für Fans und Medienschaffende. Insofern freuen wir uns alle über die spektakuläre Rettung in der Relegation und die anstehende „Sommerpause“, die in einem vierten Bundesliga-Jahr in Folge mündet.

Seit 2012 begleite ich den VfL als Reporter – erst während meines Abiturs, dann neben dem Studium und seit 2018 neben meiner Haupterwerbstätigkeit ohne Fußball-Bezug. Über die Entwicklungen an der Castroper Straße berichte ich freiberuflich für drei verschiedene Redaktionen, und seit fast fünf Jahren auch hier auf meiner eigenen Website, die im Mai erstmals die Marke von 275.000 Seitenaufrufen in nur einem Monat übertroffen hat. Damit zählt Tief im Westen – Das VfL-Magazin zu den reichweitenstärksten Fußballportalen ohne Verlagsbindung. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!

Ich möchte aber nicht mehr länger verschweigen, dass die Arbeit im Zusammenhang mit dieser Website in den zurückliegenden Wochen und Monaten immer wieder meine Kapazitäts- und Belastungsgrenzen überschritten hat. Privates und Berufliches haben sich mehr und mehr vermischt, die sportlichen Probleme und Themen des VfL sind zunehmend in meinen persönlichen Alltag eingedrungen. Ich bin aufgewacht mit Nachrichten zur Lage beim VfL und ich bin eingeschlafen mit Fragen von neugierigen Fans. Die Postfächer sind voll, eine dreistellige Zahl an Nachrichten pro Woche ist keine Seltenheit mehr. Fußballfreie Tage gibt es praktisch nicht.

Keinem von euch mache ich an dieser Stelle einen Vorwurf. Es war und ist mein Anspruch, auf möglichst vielen Plattformen ansprechbar zu sein. Weil ich der Überzeugung bin, dass dies zum modernen Journalismus zugehören sollte. Ich möchte auch in Zukunft mit euch im Austausch bleiben. Klar ist aber auch: Ich kann mich nicht von morgens bis abends mit dem VfL Bochum beschäftigen. Ich betreibe diese Website nur „nebenbei“ und mit einem idealistischen Grundgedanken, um die Medien- und Meinungsvielfalt rund um den VfL zu stärken. Dank der großartigen Unterstützung von mehr als 500 freiwillig zahlenden Leserinnen und Lesern, die sich mindestens einmal finanziell beteiligt haben, sind die monatlichen Betriebskosten für dieses Magazin zuverlässig gedeckt. Dafür danke ich euch ganz herzlich.

Trotzdem muss sich etwas ändern, damit Aufwand und Ertrag in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen. Ich habe deshalb beschlossen, den Transfer- und Personalticker einzustellen, dessen Pflege speziell in den Sommermonaten extrem viel Zeit kostet. Ich weiß, dass viele von euch dankbar waren über verlässliche Informationen zum Transfergeschehen an der Castroper Straße. Diese wird es auch weiterhin geben, entweder in Kurzform auf meinem Twitter- bzw. X-Kanal (@p_rentsch) oder eingebettet in Artikel auf dieser Website. Ich werde in Zukunft aber darauf verzichten, jedes aufkeimende Gerücht einzuordnen. Auch auf klassische Vollzugsmeldungen verzichte ich, da ich die dafür erforderliche Schnelligkeit nicht gewährleisten kann. Die reine News überlasse ich gerne anderen Portalen, Hintergrundberichte wird es an dieser Stelle natürlich weiterhin geben. Eine Entschleunigung tut der immer hektischer werdenden Medien- und Fußballwelt ohnehin ganz gut.

Verändern wird sich auch die Kommunikation und Ansprechbarkeit. Ich bitte um Verständnis, dass ich eine Vielzahl eurer Zuschriften und Fragen per E-Mail, Facebook, Instagram, Twitter bzw. X oder über andere Kanäle mangels Zeit nicht mehr beantworten kann. Ihr könnt euch aber sicher sein: Ich werde fast alles lesen und auf häufiger gestellte Fragen in meiner Berichterstattung eingehen, wobei ich nicht die gesamte Vielfalt an Themen rund um den VfL abdecken kann.

Klar ist: Ich möchte die mir nur begrenzt zur Verfügung stehende Zeit vor allem in Texte für alle Fans des VfL Bochum investieren und weniger in die Kommunikation mit einzelnen oder der Präsenz in den sozialen Netzwerken, die ich ab sofort ein wenig reduzieren werde. An der Berichterstattung soll sich ansonsten nichts Grundlegendes ändern. Mein Ziel bleibt es, im Schnitt drei Texte pro Woche zu veröffentlichen. Hierfür kann zwischen einem Ereignis und einer Veröffentlichung jedoch gelegentlich etwas mehr Zeit vergehen als bislang; dies dient aber in erster Linie der Qualitätssicherung, getreu dem Motto: Sorgfalt vor Schnelligkeit. Ferner werde ich in Zukunft darauf verzichten, während privater Urlaubsreisen die Berichterstattung fortzusetzen. Auszeiten werde ich selbstverständlich kommunizieren. Mitte Juni, vom 12. bis 24.6., wird es die erste geben. In dieser Zeit werden keine neuen Texte veröffentlicht.

Ich bedanke mich abschließend für eure Treue, für euren großartigen Zuspruch und für euer Verständnis. 

Glück auf!

Philipp Rentsch


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Debatte

VfL-Kolumne: Der Umgang mit Gerüchten schadet dem Klub

Die VfL-Kolumne ist ein Format auf Tief im Westen – Das VfL-Magazin. Einmal pro Woche gibt es einen kurzen Kommentar zu einem ausgewählten Thema – zum sportlichen Geschehen an der Castroper Straße oder zum Drumherum. Die Regel: Maximal 1.848 Buchstaben. Das Ziel: Diskussionen anzustoßen. Das Thema heute: Transfergerüchte.

Echte oder vermeintliche Insider gibt es in den Bochumer Fanforen immer wieder. Im damals noch existierenden westline-Forum verkündete im Sommer 2014 ein Kenner des Bochumer Fußballs fast alle Transfers wenige Stunden oder Tagen vor der offiziellen Bekanntgabe. Drei Jahre später konnte offensichtlich ein Mitarbeiter der Klinik, in der die Spieler ihren Medizincheck absolvierten, das Wasser nicht halten und posaunte die Namen der Neuzugänge hinaus.

Aktuell tauchen spannende und manchmal auch zutreffende Transfergerüchte vor allem im Forum von Transfermarkt auf. Seit Dienstag wird dort über den Mittelfeldspieler Dani de Wit von AZ Alkmaar diskutiert, mit dem sich der VfL angeblich schon einig sei. Reichenweitenstarke Instagram-Seiten, hinter denen mutmaßlich VfL-Fans stecken, haben das Gerücht prompt aufgegriffen, sich aus dem Netz ein Foto des Spielers geklaut und stolz verkündet, dass der VfL den Spielern „in den nächsten Stunden“ als Neuzugang vorstellen werde. Screenshots landeten Minuten später auch auf anderen Plattformen wie Facebook, Twitter oder in WhatsApp-Gruppen. Hunderte Fans reagierten, tausende sahen den Beitrag.

Verhindern kann man das offensichtlich nicht. Was aber ist das Ziel dieser Fans? Eigentlich sollte man annehmen, dass sie immer nur das Beste für ihren Klub wollen. Das Gegenteil ist der Fall. Nehmen wir konkret den Fall Dani de Wit. Ja, nach gesicherten Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin steht der Spieler auf dem Wunschzettel der Verantwortlichen schon seit Monaten sehr weit oben. Ja, es gibt Verhandlungen – aber noch kein Ergebnis. Was nun passieren könnte: Ein anderer Verein kommt plötzlich um die Ecke und möchte den Spieler ebenfalls verpflichten. Oder die Spielerseite stellt Nachforderungen, weil das Interesse öffentlich bekannt geworden ist – und der Transfer platzt. Die Enttäuschung bei vielen Fans wäre groß, und die Verantwortlichen bekommen mal wieder den Frust ab. Alles schon passiert. Der unachtsame Umgang mit Transfergerüchten, nicht nur im Fall de Wit, schadet am Ende dem eigenen Klub. Das kann kein Fan ernsthaft wollen.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Viertes Bundesliga-Jahr

Etat bleibt stabil: Warum der VfL trotzdem eingeschränkt ist

Ein simpler Satz sorgt für Diskussionen. Die BILD vermeldete in der vergangenen Woche, dass der Spieleretat des VfL Bochum zur neuen Saison von 41 auf 35 Millionen Euro sinken würde. In Fankreisen herrscht Verwunderung. Der Revierklub geht in sein viertes Bundesliga-Jahr in Folge, und viele Anhänger erwarten, dass ihr Verein mehr denn je in seine Mannschaft investieren kann. In der Saison nach dem Aufstieg lag der VfL bei rund 24 Millionen Euro, im Folgejahr bei knapp 32 Millionen Euro. Kontinuierlich ist der Etat gestiegen. Und jetzt soll er plötzlich sinken?

TV-Gelder fehlen

Klar ist: Das Geld fällt nicht vom Himmel. Zwar erwartet der VfL grundsätzlich Mehreinnahmen aus dem TV-Topf, doch insbesondere der Sender DAZN erweist sich gerade nicht als zuverlässiger Partner. Dem VfL fehlen gerade 2,5 Millionen Euro, die eigentlich fest eingeplant waren und nun frühestens im Dezember 2024 gezahlt werden sollen. „Das können wir nicht überbrücken, das müssen wir einsparen“, sagte Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig der dpa. „Wir werden trotzdem eine wettbewerbsfähige Mannschaft stellen“, kündigte er bei der Vorstellung von Trainer Peter Zeidler an.

Der VfL kalkuliert grundsätzlich mit einer Summe, die mit der vergangenen Saison vergleichbar ist. Der Lizenzspieleretat beinhaltet Gehalts- und Prämienzahlungen, etwaige Ablösesummen sowie Kosten für Teammitglieder abseits der Spieler. Zur Erinnerung: Der Vorjahresetat ist nur deshalb auf rund 40 Millionen Euro gestiegen, weil die Transfererlöse aus dem Sommer 2022 (u.a. Bella Kotchap, Leitsch) teilweise nachträglich investiert wurden und sogar ein bilanzieller Verlust in Kauf genommen haben. In der nun anstehenden Saison will der VfL wieder schwarze Zahlen schreiben.

Wenig Planungssicherheit

Das Problem ist nur: Effektiv nutzen kann der VfL die geplante Etatsumme zunächst nicht. Das liegt zum Beispiel daran, dass Ex-Trainer Thomas Letsch sowie sein Assistent Jan Fießer noch auf der Gehaltsliste stehen. Beide zusammen kosten mindestens so viel wie ein Leistungsträger für die Bundesliga. Auch Leihrückkehrer Jordi Osei-Tutu, mit dem der VfL nicht mehr plant, muss ab Juli wieder bezahlt werden. Ex-Sportchef Patrick Fabian wird ebenfalls noch entlohnt. Auch aus Kostengründen wird seine Stelle wohl erst nach der Transferperiode neu besetzt, wenn überhaupt.

Dann sind die Verantwortlichen beim VfL auch schlauer, ob weitere Transfererlöse erzielt wurden oder Ehemalige von der Gehaltsliste verschwunden sind. Gelder aus Transfergeschäften würden zum Großteil in die Mannschaft zurückfließen, allerdings mit Augenmaß. Hintergrund ist unter anderem die Tatsache, dass der TV-Vertrag für die Saison 2025/26 noch nicht ausgehandelt ist, der für die Planungen des Klubs von großer Bedeutung ist. Denn die allermeisten Spieler schließen Verträge für mehrere Jahre ab und müssen für diese Dauer entsprechend bezahlt werden.

Neuer Ärmelsponsor

Branchenkenner vermuten, dass selbst bei einer unveränderten Platzierung im TV-Ranking ab Sommer 2025 weniger Fernsehgeld auf das Konto der Vereine fließt. Der VfL, bei dem die Medienerlöse oft die Hälfte des Jahresumsatzes ausmachen, wird somit mehr denn je auf andere Einnahmequellen angewiesen sein – wobei die in Bochum traditionell schwer zu erschließen sind. Das liegt unter anderem am umsatzschwachen Stadion. Mehr Tickets kann der Klub trotz großer Nachfrage nicht verkaufen, auch die finanziell lukrativen und wichtigen VIP-Kapazitäten sind erschöpft.

Die Verantwortlichen können einzig an der Preisschraube drehen, um die immer noch große Etatlücke zu Klubs wie Mainz oder Augsburg ein wenig zu schließen. Zur neuen Saison steigen die Dauerkartenpreise um durchschnittlich 10 bis 15 Prozent, womit allerdings nur die gestiegenen Spieltagskosten aufgefangen werden sollen. Immerhin: Zur neuen Saison wird es nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin einen neuen Ärmelsponsor geben. Hilfreich wäre es zudem, wenn der VfL in diesem Jahr die erste Pokalrunde überstehen würde. Auch da winken Bonusgelder.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Elf Abgänge

Details zur Kaderplanung: Hier sucht der VfL Verstärkung

Eigentlich war alles vorbereitet. Christopher Antwi-Adjei stand beim VfL Bochum kurz vor einer Vertragsverlängerung. Der Flügelspieler wäre in seine vierte Saison mit dem Revierklub gegangen. Doch nun ist klar: Die Wege trennen sich in diesem Sommer. Der VfL hat sein Angebot zurückgezogen. Der Grund: Trainer Peter Zeidler, der seit Wochenbeginn bei der Kaderplanung mitsprechen darf, sieht Antwi-Adjei nach einer gemeinsamen Analyse mit den VfL-Verantwortlichen eher nicht als Stammspieler. Das Problem: Diese Rolle würde nicht zur Gehaltsklasse passen, in der Antwi-Adjei gelandet wäre. Die Mittel des VfL sind bekanntlich begrenzt, Ersatzspieler dürfen nicht allzu viel kosten. Die Verantwortlichen haben deshalb beschlossen, das Budget anderweitig einzusetzen und den Kaderplatz neu zu besetzen.

Elfter Abgang

Somit endet nach drei Jahren und 86 Pflichtspielen im VfL-Trikot ein weiteres Vertragsverhältnis; Antwi-Adjei ist bereits der elfte Abgang in diesem Sommer. Die Wende im Vertragspoker kam für den 30-Jährigen unerwartet. Im Gegensatz zu Kevin Stöger, Takuma Asano und vielen anderen hat ihn der VfL am Saisonende nicht offiziell verabschiedet. Die Spielerseite, also Antwi-Adjei und sein Berater, sind enttäuscht, allerdings auch nicht ganz unschuldig an der Situation. Der VfL hat dem flinken, aber oft zu ineffizienten Offensivspieler bereits vor Monaten ein erstes Vertragsangebot vorgelegt. Dieses hat Antwi-Adjei abgelehnt, offensichtlich aufgrund der ungeklärten Ligazugehörigkeit. Nun muss er gemeinsam mit seinem Berater auf Vereinssuche gehen – und der VfL eine weitere Lücke in seinem Kader füllen.

Gesucht wird in fast allen Mannschaftsteilen, Priorität genießen aber das zentrale Mittelfeld und der Angriff. Ein neuer Verteidiger soll im ersten Schritt trotz der Abgänge von Keven Schlotterbeck und Danilo Soares sowie 74 Gegentreffern in der vergangenen Saison zunächst nicht kommen – aus Kostengründen. Die begrenzt zur Verfügung stehenden Mittel sollen zunächst für andere Positionen genutzt werden. Mit Felix Passlack und Cristian Gamboa für die rechte Seite, Maximilian Wittek und Bernardo für die linke sowie Ivan Ordets, Erhan Masovic, Tim Oermann und Noah Loosli für die Zentrale sehen sich die Verantwortlichen zumindest quantitativ gut gerüstet, zumal Bernardo auch innen und Oermann außen verteidigen kann. Erst im Falle weiterer Einnahmen würde der VfL in der Abwehr noch einmal aktiv werden. Den Bedarf einer qualitativen Verbesserung auf dieser Position haben Lettau und seine Mitstreiter jedenfalls erkannt, alle Wünsche lassen sich zu Beginn der Transferperiode aus wirtschaftlichen Gründen aber noch nicht erfüllen.

24 Feldspieler

Im Gespräch mit Tief im Westen – Das VfL-Magazin bekräftigte Sportdirektor Marc Lettau in dieser Woche, auf ein 18+6-Modell zu setzen. Das bedeutet: Der Kader soll künftig aus 18 potenziellen Stammkräften sowie sechs Perspektivspielern bestehen, wobei hier lediglich die Feldspieler einberechnet sind. Auf der Torhüterposition herrscht durch die Abgänge von Andreas Luthe und Michael Esser sowie die Situation rund um Manuel Riemann wahrscheinlich ebenso Handlungsbedarf. Eine Rückkehr von Riemann ins Bochumer Tor ist nach jetzigem Stand ziemlich unrealistisch, ein klärendes Gespräch zwischen den Verantwortlichen und dem Torwart steht aber noch aus.

So oder so: Die Mannschaft des VfL Bochum wird sich deutlich verändern. Die Gerüchteküche ist voll von Namen potenzieller Neuzugänge, wobei Vorsicht geboten ist. Teilweise werden Gerüchte gezielt lanciert, um Spieler bekannter oder teurer zu machen. Immerhin: Die Quote der Spieler, mit denen sich der VfL tatsächlich näher befasst, ist aktuell höher als an anderen Fußball-Standorten. Georgios Masouras von Olympiakos Piräus und Sekou Koita von RB Salzburg stehen tatsächlich auf der Kandidatenliste des VfL. Das bedeutet aber nicht, dass ein Transfer unmittelbar bevorsteht. An beiden Spielern sind auch andere, womöglich zahlungskräftigere Klubs interessiert, vor allem an Koita. Bei Masouras wiederum könnten nach seinem Tor und einer guten Leistung im Freundschaftsspiel der griechischen Nationalmannschaft gegen Deutschland plötzlich ganz neue Interessenten anklopfen.

Ersatz für Stöger

Nicht wesentlich anders läuft das Tauziehen um den neuen Denker und Lenker im Bochumer Mittelfeld, der in die großen Fußstapfen von Kevin Stöger treten soll. Dabei haben die Verantwortlichen um Sportdirektor Marc Lettau schon im Winter, als Stöger zu Union Berlin wechseln wollte, einen vielversprechenden Spieler aus dem europäischen Ausland als Kandidaten auserkoren. Tief im Westen – Das VfL-Magazin kennt den Namen, doch auch hier gibt es Konkurrenz, die durch eine öffentliche Erwähnung weiter zunehmen könnte. Zudem hat der Spieler keinen Handlungsdruck, in den nächsten Tagen einem Wechsel nach Bochum zuzustimmen. Generell könnten sich einige Transfers noch in die Länge ziehen. Beim Trainingsauftakt am 1. Juli sollen die ersten Neuzugänge natürlich schon dabei sein, alle anderen Kaderlücken könnten womöglich erst danach besetzt werden. Das Trainingslager beginnt am 28. Juli, die Saison mit dem Pokalspiel in Regensburg drei Wochen später. Am 30. August und damit zwei Tage früher als zuletzt endet die Wechselperiode.

Bis dahin muss auch geklärt sein, wie es mit den Leihspielern weitergeht, speziell mit Jordi Osei-Tutu und Gerrit Holtmann. Die beiden schnellen Außenbahnspezialisten stehen noch bis 2025 beim VfL unter Vertrag. Für beide verlief die abgelaufene Saison relativ enttäuschend. Osei-Tutu spielte seit Januar in Griechenland, Holtmann zunächst in der Türkei und später dann in Darmstadt. Osei-Tutu haben die Bochumer Verantwortlichen bereits einen endgültigen Wechsel nahegelegt. Holtmann dagegen soll in der Saisonvorbereitung eine neue Chance erhalten. Nutzt er diese nicht, würde der VfL ebenfalls eine Trennung anstreben. Denn für einen Reservistenrolle ist der Fanliebling – ähnlich wie Antwi-Adjei – definitiv zu teuer.


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(Foto: Marc Niemeyer)

Kaderplanung

Bamba und Co.: Warum der VfL auf jüngere Spieler setzt

Platz eins wird in diesem Sommer neu vergeben. Nachdem Frankfurts Makoto Hasebe im Alter von 40 Jahren sein Karriereende angekündigt und der VfL den Klassenerhalt doch noch geschafft hat, ist klar, dass der älteste Bundesliga-Spieler künftig ein blau-weißes Trikot trägt. Bochums Kapitän Anthony Losilla, der im März seinen 38. Geburtstag feierte, toppt sie demnächst alle – es sei denn, irgendein Klub kommt auf die Idee und verpflichtet plötzlich einen Spieler, der die lebende VfL-Legende noch vom Thron stößt. Doch das ist ziemlich unwahrscheinlich. Pünktlich zum zehnjährigen Dienstjubiläum in Bochum wird Losilla zum Alterspräsidenten der Liga ernannt.

Doch nicht nur Losilla treibt den Altersschnitt beim VfL in die Höhe. Drei Jahre in Folge hat Bochum die mit Abstand älteste Bundesliga-Mannschaft gestellt. In der vergangenen Saison gehörten zum Stichtag 1. Juli 2023 sieben Spieler jenseits der 30 zum Kader, drei kamen im Laufe der Saison dazu. Nur vier von ihnen (Losilla, Hofmann, Ordets, Gamboa) bleiben sicher, Antwi-Adjei wahrscheinlich, Riemann eher nicht; die anderen (Stöger, Soares, Luthe, Esser) verlassen den Klub. Also dürfte der Altersschnitt demnächst eher sinken. Das ist jedenfalls das Ziel der Kaderplaner um Sportdirektor Marc Lettau, der den VfL durch die Transferperiode führen wird. 

Gründe für die Verjüngungskur

Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Erstens: Jüngere Spieler sind oft günstiger als gestandene Spieler. Fertige Bundesliga-Spieler kann sich der VfL nach wie vor kaum leisten. Zwar wird es auch Neuzugänge aus dieser Kategorie geben, aber nur für wenige Planstellen. Alles andere würde den Etat sprengen. Nur St. Pauli und Kiel haben weniger Geld zur Verfügung als der Revierklub, Heidenheim liegt in etwa auf Augenhöhe. Zweitens: Der VfL wird auch künftig auf Transfererlöse angewiesen sein, um den Spieleretat stabil zu halten oder zu erhöhen. Wertsteigerungen sind bei Fußballern jenseits der 30 eher unwahrscheinlich, in jüngeren Jahren aber jederzeit möglich. 

Auch deshalb wird der VfL davon Abstand nehmen, Keven Schlotterbeck für eine Millionen-Ablöse in Bochum zu halten. Ein solcher Transfer würde nicht nur kurzfristig fast ein Zehntel des Etats schlucken und den Spielraum für weitere Transfers massiv einengen, es ist in absehbarer Zeit auch kein großer Gewinn zu erwarten. Und drittens: Spieler, die erst am Anfang ihrer Profikarriere stehen, passen gut in das Konzept von Trainer Peter Zeidler, der auf entwicklungsfähige Talente setzt, die seine von hoher Laufintensität und Umschaltaktionen geprägte Spielweise umsetzen können. Insofern ist es nur logisch, dass der VfL kurz vor der Verpflichtung von Samuel Bamba steht.

Der dynamische und dribbelstarke Außenstürmer wechselt von Borussia Dortmund an die Castroper Straße und ist nach Patrick Osterhage, Moritz Broschinski und Felix Passlack bereits der vierte Nachwuchskicker vom BVB seit 2021, der wenige Kilometer weiter den Durchbruch in der Bundesliga schaffen möchte. Bamba hat zuletzt vor allem für die Drittliga-Mannschaft des BVB gespielt, durfte aber auch schon bei den Profis mitkicken, gehörte viermal zum Bundesliga-Kader und wurde zweimal eingewechselt. Der 20-Jährige durchlief alle Nachwuchsteams des BVB. Auch für die Juniorennationalmannschaften des DFB war der in Ahlen geborene Angreifer schon mehrfach aktiv.

VfL will eigene Talente fördern

Waren die ganz jungen Spieler beim VfL in den vergangenen Jahren sonst eher die Ausnahme, wird Bamba zum Trainingsstart am 1. Juli in guter Gesellschaft landen. Tim Oermann, aktuell das hoffnungsvollste Bochumer Eigengewächs mit bereits nachgewiesener Bundesliga-Qualität, ist ebenfalls erst 20 Jahre alt; Mats Pannewig, der nach einem erfolgreichen Halbjahr vom Regionalligisten SC Wiedenbrück zurückkehren wird, sogar erst 19. Zudem winkt Nachwuchsspieler Lennart Koerdt aus der U19 ein Profivertrag. Moritz Broschinski und Winterneuzugang Agon Elezi zählen mit 23 Jahren ebenfalls noch zu den Jüngeren.   

Außerdem haben die Bochumer nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin einen Perspektivspieler aus der Regionalliga Bayern verpflichtet, der bei den Profis trainieren und Spielpraxis in der U21 sammeln soll. Die neue Oberliga-Mannschaft soll den Weg vom Nachwuchs zu den Profis erleichtern. Das verursacht zwar Kosten, der VfL hofft perspektivisch aber auch auf weitere Einnahmen, etwa aus dem TV-Topf. Vier Prozente der Medienerlöse werden nach Einsatzzeiten von in Deutschland ausgebildeten ‚Local Playern‘ unter 23 vergeben. Nach Ablauf der Spielzeit 2023/24 erhält der VfL unter anderem durch die Einsatzzeiten von Oermann und Broschinski mehr als 800.000 Euro.


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