Bochums Zukunft

Shootingstar Osterhage: Auf Grönemeyers Spuren

Ob Patrick Osterhage privat gerne Lieder von Herbert Grönemeyer hört, ist nicht überliefert. Die berühmte Bochum-Hymne dürfte er knapp acht Monate nach seiner Vertragsunterschrift beim VfL aber nun kennen – und damit auch die wichtigste Passage. „Machst mit dem Doppelpass, jeden Gegner nass“, singt Grönemeyer über seinen VfL. Und Patrick Osterhage machte beim 4:2-Sieg gegen die Bayern genau das. Mit einem Doppelpass – sogar per Hacke – leitete er das Tor von Cristian Gamboa maßgeblich ein. Auch ansonsten zeigte der 22-Jährige eine starke Leistung, seine beste im VfL-Trikot. Zumindest bis jetzt. Weitere Auftritte dieser Art sollen folgen.

Vorgeschichte war Bochums Chance

Denn Osterhage gilt als Versprechen für die Zukunft, ist fleißig, bodenständig und hochtalentiert. Schon jetzt ist er einer der Shootingstars beim VfL. „Er ist der junge Losilla“, sagt Cheftrainer Thomas Reis und ist sich sicher: „Patrick wird uns noch viel Freude bereiten.“ Sechs Bundesliga-Partien hat er schon absolviert, das Spiel gegen die Bayern war das erste über 90 Minuten. Osterhage präsentierte sich lauffreudig, trat als Balleroberer und Ballverteiler in Erscheinung. Auch das Tor von Gerrit Holtmann bereitete der Ex-Dortmunder vor. Thomas Reis sieht ihn als „Box-to-Box-Spieler“, im aktuellen System auf der Doppel-Acht, ansonsten auch als offensiven Part einer Doppel-Sechs.

Gelernt hat Osterhage all das in der Jugendakademie von Werder Bremen, die er mit 17 Jahren verließ. Der BVB lockte ihn ins Ruhrgebiet. Dort wurde er in der A-Jugend Deutscher Meister, sogar als Kapitän. In der U23 angekommen, geriet seine Entwicklung allerdings ins Stocken. Verletzungen warfen ihn aus der Bahn. Osterhage machte in zwei Jahren nur acht Spiele, keines über die komplette Distanz. Sebastian Schindzielorz schreckte das nicht ab. Schon vor dem Aufstieg klopfte der Geschäftsführer des VfL bei Osterhage an und legte ihm einen Dreijahresvertrag vor. Der Spieler hatte Alternativen, auch die Dortmunder wollten ihn halten – doch Osterhage unterschrieb bei den Nachbarn.

Gelohnt hat sich das für beide Seiten. Der VfL gab ihm die Zeit, in Ruhe fit zu werden. Im Oktober feierte Osterhage sein Bundesliga-Debüt, im Dezember folgte der erste Startelf-Einsatz. „Es lief so, wie wir es uns erhofft haben. Er war im ersten halben Jahr schon weiter als geplant. Wenn man aus der Regionalliga kommt und solch eine Verletzungshistorie hat, ist das nicht einfach“, sagt Thomas Reis. Ohne die Vorgeschichte, da ist sich Manager Schindzielorz sicher, wäre Osterhage gar nicht beim VfL gelandet. Auch die Profitrainer beim BVB hatten ihn schon auf der Liste. Im vergangenen Sommer hat Schindzielorz dann aber die Chance genutzt, mit Osterhage das Bochumer Mittelfeld zu verjüngen.

Möglicher Umbruch im Mittelfeld

Die Gründe dafür sind bekannt: Kapitän Anthony Losilla feiert im März seinen 36. Geburtstag, wird trotz guter Leistungen nicht ewig spielen. Robert Tesche ist 34, seine sportliche Zukunft ist ungewiss. Zudem enden im Sommer die Leihverträge mit Eduard Löwen und Elvis Rexhbecaj, auch Milos Pantovic ist nicht länger an den VfL gebunden. Also dürfte Osterhage in Zukunft immer wichtiger werden. Was sicher auch in seiner Geburtsstadt Göttingen aufmerksam verfolgt wird. Dort kam, wie es der Zufall so will, übrigens auch Herbert Grönemeyer zur Welt. Zur Berühmtheit wurde er aber in Bochum. Vielleicht läuft es bei Patrick Osterhage ja ähnlich. Jeder gelungene Doppelpass hilft ihm dabei.

(Foto: Imago / kolbert-press)

Wer bekommt Karten?

Mit 8.500 Fans gegen Bayern München

+++ Update: +++

Das Heimspiel des VfL Bochum gegen den FC Bayern München am kommenden Samstag (12.2.) wird vor 8.500 Zuschauern stattfinden. Es gilt die 2G+Regelung und eine Maskenpflicht am Platz. Die Stadt Bochum hat insgesamt rund 7.000 Sitzplätze und 1.500 Stehplätze zur Nutzung freigegeben. Grundsätzlich erlaubt das Land Nordrhein-Westfalen wieder Großveranstaltungen mit bis zu 10.000 Zuschauern. Aufgrund von Abstandsregeln kann der VfL diese Möglichkeit aber nicht in Gänze ausschöpfen.

Die 8.500 Tickets werden wie folgt vergeben: 1.500 an Fans mit einer Stehplatzdauerkarte, 2.400 an Fans mit einer Sitzplatzdauerkarte, 1.600 an Mitglieder ohne Dauerkarte, 300 an Familien, 400 an Gästefans, 1.700 an VIP-Kunden/Sponsoren sowie 600 zur besonderen Verwendung (Medien, Mitarbeiter, Spieler, Legenden…). Pro Person können bis zu zwei Tickets erworben werden. Details zur Ticketvergabe hat der VfL auf seiner Homepage veröffentlicht.

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Ursprünglicher Text vom 3. Februar:

Nun also doch: Nordrhein-Westfalen macht sich trotz steigender Corona-Infektionszahlen locker. Bis zu 10.000 Fans dürfen ab sofort wieder in die Fußballstadien – natürlich auch zum VfL Bochum. Die neue Regelung tritt damit rechtzeitig vor dem kommenden Heimspiel gegen Bayern München am 12. Februar in Kraft. Vor allem die rund 15.500 Dauerkarteninhaber können jetzt hoffen, bei dem Prestige-Duell dabei zu sein.

Ständig neue Regeln

Klar ist: Die Kartenverteilung in Corona-Zeiten führt zwangsläufig und immer wieder zu Diskussionen. Sollten Dauerkarteninhaber den Mitgliedern bevorzugt werden? Gibt es einen Treue-Bonus? Wird gelost oder nach Schnelligkeit verkauft? Mit all diesen Fragen mussten sich die Verantwortlichen schon mehrfach beschäftigen, weil die Nachfrage oft größer ist als das Angebot. Hinzu kommt, dass die Regeln ständig verändert werden. Das verdeutlicht ein Blick in den Rückspiegel: Zum Saisonstart durften 13.500 Zuschauer ins Stadion, danach 14.000, dann 15.500, zwischendurch 20.000, zum Jahresende 13.000. Anfang Januar gab es sogar ein Geisterspiel. Zuletzt gegen Mainz und Köln durften 750 Fans vor Ort sein.

Je weniger Tickets es gibt, desto mehr Zweifel kommen auf, ob die Verteilung auch wirklich fair ist. Mehrere Leser und Unterstützer von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben in den vergangenen Wochen Beobachtungen und Kritik geäußert, verbunden mit der Bitte, nachzurecherchieren. Sehr ausführlich hat der VfL Bochum jetzt geantwortet – und transparent dargelegt, an wen zum Beispiel die 750 Karten für das Spiel gegen Köln gegangen sind.

Neben 350 VIP-Tickets gab es 40 Karten für Familien, 220 für alle weiteren Dauerkarteninhaber, wobei die knapp 80 lebenslangen Mitglieder mit Dauerkarte ein exklusives Vorkaufsrecht hatten. Die übrigen 140 Tickets „zur besonderen Verwendung“ wurden zum Beispiel an Vereinsmitarbeiter, Medienschaffende, VfL-Legenden, die DFL, an Spieler oder an Scouts verteilt. Auch Mitglieder der Ratsfraktionen wurden gesichtet. Die VIP-Tickets gingen vor allem an Sponsoren mit fest zugesagten, schon vor der Saison bezahlten Kontingenten. Der VfL will Rückforderungen vermeiden und bevorzugt deshalb aus wirtschaftlichen Gründen seine (größeren) Partner.

Chancen fürs Bayern-Spiel

Dass künftig wieder mehr Fans ins Stadion dürfen, löst jedoch nicht automatisch alle Probleme. Das hat die Ticketvergabe für das Revierderby gegen Borussia Dortmund gezeigt. Auch da gab es enttäuschte Gesichter. Zu diesem Zeitpunkt durfte der VfL bis zu 50 Prozent der Stadionkapazität nutzen. Kommuniziert hatte der Verein seinerzeit die Zahl von 13.799 Plätzen. Nun räumt der VfL ein: „Hier müssen wir Asche auf unser Haupt streuen. Denn im Überschwang der Verordnung […] haben wir einfach die offizielle Kapazität von 27.599 Plätzen halbiert. Dabei leider außer Acht gelassen, dass es auch in einem halbvollen Stadion Sicherheitszonen geben muss und es auch immer noch Plätze mit Sichtbehinderung gibt. Von daher lag die Kapazität gegen Dortmund lediglich bei rund 13.000 Plätzen.“

800 Gästefans waren da, dazu die 7.400 Inhaber einer Sitzplatzdauerkarte und knapp 1.100 VIP-Stammkunden. Es hätten also noch 3.700 Tickets für die mehr als 7.000 Fans mit einer Stehplatzdauerkarte übrigbleiben müssen. Verkauft wurden aber nur 2.730. Wer hatte also Zugriff auf die anderen knapp 1.000 Tickets? Ähnlich wie gegen Köln gab es auch hier Karten zur besonderen Verwendung, nur die verfügbare Menge war eine andere. Auch Sponsoren, Vertragspartner und sonstige Gäste hatten Zugriff auf dieses Kontingent.  

(Foto: Imago / Nordphoto)

4:2 gegen die Bayern

Sieg fürs Geschichtsbuch: Bochum verneigt sich

Wunder gibt es immer wieder. Doch die 8.500 Fans im Bochumer Ruhrstadion trauten ihren Augen kaum. Viele von ihnen schüttelten in der Halbzeitpause ungläubig den Kopf. Tatsächlich: Ihr VfL führt gegen den großen FC Bayern. Nicht knapp, nein, mit 4:1! Schon zu diesem Zeitpunkt war klar: Hier wird Bochumer Fußballgeschichte geschrieben. Entweder mit dem ersten Sieg gegen den Rekordmeister seit 18 Jahren, als Peter Madsen dem VfL einen 1:0-Erfolg bescherte. Oder aber mit einer Kopie des Jahrhundertspiels von 1976, als der VfL gegen die Bayern mit 4:0 führte, aber noch mit 5:6 verlor. Zeitzeugen von damals freuten sich in der Pause mit einer gewissen Zurückhaltung.

Vier Tore in der ersten Hälfte

Doch die Mannschaft von heute weiß, wie Führungen verteidigt werden: Sich in jeden Schuss zu werfen, jeden Sprint mitzugehen, und den Bayern die Freude am Fußballspielen zu nehmen. Am Ende verdienten sich alle Bochumer Bestnoten, niemand fiel ab oder sollte hervorgehoben werden. Nur einmal waren die Münchner im zweiten Durchgang erfolgreich, doch der Anschlusstreffer durch Robert Lewandowski vor der Schlussviertelstunde blieb Ergebniskosmetik. Mit großer Leidenschaft auf dem Rasen und getragen von der Euphorie auf den Rängen, brachte der VfL den verdienten 4:2-Sieg ins Ziel – und hat die Vereinschronik um ein neues, besonderes Kapitel erweitert.

Die Grundlage für diesen außergewöhnlichen Erfolg wurde schon in der ersten Halbzeit gelegt. Nach dem frühen 0:1-Rückstand stellte sich keineswegs die erwartbare Bayern-Dominanz ein. Stattdessen spielte sich der mutige Aufsteiger in einen Rausch: Christopher Antwi-Adjei erzielte mit seinem ersten Tor im VfL-Trikot den Ausgleich, Jürgen Locadia mit seinem Premierentreffer die Führung. Souverän verwandelte der Angreifer einen Handelfmeter. Anschließend reichte die Mannschaft eine doppelte Bewerbung für das Tor des Monats ein: Erst traf Cristian Gamboa spektakulär in den linken Winkel, dann Gerrit Holtmann in den rechten – zwei Sonntagsschüsse am Samstagnachmittag.

Revanche für die Hinspiel-Pleite

Schon in ihrer Entstehung waren beide Tore sehenswert. Gamboa hatte Kingsley Coman zuvor einen Beinschuss verpasst und mit Patrick Osterhage einen zweifachen Doppelpass gespielt, ehe der Rechtsverteidiger das Ruhrstadion zum Beben brachte. „Es war einfach ein Traum. Die erste Halbzeit war unglaublich“, sagte Gamboa später, der beim 4:1 durch Gerrit Holtmann wieder die Zuschauerrolle einnahm. Bochums Flügelflitzer, der die Bayern-Defensive immer wieder schwindelig spielte, zog in Arjen-Robben-Manier von der linken Seite nach innen und erzielte mit seinem rechten Fuß das 4:1. „Den hat er eigentlich nur zum Stehen“, scherzte Trainer Thomas Reis nach der Partie.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Bochumer sogar noch Chancen auf das fünfte Tor. Darüber sprach am Ende aber kaum jemand, denn zur gefürchteten Aufholjagd der Bayern kam es nicht mehr. „Wir wollten aktiv verteidigen und wussten, dass die Bayern, wenn auch selten, zu schlagen sind. So ein Tag war heute“, freute sich Thomas Reis über den gelungenen Auftritt. „Die Mannschaft hat sich von dem frühen Gegentor nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das zeigt die sehr gute Entwicklung, die wir genommen haben.“ Das Hinspiel hatte der VfL noch mit 0:7 verloren. Auch dieses Ergebnis ging in die Geschichtsbücher ein, es war die höchste Niederlage der Klubhistorie.

Stromausfall kurz vor Spielbeginn

Nun also die Revanche, die nur von äußeren Kräften hätte verhindert werden können. Kurz vor dem Spiel gab es einen Stromausfall im Stadion und im direkten Umfeld. Die Bochum-Hymne konnte nicht abgespielt werden, auch das Flutlicht funktionierte nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt war es aber noch hell – und der Strom pünktlich zum 1:1 wieder da. Die Mitarbeiter der Stadtwerke leisteten gute Arbeit, wobei das Gerücht kursiert, dass Christopher Antwi-Adjei das Licht mit seinem Tor höchstpersönlich wieder angeknipst hat. Wie auch immer: Fußball-Bochum staunte, was anschließend geschah, und verneigt sich stolz vor den Bayern-Bezwingern. Ein Tag für die Ewigkeit.

(Foto: picture alliance)

1:1 in Berlin

„Ich war sauer“: Reis und der laute Pausenwecker

Wenn Thomas Reis schon in der Halbzeitpause zwei Wechsel vornimmt, muss es dafür ernsthafte Gründe geben. In der Regel schenkt der Fußballlehrer seiner Startelf länger das Vertrauen. Doch in Berlin sah er sich schon nach 45 Minuten zum Handeln gezwungen. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff wusste Reis, dass er alles richtig gemacht hat: Ein langer Ball von Torhüter Manuel Riemann landete bei Jürgen Locadia, der im ersten Versuch an Alexander Schwolow scheiterte. Aber Herthas Keeper wehrte den Ball zur Seite ab, wo Sebastian Polter zur Stelle war und das 1:1 erzielte. Bochums Trainer hatte ein glückliches Händchen: Polter wurde nach der Pause eingewechselt.

Ohne Zugriff in der ersten Hälfte

Ziemlich schnell korrigierte der VfL damit das, was in der ersten Halbzeit noch schiefgelaufen war. Die Hertha war in vielen Aktionen präsenter, die Gäste aus Bochum „ohne Zugriff und Leidenschaft“, kritisierte Thomas Reis im Interview nach der Partie – und zur Pause auch schon in der Kabine: „Ich war sauer und bin auch ein bisschen lauter geworden.“ Nicht zum ersten Mal hatte sein Team auswärts den Spielbeginn verschlafen.

Ishak Belfodil brachte die Gastgeber nach einem Freistoß in Führung. Keine Zweifel, das war verdient. Vor allem im Mittelfeld lief beim VfL wenig zusammen. Robert Tesche hatte Probleme, den sonst so agilen und stabilen Anthony Losilla zu ersetzen. Doch nicht nur Bochums Kapitän fehlte im Olympiastadion, auch Eduard Löwen war nicht dabei. Die Hertha-Leihgabe ist erneut an Covid-19 erkrankt. Schon vor knapp zwei Monaten hatte Löwen aus diesem Grund gefehlt. 

Verdienter Ausgleich nach der Pause

Reis entschied sich für eine ungewöhnliche Anordnung, stellte Takuma Asano ins zentrale Mittelfeld, ließ Gerrit Holtmann über die rechte und Milos Pantovic über die linke Seite stürmen. In Summe waren das wohl zu viele Veränderungen. „Wir sind nur hintergelaufen“, monierte Reis. „Das fing schon beim Warm-Up an, dass wir nicht richtig da waren“, bemerkte Holtmann. Die Maßnahmen in der Halbzeitpause zeigten dann aber Wirkung. Patrick Osterhage kam für Robert Tesche und machte deutlich, dass er dem Routinier allmählich den Rang abläuft. Sebastian Polter ersetzte Takuma Asano; der VfL lief fortan mit zwei Stürmern an und zeigte im vorderen Drittel deutlich mehr Präsenz. Gerrit Holtmann und Milos Pantovic tauschten außerdem die Seiten.

Im Verbund mit der stabilen Abwehrreihe ließen sie kaum noch Torchancen zu – und kamen dem Sieg am Ende sogar etwas näher. „Der Punkt war aufgrund der zweiten Halbzeit verdient“, stellte nicht nur Gerrit Holtmann fest. Wie schon gegen Köln in der Liga oder gegen Mainz im Pokal steckte der VfL nach einem Rückstand nicht auf und zeigte sich widerstandsfähig – ein Merkmal, das diese Mannschaft schon seit vielen Monaten auszeichnet.

Losilla könnte zurückkehren

Womit sie auch personelle Ausfälle wegstecken kann. Die coronabedingten Fehlzeiten häufen sich derzeit, seit Mitte Dezember waren schon sieben Profis in Isolation oder Quarantäne. Bislang – und das ist das Wichtigste – kamen alle Spieler schnell und gesund zurück. Nicht ausgeschlossen also, dass Anthony Losilla oder auch Erhan Masovic beim Prestige-Duell gegen die Bayern am kommenden Samstag schon wieder dabei sind. Dann sollte der VfL allerdings nicht erst nach 45 Minuten wach werden.

(Foto: Firo Sportphoto)

Spiel in Stuttgart

Bochumer Klassenerhalt: „Meilenstein“ möglich

Die Bochumer Spieler rechnen offensichtlich gern. In der Aufstiegssaison gab es in der Kabine eine Art Abreißkalender mit einem Punkteziel. Das hat die Mannschaft am Ende auch erreicht. Und diesem Jahr? Da fangen einige Profis wieder damit an, eine Gleichung aufzustellen. 20 plus 20 gleich 40 – so lautet die Formel für den Klassenerhalt. Nach den 20 Punkten in der Hinrunde sollen in der Rückrunde 20 weitere dazukommen. „Wir stehen jetzt bei plus fünf“, sagte Mittelfeldspieler Gerrit Holtmann nach dem furiosen 4:2-Sieg gegen Bayern München. Bedeutet: In der Hinrunde waren es nach vier Spielen nur drei Punkte, jetzt sind es schon acht.

Beste Abwehr der Bundesliga

​Dass der VfL zum Start ins neue Jahr nur eines von fünf Ligaspielen verloren hat und im Pokal-Viertelfinale steht, ist gewiss kein Zufall. Die Mannschaft hat sich entwickelt, steht vor allem defensiv deutlich stabiler. Betrachtet man nur die Spieltage seit der 0:7-Klatsche in München in der Hinrunde, so stellt der Aufsteiger die beste Abwehr der Liga. Lediglich 19 Gegentreffer haben die Bochumer in den 17 Partien danach kassiert. Auch deshalb steht der VfL nach 22 Spieltagen in der Tabelle gut da. Mit 28 Punkten rangiert Bochum auf Platz 11, der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt sechs Punkte, bis zu einem direkten Abstiegsplatz sind es sogar zehn.

An diesem Samstag könnten es sogar noch mehr werden. Dann ist der VfL nämlich beim Tabellenvorletzten in Stuttgart zu Gast. „Uns könnte dort ein riesiger Schritt, ein Meilenstein gelingen“, glaubt Trainer Thomas Reis. „Wir können uns vorerst von den direkten Abstiegsrängen verabschieden.“ Im Erfolgsfall wären es 13 Punkte, die der VfB in elf Spielen aufholen müsste. Doch zum einen muss das Spiel bei den Schwaben erst gespielt werden – und zum anderen gibt es ein mahnendes Beispiel, das auch Thomas Reis sofort in den Sinn kommt: „Denken wir an Bremen in der Vorsaison.“ Werder hatte zu einem ähnlichen Zeitpunkt zwölf Punkte Vorsprung – das Ende ist bekannt.

Bochumer Auswärtsschwäche

Eigentlich genügt auch ein Blick in die Bochumer Vergangenheit. Beim bislang letzten Abstieg in der Saison 2009/10 gelang nach dem 22. Spieltag kein einziger Sieg mehr. Doch der Vergleich hinkt ein wenig: Seinerzeit gab es intern große Verwerfungen, das Vertrauensverhältnis zwischen Trainer Heiko Herrlich und der Mannschaft war zerrüttet und irgendwann völlig zerstört. Das ist aktuell nicht der Fall – im Gegenteil. Gemeinsame Erfolge wie der Sensationssieg gegen Bayern München schweißen zusätzlich zusammen. Dass die Mannschaft dieses Spiel gedanklich abgehakt hat, da ist sich Thomas Reis sicher. Nur eine Tatsache bereitet ihm Sorgen: Die Bochumer Auswärtsschwäche.

Lediglich ein Viertel seiner Punkte – nämlich sieben – hat der Revierklub bislang in der Fremde eingefahren. „Wir waren häufiger nicht hellwach, gerade von Beginn an“, sagt Reis, der warnt: „Stuttgart steht brutal unter Druck und wird alles versuchen.“ 25.000 Zuschauer dürfen live dabei sein. Das kann anspornen, aber auch hemmen. Insgesamt meint es der Spielplan in der Rückrunde aber gut mit den Bochumern. Die meisten Duelle gegen direkte Konkurrenten finden zu Hause statt, etwa gegen Fürth, Augsburg und Bielefeld. Nach den neuesten Beschlüssen der Politik dürfen dann auch wieder mehr Fans ins Stadion als zuletzt. Eine Auslastung von mindestens 75 Prozent wird angestrebt.

Auf welchem Tabellenplatz wird der VfL Bochum am Saisonende landen?

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(Foto: Firo Sportphoto)

Transferticker

Reis ist zufrieden mit den Wintertransfers

Im Januar ist das Transferfenster wieder geöffnet. Auch der VfL Bochum möchte aktiv werden, sowohl Spieler abgeben als auch neue dazuholen. „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ bietet in diesem Winter zum ersten Mal einen Transferticker an. Hier gibt es regelmäßig ein Update zu aktuellen Entwicklungen. Heißt: Neben Vollzugsmeldungen auch Gerüchte inklusive Einordnung.

3. Februar: Trainer Thomas Reis zieht zum Abschluss der Transferperiode ein positives Fazit. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht und sind jetzt wirklich zufrieden“, sagte der Fußballlehrer in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC. „Wir wollten den Kader etwas verkleinern und das Mannschaftsgefüge, die Hierarchie nicht durch zu viele Neuzugänge durcheinanderbringen“, erklärt Reis. „Die Saison zeigt ja, dass es funktioniert.“ Aktuell sind die Bochumer Tabellenelfter mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz.

2. Februar: Raman Chibsah hat den VfL Bochum doch noch verlassen. Der Mittelfeldspieler löste seinen Vertrag am 31. Januar auf und hat sich nun dem griechischen Erstligisten Apollon Smyrnis F.C. angeschlossen. Chibsah, dessen Vertrag beim VfL Ende Juni dieses Jahres ausgelaufen wäre, hat für die Blau-Weißen elf Pflichtspiele bestritten, alle in der vergangenen Saison.

31. Januar: Beim VfL Bochum ist es am letzten Transfertag ruhig geblieben. Ergänzungsspieler wie Tom Weilandt, Raman Chibsah, Saulo Decarli oder Tarsis Bonga haben – wie schon im Sommer – keinen neuen Klub gefunden. Wobei Abgänge teilweise noch bis Anfang oder Mitte Februar möglich sind, weil die Transferperiode zum Beispiel in Österreich oder in der Schweiz erst später endet.

Seinerseits kann der VfL aber nicht mehr aktiv werden. Angedacht war noch die Verpflichtung eines zentralen Mittelfeldspielers, doch eine sportlich und wirtschaftlich passende Option, vor allem mit Perspektive, hat der Markt nicht hergegeben. Der Ex-Bochumer Kevin Stöger war gar nicht erst verfügbar. Mainz 05 war nicht bereit, den Spielgestalter abzugeben. Der Name Stöger wurde in den sozialen Netzwerken recht häufig als mögliche Transferoption genannt.

Ganz untätig waren die Verantwortlichen um Manager Sebastian Schindzielorz trotzdem nicht. Zumindest im Angriff hat sich einiges getan: Soma Novothny hat den Verein ebenso verlassen wie Silvere Ganvoula. Novothny hat seinen Vertrag in Bochum aufgelöst und spielt jetzt in Zypern, Ganvoula auf Leihbasis in Belgien. Stattdessen stürmt jetzt Jürgen Locadia für den VfL. Der 28-Jährige ist aus der Premier League von Brighton & Hove Albion zum Revierklub gewechselt. Drei Pflichtspiele hat er schon absolviert. Sein Arbeitspapier gilt zunächst bis zum Sommer. Elf weitere Spielerverträge laufen dann ebenfalls aus.

29. Januar: Noch bis einschließlich Montag sind Zu- und Abgänge auf Spielerseite möglich, danach endet die Transferperiode. Beim VfL Bochum zeichnen sich zur Stunde keine weiteren Wechsel ab. Das aber kann sich kurzfristig noch ändern. Nach wie vor wären die Verantwortlichen bereit, Ergänzungsspieler wie Tom Weilandt, Tarsis Bonga, Luis Hartwig, Raman Chibsah oder Saulo Decarli abzugeben. Dass der VfL seinerseits noch einen neuen Mittelfeldspieler verpflichtet, ist nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.

25. Januar: Silvere Ganvoula wird bis zum Saisonende an den belgischen Erstligisten Cercle Brügge verliehen. Das gab der VfL am Dienstagnachmittag bekannt. Eine Kaufoption wurde nicht vereinbart. Ganvoula ist noch bis zum Sommer 2023 an den VfL gebunden. In dieser Saison kam er auf neun Kurzeinsätze. Seine Situation hat sich durch die Verpflichtung von Jürgen Locadia weiter verschlechtert. Zuletzt war der 25-Jährige nur noch Stürmer Nummer drei. In den vergangenen drei Spielen gehörte Ganvoula gar nicht mehr zum Spieltagskader.

24. Januar: Seit Wochen hoffen einige VfL-Fans auf eine Rückkehr von Spielgestalter Robert Zulj. Doch dazu wird es in diesem Winter voraussichtlich nicht kommen. Nach Informationen von Tief im Westen Das VfL-Magazin gab es bis Ende letzter Woche keine intensiven Bemühungen der Verantwortlichen, den 29-Jährigen nach Bochum zurückzuholen. Der Top-Scorer der Aufstiegsmannschaft war im Sommer in die Vereinigten Arabischen Emirate gewechselt, bekräftigte zuletzt aber mehrfach öffentlich, wieder nach Europa zurückzukehren zu wollen – am liebsten zum VfL. Zulj hat sich also selber ins Gespräch gebracht. Der VfL sucht zwar einen zentralen Mittelfeldspieler, doch es gibt Indizien, dass die Verantwortlichen einen anderen Spielertypen bevorzugen. Zudem: Wäre der VfL ernsthaft an einer Rückkehr interessiert, hätten sie dieses Vorhaben bereits zu Beginn der Transferperiode angehen können. Zulj würde nach eigenem Bekunden zunächst einige Wochen Anlaufzeit benötigen, um den Leistungsstand der Vorsaison zu erreichen.

20. Januar: Eine Meldung aus Italien hat viele VfL-Fans zur Wochenmitte in Aufregung versetzt. Der Journalist Gianluca Di Marzio sowie Sky Italia haben gemeldet, dass Armel Bella Kotchap beim Serie-A-Klub Udinese Calcio zugesagt haben soll. Angeblich würde sich der Klub um einen Wechsel noch in dieser Transferperiode bemühen und hätte fünf Millionen Euro als Ablöse geboten. Anzeichen für einen solchen Wechsel gibt es aktuell aber keine, sagen Branchenkenner. VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz erklärte auf Anfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin, dass es keine Überlegungen gebe, den hochtalentierten Innenverteidiger in diesem Winter noch abzugeben.

Der 20-Jährige hat sich zum Jahreswechsel wieder einen Platz in der Startelf gesichert. Bella Kotchap ist noch bis 2024 an den VfL gebunden, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. Nur ein außergewöhnlich hohes Angebot könnte die Bochumer zum Umdenken bewegen. Das aber liegt nicht vor und ist zur Stunde auch nicht in Sicht. Dass Bella Kotchap von diversen Klubs aus dem In- und Ausland beobachtet wird und dementsprechend auch Wechselgerüchte aufkommen, ist nicht neu – und wird sicher auch so bleiben.

19. Januar: Am Tag nach dem Pokalerfolg gegen Mainz 05 mit dem Doppelpack von Milos Pantovic kommen erste Wechselgerüchte auf. Nach Informationen der Sport Bild soll Bochums aktuell bester Pflichtspiel-Torschütze ein Kandidat bei Union Berlin sein. Pantovic wäre im Sommer ablösefrei zu haben, und der Bundesliga-Konkurrent ist finanziell in der Liga, ein Bochumer Vertragsangebot zu überbieten. Der VfL will den Mittelfeldspieler über die Saison hinaus halten. Der 25-Jährige kam vor dreieinhalb Jahren aus dem Nachwuchs des FC Bayern nach Bochum und ist aktuell ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Er befindet sich also in einer günstigen Verhandlungsposition. Wie konkret das Berliner Interesse allerdings ist, darüber ist zur Stunde noch nichts bekannt. Vorteil für Bochum: Pantovic fühlt sich beim VfL wohl und ist nicht abgeneigt, noch länger zu bleiben.

18. Januar: Saulo Decarli spielt in den Überlegungen des FC Luzern offenbar keine Rolle mehr. Der Innenverteidiger wurde vor wenigen Wochen von der Zeitung Blick mit dem Erstligisten aus der Schweiz in Verbindung gebracht. Nun berichtet die Luzerner Zeitung, dass sich der Klub sehr wahrscheinlich für einen anderen Abwehrspieler entscheidet. Beim VfL ist bislang auch kein Angebot für Decarli eingegangen.

17. Januar: Möglicherweise wird Silvere Ganvoula den VfL Bochum noch in diesem Winter verlassen. Er beschäftigt sich mit einem Wechsel. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin hat der Angreifer Ende letzter Woche Gespräche mit mindestens einem anderen Klub geführt. Dem Portal Voetbal Belgie zufolge handelt es sich dabei wohl um den belgischen Erstligisten VV St. Truiden. In der Jupiler Pro League hat der 25-Jährige bereits vor seinem Wechsel nach Bochum gespielt. Über den aktuellen Verhandlungsstand ist jedoch nichts bekannt. Schon im Sommer gab es verschiedene Anfragen für Ganvoula, ein Wechsel kam aber nicht zustande. Auch aus Belgien gibt es immer wieder Interessenten.

16. Januar: Fünf Spieler dürfen den VfL Bochum in diesem Winter verlassen, sofern sie einen neuen Arbeitgeber finden. Das trifft auf Raman Chibsah, Tarsis Bonga, Tom Weilandt, Saulo Decarli und auf Luis Hartwig zu. Das Quintett hat keine realistischen Chancen mehr auf Einsätze. Die Verantwortlichen würden ihnen also keine Steine in den Weg legen. Aktuell lägen aber keine konkreten Angebote für sie vor, verrät VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz. Bonga ist noch bis 2023 und Hartwig sogar bis 2024 an den Verein gebunden – sie könnten also auch verliehen werden. Chibsah, Weilandt und Decarli stehen nur noch bis zum Saisonende unter Vertrag. Bei Decarli gab es Ende Dezember Gerüchte, dass der FC Luzern an einer Verpflichtung interessiert sein soll, konkreter ist es bislang aber nicht geworden.

13. Januar: Ein mögliches Weiterkommen im DFB-Pokal hätte keinen Einfluss auf weitere Wintertransfers beim VfL Bochum. Das hat Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz in der Pressekonferenz am Donnerstag bekräftigt. Der VfL trifft in der kommenden Woche zu Hause auf den FSV Mainz 05 und könnte mit einem Sieg erstmals seit 2015/16 ins Viertelfinale einziehen. In diesem Fall würde der VfL rund eine Million Euro zusätzlich einnehmen. „Natürlich wäre das ein warmer Geldregen. Es wären Mittel, die bislang nicht eingeplant sind. Dennoch: Davon sind Transferaktivitäten nicht abhängig. Der finanzielle Rahmen ist bereits definiert“, erklärte Schindzielorz auf Nachfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin.

12. Januar: Ronaldo Deaconu, der mit dem VfL Bochum in Verbindung gebracht wurde, hat gegenüber Digisport in seiner rumänischen Heimat Gespräche mit zwei Bundesligisten bestätigt. Greuther Fürth nannte er dabei sogar namentlich. Demnach würde er einen Wechsel nach Deutschland bevorzugen. Ob der VfL wirklich an Deaconu interessiert ist, darüber ist aktuell nichts bekannt.

11. Januar: Die größte Sportzeitung Rumäniens, die Gazeta Sporturilor, berichtet über ein angebliches Interesse des VfL Bochum an Mittelfeldspieler Ronaldo Deaconu. Der 24-Jährige steht aktuell bei Gaz Metan Medias unter Vertrag, dem Tabellendreizehnten der ersten rumänischen Liga, und ist dort der „Star“ der Mannschaft. Allerdings haben sich der Spieler und der Verein auf eine Vertragsauflösung zum 27. Januar geeinigt. Deaconu ist Linksfuß und spielt im zentralen Mittelfeld, also auf einer Position, für die der VfL noch Verstärkung sucht. Ob der Spieler eine solche wäre, ist aus der Ferne kaum einzuschätzen.

In dem Artikel werden gleich mehrere Klubs genannt, was eher für ein gezielt lanciertes Gerücht spricht. Auch Greuther Fürth, Wisla Krakau und Sturm Graz finden als Interessenten Erwähnung. Nach Bochum gibt es nur eine Verbindung: Chefscout Carsten Schüpmann-Haase dürfte den Spieler noch aus der gemeinsamen Zeit bei Twente Enschede kennen – das allerdings muss kein Indiz für einen bevorstehenden Transfer sein. Deaconu war auch nur Jugendspieler bei den Niederländern.

10. Januar: Für viel Wirbel hat zu Wochenbeginn ein Transfergerücht des Portals fussballtransfers.com gesorgt. Angeblich soll der VfL Bochum an einer Rückkehr von Jan Gyamerah interessiert sein. Der Außenverteidiger ist im Sommer 2019 zum Hamburger SV gewechselt. In wenigen Monaten läuft sein Vertrag beim Zweitligisten aus. Der 26-Jährige wäre dann ablösefrei zu haben. Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben allerdings ergeben, dass es zur Stunde keine Anzeichen für einen solchen Transfer gibt, weder von Spieler- noch von Vereinsseite.

Viele Fans haben am Montag mit Ablehnung auf dieses Gerücht reagiert. Gyamerahs Ansehen hat gelitten, weil er seinen Ausbildungsverein seinerzeit ablösefrei verlassen hat. Für seine Stammposition hinten rechts hat der VfL mit Konstantinos Stafylidis, Herbert Bockhorn und Cristian Gamboa zurzeit gleich drei Kandidaten im Kader. Im Sommer laufen allerdings die Verträge von Stafylidis und Bockhorn aus. Dass der VfL dann einen neuen Außenverteidiger benötigt, ist zumindest nicht ausgeschlossen.

7. Januar: Unter VfL-Fans macht gerade das Gerücht die Runde, dass eine Verpflichtung von Robert Zulj unmittelbar bevorstünde und womöglich noch an diesem Freitag verkündet werden soll. Dieses Gerücht ist in verschiedenen Foren und sozialen Netzwerken aufgetaucht, entspricht nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin aber nicht den Tatsachen. Zulj hat sich – wie berichtet – über den Boulevard selbst ins Gespräch gebracht. Der VfL schließt eine Rückkehr nicht aus, hält sich die Option offen. Gesucht wird ein Mittelfeldspieler für mehr Kreativität, konkreter ist es bislang aber nicht. Womöglich wird auch ein etwas anderer Spielertyp gesucht, der besser ins jetzige System passt.

6. Januar: Der VfL Bochum hat die Verpflichtung von Jürgen Locadia mittlerweile bestätigt. Der Angreifer wechselt ablösefrei an die Castroper Straße. Sein Vertrag gilt zunächst nur für die Rückrunde, ist also bis Juni 2022 datiert. Locadia wird die Rückennummer 19 erhalten. „Wir sind sehr froh, einen solch interessanten und international erfahrenen Spieler für den VfL begeistern zu können“, sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport. Und Locadia ergänzt: „Ich freue mich, erneut in der Bundesliga zu spielen. Nachdem ich zuletzt wenig Einsatzzeit hatte, hoffe ich natürlich, dass sich das beim VfL ändert“.

5. Januar: Nach eigenen und bislang exklusiven Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin beschäftigen sich die Verantwortlichen aktuell intensiv mit dem Angreifer Jürgen Locadia. Der 28-Jährige steht bei Brighton & Hove Albion in der Premier League unter Vertrag, kam in dieser Saison aber nur zu einem Kurzeinsatz. Zuletzt fiel er mit einer Corona-Infektion aus. Locadia spielte 2019 eine Halbserie in Hoffenheim und erzielte in elf Bundesliga-Partien vier Tore.

Der aus den Niederlanden stammende Mittelstürmer gilt als beweglich und körperlich robust, der Gegenspieler bindet, das Pressing beherrscht und über einen guten, kräftigen Abschluss verfügt. Die meiste Zeit seiner Karriere hat er bei PSV Eindhoven verbracht, ehe es ihn nach England, kurzzeitig nach Deutschland und für anderthalb Jahre in die USA zog. Sollte er zum VfL wechseln, müsste er deutliche finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Allerdings läuft sein Vertrag im Sommer aus. Vorteil für Bochum: Locadia und Trainer Thomas Reis haben denselben Berater.

5. Januar: Laut einem Bericht der Bild soll sich der VfL Bochum mit BVB-Angreifer Steffen Tigges beschäftigt haben. Der 23-Jährige steht beim Reviernachbarn noch bis 2024 unter Vertrag und käme allerhöchstens als Leihkandidat infrage. Allerdings wollen ihn die Dortmunder nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin vorerst nicht abgeben, da er als Mittelstürmer die einzige Alternative zu Erling Haaland ist. Tigges kommt in dieser Saison bislang auf sieben Kurzeinsätze und zwei Tore in der Bundesliga. Spielpraxis erhielt er teilweise auch in der Champions League und im DFB-Pokal, außerdem in der U23, die in der 3. Liga spielt. Tigges wäre schnell integrierbar, weil er die Bundesliga kennt, doch nach jetzigem Stand ist ein Wechsel unwahrscheinlich – es sei denn, der BVB ändert seine Meinung.

4. Januar: Robert Zulj hat sich via Bild erneut zu einem möglichen Vereinswechsel geäußert und seinen Rückkehr-Wunsch bekräftigt: „Ich will hier nicht unbedingt weg. Aber […] Bochum hätte Priorität“, sagte der Mittelfeldspieler in einem Interview. Einen Austausch mit den Klubverantwortlichen habe es schon gegeben: „Mein Berater hatte vor einer Woche Kontakt. Wir haben unsere Sichtweise kundgetan, jetzt liegt der Ball bei Bochum. Die wissen ganz genau, dass wir uns das vorstellen können.“

Ob das für den VfL auch gilt, ist weiter unklar, ein klares Statement dazu gibt es nicht. Was für eine Rückkehr spricht: Zulj kennt das Team, ein Mittelfeldspieler wird außerdem gesucht. Was dagegen spricht: Da Zulj seinen Wunsch bereits im Herbst öffentlich kundgetan hat, wäre eigentlich schon genug Zeit gewesen, eine Rückholaktion in die Wege zu leiten. Der Rückrundenstart naht, und Zulj müsste sich dem höheren Niveau in der Bundesliga erst wieder anpassen.

3. Januar: Neues Jahr, neuer Vertrag: Der VfL Bochum und Kapitän Anthony Losilla haben sich am Montag auf eine weitere Zusammenarbeit bis 2023 geeinigt. „Der VfL ist mein Verein, das kann ich guten Gewissens so sagen. Die Stadt Bochum habe ich ins Herz geschlossen“, wird der 35-Jährige in der Pressemitteilung des Vereins zitiert. Losilla ist der dienstälteste VfL-Profi. 256 Spiele hat der Franzose seit seiner Verpflichtung im Jahr 2014 für den Klub absolviert. Er hat die Mannschaft in allen Partien der Bundesliga-Hinrunde als Kapitän aufs Feld geführt.

„Toto ist ein Bochumer Junge, unabhängig von seiner Herkunft“, sagt Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz über die Vertragsverlängerung mit dem Leistungsträger und Publikumsliebling. „Er geht immer voran, egal ob im Training, auf dem Platz oder außerhalb. Mit seiner tadellosen Einstellung zu seinem Beruf hat er es geschafft, auch im hohen Alter von 35 Jahren in der Bundesliga Fuß zu fassen. Anthony Losilla ist ein Fixpunkt innerhalb der Mannschaft, eine Identifikationsfigur für unsere Fans. Toto ist ein VfLer.“

3. Januar: Der Wechsel von Soma Novothny nach Zypern ist perfekt. Er schließt sich – wie berichtet – dem 13-fachen Meister Anorthosis Famagusta an. Das hat der VfL nun bestätigt. Über die Ablösemodalitäten ist nichts bekannt. Novothny habe den Wunsch geäußert, sich einer neuen Herausforderung widmen zu wollen, sagte Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz am Montag. Novothny ist im Sommer 2020 aus seinem Heimatland Ungarn nach Bochum gewechselt und hat insgesamt 21 Pflichtspiele absolviert.

2. Januar: Soma Novothny steht nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin vor einem Wechsel zum zyprischen Traditionsverein Anorthosis Famagusta. Dies war bereits vor einigen Tagen Thema in diesem Ticker. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass der Angreifer den VfL Bochum in Kürze verlassen wird. Er wird zu Beginn der neuen Woche sogar schon zum Medizincheck in Zypern erwartet, schreibt das Portal 24sports. Novothny erhofft sich von diesem Wechsel mehr Spielzeit. In dieser Saison kam er beim VfL nur auf sechs Kurzeinsätze. Dabei gelang ihm ein Tor beim 2:0-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim. Sein Vertrag in Bochum läuft am Saisonende aus, die Chancen auf eine Verlängerung sind äußerst gering. Bei einem Abgang hätte der VfL nur noch zwei fitte Mittelstürmer in seinem Kader. Die Verantwortlichen suchen allerdings unabhängig von der Personalie Novothny nach Verstärkung.

30. Dezember: Robert Zulj hat den Oberösterreichischen Nachrichten ein Interview gegeben und sich auch zu einer möglichen Rückkehr nach Europa geäußert: „Sollte sich Bochum im Winter melden, werden wir sehen, was passiert. Es gibt auch andere Interessenten. Aber: Es gefällt mir hier sehr gut. Dubai ist eine Stadt mit unglaublichen Möglichkeiten.“

Zulj hatte den VfL erst in diesem Sommer als Top-Scorer der Aufstiegsmannschaft verlassen und eine Ausstiegsklausel genutzt, um zu Al-Ittihad Kalba in die Vereinigten Arabischen Emirate zu wechseln. Schon im Oktober hat er in der Bild laut über eine Rückkehr nach Deutschland, speziell nach Bochum, nachgedacht. Die Verantwortlichen des VfL wollen sich in der Offensive zwar verstärken, ob Zulj aber ihr Wunschkandidat ist, bleibt weiter offen. Trainer Thomas Reis äußerte sich dazu bereits vor einigen Wochen: „Mit seiner Art fehlt er uns. Er ist ein Führungsspieler. Ich habe immer noch ein gutes Verhältnis zu ihm, der Kontakt ist nicht abgerissen.“ Gleichwohl betonte Reis, dass er nicht weiß, in welcher körperlichen Verfassung sich der Spielmacher befindet: „Er ist nicht unbedingt ein Trainingsweltmeister. Der Weg zurück kann sehr schwer sein, auch wenn man nur ein halbes Jahr weg ist.“

Wenn Zulj zurückkäme, müsste er dem VfL sofort weiterhelfen. Daran hat der 29-Jährige aber ebenso Zweifel: „Mit Deutschland kann man das Niveau hier natürlich nicht vergleichen. Es würde sicher ein paar Wochen benötigen, um sich wieder umzustellen, aber ich habe ja nicht sechs Monate Urlaub gemacht und meine Beine nur hochgelegt.“ Offen wäre außerdem noch die Finanzierung des Transfers. Zulj verdient in den Emiraten deutlich besser als zuvor beim VfL, er müsste deutliche Abstriche in Kauf nehmen. Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz wollte sich zu diesem Thema auf Nachfrage nicht äußern.

28. Dezember: Saulo Decarli wird den VfL Bochum spätestens im Sommer verlassen, wenn sein Vertrag endet. Allerdings ist auch ein vorzeitiger Abgang des Schweizers denkbar. Die Boulevardzeitung Blick aus seinem Heimatland meldet, dass der FC Luzern wohl über eine Verpflichtung von Saulo Decarli nachdenkt. Der Innenverteidiger spielt seit 2019 beim VfL. Ursprünglich als Abwehrchef verpflichtet, hat er die Erwartungen aber nicht erfüllen können. In dieser Saison kommt der 29-Jährige auf genau acht Einsatzminuten. Decarli ist beim VfL nur noch Innenverteidiger fünf. Auch in der Vorsaison war er meist nur Reservist. Im November hat er sich in einem Testspiel an der Schulter verletzt und befindet sich aktuell im Aufbautraining. Auch aus finanziellen Gründen würde ihn der VfL bei einem Angebot ziehen lassen. Luzern ist Tabellenletzter in der Schweizer Super League und dringend auf der Suche nach Verstärkung, auch für die Innenverteidigung.

27. Dezember: Die Boulevardzeitung The Sun – das britische Pendant zur Bild – berichtet über ein angebliches Interesse von Manchester United an Armel Bella Kotchap, wobei gleich vier deutsche Juniorennationalspieler auf einmal genannt werden. Die Quelle ist also mit Vorsicht zu genießen. So soll Ralf Rangnick, neuer Coach des Premier-League-Klubs, neben Armel Bella Kotchap auch Florian Wirtz (Bayer Leverkusen), Luca Netz (Borussia Mönchengladbach) und Eric Martel (RB Leipzig) auf seine Wunschliste gesetzt haben. Finanziell wäre Manchester ganz sicher dazu in der Lage, Bochums Abwehr-Youngster abzuwerben. Sein Vertrag läuft noch 2024, zuletzt war der 20-Jährige allerdings nur noch Reservist und mit dieser Rolle unzufrieden. Bella Kotchap wurde in der Vergangenheit schon mit zahlreichen Klubs aus England in Verbindung gebracht, wovon aber nur wenige konkret beim VfL angefragt haben.

27. Dezember: Gerne würden die Bochumer in diesem Winter noch einen Stürmer verpflichten. Ausgeschlossen ist aber auch nicht, dass der VfL noch einen Angreifer abgibt. So berichten Medien in Ungarn darüber, dass ihr Landsmann Soma Novothny ein Kandidat beim zyprischen Traditionsverein Anorthosis Famagusta sein soll. Novothny Vertrag läuft in diesem Sommer aus, eine Verlängerung ist ziemlich unwahrscheinlich. Sollte das Interesse tatsächlich existieren, würden ihm die Bochumer wohl kaum Steine in den Weg legen – sofern sie selbst auf dem Transfermarkt fündig werden.

27. Dezember: Die Frankfurter Rundschau bringt den VfL Bochum mit Eintracht-Profi Aymen Barkok in Verbindung. Demnach soll sich der Revierklub für eine Verpflichtung des 23-Jährigen interessieren. Barkok spielt im zentral-offensiven Mittelfeld, also auf einer Position, die beim VfL nicht optimal besetzt ist. Die Verantwortlichen überlegen, den Kader auch an dieser Stelle zu verstärken. Der marokkanische Nationalspieler wäre im kommenden Sommer ablösefrei und in diesem Winter wahrscheinlich für kleines Geld zu haben. Allerdings stünde er im Januar wohl nicht zur Verfügung, weil er mit Marokko am Afrika-Cup teilnehmen wird. Barkok kam in dieser Bundesliga-Saison zu vier Kurzeinsätzen. Auch Greuther Fürth soll interessiert sein.

(Foto: Imago / Nordphoto)

Interview

Pantovic: „Ich wurde für die Bundesliga ausgebildet“

Vom Buhmann zum Publikumsliebling: Milos Pantovic blüht beim VfL Bochum in der Bundesliga auf. Im Interview spricht der Mittelfeldspieler über Kabinen-Gags, Weitschusstore und die Partie gegen seinen Ex-Verein Bayern München.

Herr Pantovic, Hermann Gerland hat nach Ihrem Wechsel zum VfL im Sommer 2018 gesagt, er habe schon bessere Spieler nach Bochum geschickt. Wie oft hat Sie dieser Satz danach noch verfolgt?

Ich habe natürlich mitbekommen, was er gesagt hat. Wenn das seine Meinung ist, dann ist das auch völlig okay. Wir kennen ihn doch: Er ist sehr ehrlich. Aber er hat bei meinem Transfer keine Rolle gespielt. Vielleicht hat ihn jemand vom VfL nach seiner Meinung gefragt, mehr aber auch nicht.

Kritisch beäugt wurden Sie dann allerdings sehr lange.

Ja, und das war nicht immer so einfach für mich. Warum auch immer, ich habe viel Kritik abbekommen, manchmal mehr als andere. Das ist erst in den letzten Monaten spürbar weniger geworden.

Es war auch Thema in der Kabine, haben Sie mal gesagt.

Um ehrlich zu sein: Wir haben sogar darüber gelacht. Niemand hat verstanden, warum es nach schlechten Spielen hieß: Pantovic ist schuld. Irgendwann war es nur noch ein Kabinen-Gag.

Lesen Sie in den sozialen Netzwerken mit?

Mit der Zeit nicht mehr. Ich weiß, was ich kann. Dann ist es nicht so entscheidend, wie mich andere von außen beurteilen. Kritische Kommentare sind ja kein Problem, aber es muss immer fair bleiben.

Der Wind hat sich mittlerweile gedreht. Sie gehören fast schon zu den Publikumslieblingen, sportlich zum Stammpersonal. Warum läuft es in dieser Saison so gut für Sie?

Da kommen verschiedene Faktoren zusammen: Tore, die zum Teil ziemlich krass waren. Mehr Einsätze im Zentrum, und: Die neue Liga, in der ich mich gut zurechtfinde. Jetzt sind mehr meine spielerischen Fähigkeiten gefragt. Ich wurde beim FC Bayern ja auch für die Bundesliga ausgebildet.

Heißt, für Sie ist es einfacher, in der Bundesliga zu glänzen als in der 2. Liga? Klingt im ersten Moment fast schräg.

Zumindest kann ich in der Bundesliga meine spielerischen Qualitäten häufiger einbringen. Ich habe in München eine gute Grundausbildung genossen, gerade im Hinblick auf Technik und Ausdauer. Außerdem hatte ich im Sommer ein Gespräch mit Thomas Reis. Wir waren uns einig, dass ich meine Stärken im Zentrum am besten zeigen kann. Aber: Ich wurde beim FC Bayern für alle Offensivpositionen ausgebildet, kann also auch außen spielen.

Sie waren insgesamt elf Jahre in der Jugend beim FC Bayern. Wie sehr hat Sie diese Zeit geprägt?

Vieles von dem, was mich fußballerisch heute auszeichnet, habe ich dort gelernt. Ich hatte mit vielen sehr guten Trainern und Spielern zu tun. Die ersten Erfolge und Misserfolge, Auslandsreisen, aber auch Verletzungen – all das habe ich dort zum ersten Mal erlebt. Außerdem habe ich für den FC Bayern mein Bundesliga-Debüt gefeiert (ein Einsatz unter Pep Guardiola, Anm. d. Red.).

Wurden in München eigentlich auch Distanzschüsse trainiert? Sie haben in dieser Saison einmal aus 66 und einmal aus 45 Metern getroffen.

Solche Schüsse trainiere ich in dieser Form gar nicht. Es ist wohl eine Mischung aus Talent und Instinkt. Wenn das Tor frei ist, überlege ich nicht lange, sondern setze die erste Idee direkt um. Natürlich gehört auch Selbstvertrauen dazu, das habe ich momentan. Es gab Phasen, da hätte ich den Ball wohl übers Stadiondach geschossen (lacht).

Wie realistisch ist es denn, dass Ihnen ein solches Tor auch am Samstag gegen Ihren Ex-Verein gelingt? Im Hinspiel gab eine 0:7-Klatsche.

Ich würde mich auch über ein Tor aus drei Metern mit der Kniescheibe freuen (lacht erneut). Aber ernsthaft: Ein 0:7 wird uns nicht noch einmal passieren. Wir sind auch nicht mehr die Mannschaft, die wir noch vor einem halben Jahr waren. Das war ein einschneidendes Erlebnis. Wir haben uns weiterentwickelt, sind defensiv kompakter geworden. Das haben wir in vielen Spielen bewiesen. Jetzt wollen wir uns mit den Besten der Liga messen – auch wenn wir wissen, dass das Spiel gegen Stuttgart eine Woche später fast noch wichtiger wird. Weil es dann gegen einen direkten Konkurrenten geht.

Vor der Saison galt der VfL als Abstiegskandidat. Aktuell stehen Sie auf Platz elf. Was spricht für den Klassenerhalt?

Wir müssen aufpassen, so groß ist der Vorsprung nicht. Dennoch: Wir schaffen es, auch nach Rückschlägen und Rückständen schnell wieder aufzustehen. Sicher ist es auch ein Vorteil, dass wir vom ersten Spieltag an wussten, dass es nur gegen den Abstieg geht. Ich glaube, dass wir viele Fußballfans in ganz Deutschland bislang positiv überrascht haben. Außerdem haben wir unsere Fans im Rücken. Auch wenn das Stadion aktuell nicht voll sein darf: Hier ist immer was los, es ist lauter als anderswo.

Sind das auch Argumente für eine Verlängerung beim VfL? Ihr Vertrag läuft aus. Wollen Sie warten oder schon bald Nägel mit Köpfen machen?

Es gibt keinen Grund zur Eile. Ich möchte mich zunächst auf den Abstiegskampf konzentrieren.

(Foto: Firo Sportphoto)