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Jens Jeromin: Fachanwalt für Straf- und Verkehrsrecht

Die Büroadresse von Jens Jeromin lässt zunächst etwas anderes vermuten. Der Rechtsanwalt arbeitet in der Borussiastraße in Dortmund. Doch im Herzen ist Jeromin glühender VfL-Fan: als lebenslanges Vereinsmitglied, als BO-Kenner, und als Mitglied in zwei Fanclubs. Er ist ein Kind des Ruhrgebiets, und das merkt man sofort. Gespräche mit Jeromin finden stets auf Augenhöhe und in angenehmer Atmosphäre statt – nicht nur, wenn es um Fußball geht, sondern auch um Rechtsfragen. Seit fast 20 Jahren ist Jens Jeromin als Rechtsanwalt tätig, seine Schwerpunkte: Straf- und Verkehrsrecht. Er ist Fachanwalt für beide Rechtsgebiete, ein ausgewiesener Experte also. Diese Spezialisierung bietet den Mandanten diverse Vorteile, zumal Verkehrsdelikte in Teilen auch strafrechtlich relevant sind. 

Ihm ist es dabei ein besonderes Anliegen, auch Mandanten, die bislang keine Berührungspunkte mit rechtlichen Fragen oder Auseinandersetzungen hatten, vertrauensvoll zu beraten und zu vertreten. „Mir ist es wichtig, dass sich alle Mandanten verstanden und mitgenommen fühlen. Zu mir kann jeder kommen. Niemand soll sich hilflos und unsicher fühlen.“ Jens Jeromin sucht und findet Lösungen, in gewöhnlichen wie auch in komplizierten Fällen. Er begleitet seine Mandanten von der ersten Anschuldigung bis zu einer möglichen Gerichtsverhandlung. „Typische Beispiele sind Bußgeldverfahren, Fahrverbot oder ein kompletter Fahrerlaubnisentzug. Oft lässt sich eine mögliche Sanktion aber noch verhindern oder abmildern, wenn das Verfahren pro-aktiv und mit den nötigen Kenntnissen angegangen wird“, erklärt der Experte. Auch bei der Klärung von Schuldfragen bei Unfällen sowie der Durchsetzung von Ansprüchen steht er an der Seite seiner Mandanten.

Wer sich an Jens Jeromin wendet, trifft also eine gute Wahl, denn als Fachanwalt blickt er auf viele Präzedenzfälle zurück und hat somit jede Menge Erfahrung. Eine Beratung erfolgt immer ehrlich, fair und transparent. Dabei ist es natürlich unerheblich, ob der Mandant (in spe) Fan des VfL Bochum oder eines anderen Klubs ist…

Kontakt:

Jens Jeromin, Fachanwalt für Straf- und Verkehrsrecht
Borussiastraße 112
44149 Dortmund
Telefon: (0231) 96787777
E-Mail: jeromin@ra-jeromin.de
Website: www.ra-jeromin.de

Trainingsauftakt

Start mit 14 Spielern: Reis über mögliche Neuzugänge

Höchstpersönlich bemühte sich Kapitän Anthony Losilla um einen Last-Minute-Neuzugang vor dem Trainingsauftakt. Am Montag begann beim VfL Bochum die Vorbereitung auf das zweite Bundesliga-Jahr. Doch die rund 300 anwesenden Fans sahen nur 14 Spieler, darunter drei Torhüter, einige Jungprofis oder Wechselkandidaten. Deshalb fragte Losilla am Rande des Trainingsplatzes bei VfL-Legende Michael ‚Ata‘ Lameck nach. „Ata, kommst du mit, wir brauchen noch Spieler“, scherzte der Kapitän. Lameck lachte nur und schickte Losilla auf den Platz, wo er die erste Einheit absolvierte.

Sieben Nationalspieler im Sonderurlaub

Insgesamt sieben Nationalspieler verpassten den Start, sie genießen Sonderurlaub. Fünf von ihnen werden Anfang der kommenden Woche dazukommen, Takuma Asano und Neuzugang Jacek Goralski sogar noch später. Goralski wird erst am 4. Juli in Bochum erwartet. Folglich war Philipp Hofmann am Montag der einzige Neuzugang, der schon auf dem Rasen stand. Kevin Stöger trainierte nur individuell, er ist ebenso wie Simon Zoller „gesundheitlich leicht angeschlagen“, verriet Trainer Thomas Reis. Möglicherweise wird die Trainingsgruppe aber schon in den nächsten Tagen etwas größer.

Denn die Verantwortlichen planen weitere Neuverpflichtungen. 13 Abgänge müssen kompensiert werden. Gesucht wird in allen Mannschaftsteilen. Zwei Außenverteidiger, ein Innenverteidiger, mindestens ein zentraler Mittelfeldspieler, ein offensiver Außenbahnspieler sowie ein Angreifer sollen noch kommen. Zuerst könnte ein neuer Flügelspieler präsentiert werden. Der VfL arbeitet, wie bereits berichtet, an einer Rückkehr von Jordi Osei-Tutu. „Ich würde mich nicht wehren, wenn er kommen würde“, sagte Thomas Reis. Gut zu wissen: Der Trainer sieht ihn hauptsächlich als Offensivspieler.

Fürs zentrale Mittelfeld ist neben Pierre Kunde Malong von Olympiakos Piräus auch Philipp Förster vom VfB Stuttgart ein Kandidat. Auch über ihn äußerte sich Thomas Reis wertschätzend, allerdings steht ein Transfer nicht unmittelbar bevor. Das Gesamtpaket aus Ablöse und Gehalt ist für den VfL schwer zu stemmen, Geduld ist gefragt. Das gilt auch bei Konstantinos Stafylidis und Jürgen Locadia, die beide noch bleiben sollen. Während es bei Stafylidis vor allem von der TSG Hoffenheim abhängt, kann Locadia frei entscheiden. Als „eher schwierig“ bezeichnete Reis jedoch die Gespräche.

Drei Neue im Betreuerstab

Geeinigt hat sich der VfL hingegen auf eine Zusammenarbeit mit Marius Kirmse, Dennis Sarteh und Max Tolischus. Kirmse unterstützt das Athletiktraining, Physiotherapeut Sarteh ersetzt Frank Zöllner, der zum BVB gewechselt ist, und Tolischus übernimmt künftig organisatorische Aufgaben rund ums Team. Der 30-Jährige war zuletzt für die Agentur Onside tätig, die für den VfL Testspiele und Trainingslager organisiert hat. In Bochum soll er sich auch um die Integration von Neuzugängen kümmern. Nur bei ‚Ata‘ wäre das wohl nicht nötig…

(Foto: Firo Sportphoto)

Veränderungen im Angriff

Preis-Poker um Polter – Locadia noch nicht weg

Bei den Feierlichkeiten vor wenigen Wochen war Sebastian Polter noch ganz vorn mit dabei. Jetzt könnte der Angreifer der erste sein, der den VfL Bochum trotz eines laufenden Vertrags verlässt. VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz traf sich bereits am vergangenen Freitag vor dem Spiel bei Union Berlin mit Polter und dessen Berater. Seitdem ist klar: ​Der 31-Jährige will zu Eintracht Frankfurt wechseln. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin ist sich Polter mit dem Europa-League-Sieger bereits einig, es winkt ein lukrativer Dreijahresvertrag. Die Vereine müssen sich aber noch auf eine Ablöse verständigen.

Chance auf Champions League

​Druck, das erstbeste Angebot der Frankfurter anzunehmen, hat der VfL Bochum keinen. Polter hat in der abgelaufenen Saison zehn Treffer erzielt, war damit bester Torschütze beim VfL. Sein Vertrag endet erst 2023. Außerdem hat die Eintracht durch den Einzug in die Champions League eine gut gefüllte Vereinskasse. Dass es zu einer Einigung kommt, ist aber wahrscheinlich. Der VfL will keinen Spieler halten, der nicht bleiben möchte. Zum Preis von nur einer Million Euro, worüber Bild und Sky spekulieren, dürfte ihn der Revierklub aber nicht ziehen lassen. Der VfL wird versuchen, das Maximum herauszuholen, ohne den Deal platzen zu lassen.

Für Polter ist es im Alter von 31 Jahren wohl die letzte Chance, sich auf der großen internationalen Bühne zu präsentieren und einen langfristigen Vertrag bei einem Bundesligisten zu erhalten, auch wenn er in Frankfurt sicher kein Stammspieler wäre. Polter traf in der abgelaufenen Saison zweimal gegen die Eintracht und hat offensichtlich Eindruck hinterlassen obwohl er kein begnadeter Techniker ist. Damit würde seine Zeit im Revier ziemlich schnell enden. Erst im August 2021 war er nach Bochum gekommen. Frankfurt wäre bereits seine achte Profistation, die sechste davon in der Bundesliga. Erst in Bochum hat Polter wirklich regelmäßig gespielt.

Sein Nachfolger ist schon da

​Der VfL könnte einem Transfer auch deshalb zustimmen, weil er einen Nachfolger bereits verpflichtet hat. Philipp Hofmann kommt ablösefrei vom Karlsruher SC und ist ein ähnlicher Spielertyp: Durchsetzungsstark im Strafraum, groß gewachsen, unangenehm zu verteidigen, und mit einer guten Torquote in den vergangenen Jahren. Stattdessen, dahinter oder daneben könnte Simon Zoller stürmen, der sich nach seinem Kreuzbandriss der alten Form annähert. Abgeschlossen ist die Kaderplanung im Angriff damit noch nicht. Nach wie vor bemüht sich der VfL Bochum um eine Weiterverpflichtung von Winterneuzugang Jürgen Locadia.

Dass einige Medien nun schon mehrfach berichtet haben, dass der Abgang des Niederländers quasi beschlossene Sache sei, hat die Verantwortlichen verärgert. Ein Verbleib ist durchaus denkbar, wenn auch schwer zu realisieren. Knackpunkt bei den Verhandlungen ist fast ausschließlich die Gehaltsfrage. Locadia war im Januar aus der Premier League nach Bochum gekommen. Seine sportliche Bilanz ist durchwachsen, wobei er sein Können mehrfach gezeigt hat. In 13 von 18 möglichen Partien kam er zum Einsatz, sechsmal von Beginn an. Zwischenzeitlich war er verletzt. Locadia erzielte zwei Tore, das erste gegen die Bayern, das zweite gegen den BVB.

(Foto: Eibner)

Bochum verliert Verteidiger

Klausel genutzt: Wieso Leitsch nach Mainz geht

Die Verantwortlichen beim VfL Bochum werden es sicher nicht gerne hören, aber das Gefühl, der Ausverkauf würde nun beginnen, lässt sich nicht verdrängen. Sebastian Polter ist so gut wie weg, eine Rückkehr von Elvis Rexhbecaj eher unwahrscheinlich und der Verbleib zahlreicher Profis noch offen. Bei einem Leistungsträger der Vorsaison gibt es nun Klarheit, allerdings nicht im positiven Sinne: Innenverteidiger Maxim Leitsch verlässt seinen Jugend- und Ausbildungsverein und schließt sich dem Ligakonkurrenten Mainz 05 an. Das vermeldete der VfL am späten Freitagnachmittag. Im Vorfeld war nichts an die Öffentlichkeit durchgesickert.

Grundsätzlich war ein Abgang von Leitsch allerdings schon zu erwarten. Der 24-Jährige war noch bis 2023 an den VfL gebunden, er hatte seine Zukunft zuletzt aber offen gelassen. Die Mainzer waren nach dem Abgang von Abwehrspieler Jeremiah St. Juste auf der Suche nach einem Ersatz und sind nun in Bochum fündig geworden. Über die Ablöse vereinbarten beide Klubs das übliche „Stillschweigen“. Bekannt ist jedoch seit Wochen, dass Leitsch eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag hatte. Diese soll nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin über den kolportierten 3 Millionen Euro liegen.

Millionenablöse für Bochum

VfL-Manager Sebastian Schindzielorz bedauert den Abgang natürlich, auch wenn damit rechnen musste: „Maxim hat seine Qualität in der Bundesliga unter Beweis gestellt. Deshalb wollten wir mit ihm langfristig planen und frühzeitig verlängern. Doch schon bei der jüngsten Vertragsverlängerung hat er signalisiert, dass er sich andere Optionen offenhalten möchte. Wir haben uns somit auf einen Vertrag geeinigt, der ihm einen vorzeitigen Wechsel ermöglicht.“ Leitsch hatte beim VfL im August 2021 verlängert, allerdings nur für ein Jahr. Immerhin, und das ist nicht üblich in der Branche, hat er den Bochumern damit eine Millionensumme beschert.

Dass Leitsch nun nach Mainz geht, ist aus seiner Sicht ein durchaus sinnvoll, auch wenn viele Fans überrascht sind. Leitsch hat oft betont, dass es ihm wichtig sei, möglichst gute Aussichten auf Spielzeit zu haben. Die ist bei den 05ern wahrscheinlicher als zum Beispiel in Freiburg oder Gladbach. Außerdem ist in Mainz ein Team gewachsen, das weitgehend zusammenbleibt, das Umfeld außerdem ruhig. Hinzu kommt, dass Mainz finanziell unterschätzt wird; Leitsch wird deutlich mehr verdienen als in Bochum. „Der Klub wirkt sehr herzlich und familiär“, sagt Leitsch, deim auch weiche Faktoren wichtig sind. „Und ich denke, dass ein Tapetenwechsel für meine Entwicklung der richtige Schritt ist.“

Abwehr dünn besetzt

Wie der VfL Bochum den schnellen Linksfuß nun ersetzen will, ist noch offen. Mit Erhan Masovic und Armel Bella Kotchap hat der Revierklub nur noch zwei Innenverteidiger unter Vertrag, wobei Bella Kotchap ebenfalls mit einem Wechsel liebäugelt. Das Trio trug in der abgelaufenen Saison maßgeblich zur Stabilität der Bochumer Hintermannschaft bei. Möglich ist, dass Vasilios Lampropoulos, der schon verabschiedet wurde, doch noch beim VfL bleibt, zumindest als Back-up. Der Verein ist an einem Verbleib ebenso interessiert wie der Spieler. Einen Ersatz für Leitsch würde der VfL aber auch bei einer Einigung mit Lampropoulos benötigen. Ein Teil der Ablöse könnte reinvestiert werden.


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(Foto: Imago / RHR-Foto)

Zukunft des Trainers

Botschaft verstanden? Reis wartet auf Gespräche

Mit dieser Meldung war fast schon zu rechnen. Neben Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz soll nun auch Bochums Trainer Thomas Reis das Interesse des VfL Wolfsburg auf sich gezogen haben. Darüber berichtete zuerst die BILD, wobei das Boulevardblatt neben Reis noch zahlreiche andere Kandidaten für die Nachfolge von Florian Kohfeldt ins Spiel gebracht hat. Klassisches Namedropping, oder steckt mehr dahinter?

Wolfsburger Vergangenheit

Entschieden sei noch nichts, und keiner der möglichen Kandidaten bislang kontaktiert worden, hieß es am Dienstag aus verlässlicher Quelle in Wolfsburg. Dort hat die Trainersuche gerade erst begonnen. Dass intern auch über eine Verpflichtung von Reis gesprochen wird, ist naheliegend. Der 48-Jährige hat von 2016 bis 2019 als Jugendtrainer bei den Niedersachsen gearbeitet und war für die U19 verantwortlich, ehe er als Chefcoach zum VfL Bochum zurückgekehrt ist. „Dass ich eine enge Beziehung zum VfL Wolfsburg habe, ist bekannt. Sollte es eine Anfrage geben, würde ich mir alles anhören. Das gehört zum Geschäft. Bochum wäre in sämtliche Vorgänge mit eingebunden“, sagte Reis in der BILD zu den Gerüchten und bekräftigte, noch nichts aus Wolfsburg gehört zu haben.

Ein Bekenntnis, dass er auch in der kommenden Saison den VfL Bochum trainieren wird, sieht jedoch anders aus. Auch Schindzielorz hat bislang kein klares Statement abgegeben. Beide Personalien sorgen an der Castroper Straße natürlich für Unruhe und im schlimmsten Fall für Misstrauen, vor allem mitten in der Kaderplanung. Als Duo stehen sie für die jüngsten Erfolge des Revierklubs. Logisch, dass ihre Arbeit auch außerhalb der eigenen Stadtgrenzen wahrgenommen wird. Zwar fühlen sich beide dem VfL Bochum in besonderer Weise verbunden, gleichwohl stehen sie auch vor der Frage, welche Ziele sie als nächstes ins Auge fassen können. Auf der einen Seite haben sie mit dem Aufstieg und dem souveränen, emotionalen Klassenerhalt vorerst alles erreicht, was realistisch ist. Auf der anderen Seite besteht aber auch die Möglichkeit, langfristig etwas aufzubauen und den VfL Bochum in der Bundesliga zu etablieren.

Reis ist „kein Wandervogel“

Während der Verlust von Schindzielorz, wenn überhaupt, wohl erst im Winter drohen würde, wenn sein Vertrag in Bochum ausläuft und Manager Jörg Schmadtke in Wolfsburg verabschiedet wird, ginge es bei Reis um einen Wechsel in diesem Sommer; sprich: in den nächsten Tagen und Wochen. Sein Vertrag läuft allerdings noch bis Mitte 2023, und auch ein längerer Verbleib in Bochum ist vorstellbar. Neulich sagte er im Interview mit Tief im Westen – Das VfL-Magazin: „Ich bin VfLer durch und durch. Und wer mich kennt, weiß, dass ich kein Wandervogel bin. Trotzdem habe ich auch eine gewisse Erwartungshaltung. […] Wenn der Verein der Meinung ist, dass wir gemeinsam weiter etwas aufbauen wollen, dann würde ich mich natürlich freuen, in die Gespräche zu gehen.“

Eine klare ‚Einladung‘ an den Verhandlungstisch, die von der Vereinsführung aber offensichtlich noch nicht angenommen wurde. Womöglich wurde die Botschaft gar nicht verstanden. Nicht anders sind die Worte des Trainers am Dienstag in der WAZ zu verstehen: „Ich habe noch ein Jahr Vertrag, ich mache mir keinen Kopf mehr darüber, wann oder ob es Vertragsgespräche gibt. Wenn der Verein der Meinung ist, mit mir verlängern zu wollen, wird man auf mich zukommen. Ansonsten ist es bei einem Trainer auch nicht anders als bei einem Spieler. Wenn der Vertrag ausläuft, streckt man die Fühler aus.“ Gefordert ist jetzt auch das Präsidium, um schnellstmöglich Klarheit zu haben. Eine Hängepartie kann sich der VfL Bochum nicht leisten. Und noch ist die Chance da, den Wolfsburgern zuvorzukommen…

(Foto: picture alliance)

Kommentar

Unwürdiges Gepolter: Danke, Schalke!

Für Romantik ist im modernen Fußball bekanntlich wenig Platz. Und doch erwischt sich jeder Fan bei der Suche nach Spielern, die es wirklich ernst meinen mit ihrem Klub, für die der VfL Bochum mehr ist als nur ein Arbeitgeber auf Zeit. Dieses Gefühl hatten viele Anhänger auch bei Sebastian Polter. Als er nach dem Klassenerhalt vor wenigen Wochen gemeinsam mit Manuel Riemann, Simon Zoller und Anthony Losilla das Bermuda-Dreieck stürmte, schien es so, als hätte sich Polter in diesen Verein ernsthaft verguckt.

Doch in einem Atemzug mit drei wirklich treuen Seelen genannt zu werden, hat Polter nicht mehr verdient. Der 31-Jährige wechselt ausgerechnet zu Schalke 04, es ist sein achter Klub im elften Profijahr. Nüchtern betrachtet ist das nachvollziehbar: Auf Schalke bekommt er mehr Geld und vor allem einen längeren Vertrag. Auch die Frankfurter Eintracht, die rechtzeitig einen Rückzieher gemacht hat, hätte ihm mehr bezahlt. Wie gesagt: Romantik gibt es kaum noch, und das wissen die allermeisten Fans auch, wenn sie die Emotionen ausblenden.

Stillos, aber clever

Was sie aber – völlig zu Recht – ärgert, ist das unwürdige Gepolter des erfolgreichsten VfL-Torschützen der Vorsaison. Erst sagte der Angreifer in einem Interview: Der VfL Bochum und ich – das sind Topf und Deckel. Um nur kurze Zeit später über den Berater und die Medien auf einen Wechsel zu drängen. Sie haben den Verein damit stillos, aber clever unter Druck gesetzt. Denn die meisten Fans wollten Polter im VfL-Trikot nicht mehr sehen, auch im Klub waren viele genervt. Die Verantwortlichen waren also gezwungen, eine Lösung zu finden.

Immerhin: Polter wurde ablösefrei verpflichtet, nun gibt es rund 1,5 Millionen Euro. Sportlich mag er ein Verlust sein, zehn Tore müssen ersetzt werden. Doch Philipp Hofmann und Simon Zoller stehen schon bereit. Und einen Spieler, der seine Eigeninteressen öffentlich derart zur Schau stellt, kann der VfL ohnehin nicht gebrauchen. Schließlich hat er schon in Berlin, privat wie beruflich, keinen Hehl daraus gemacht, dass ihm jeder Euro heilig ist, auch auf Kosten der Solidarität. All das ist aber nicht mehr das Problem des VfL Bochum. Dafür geht ein Dank in die Nachbarstadt.

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Neue Saison

Bochum plant neuen Kader – weiter mit Schindzielorz?

Die Tage nach dem letzten Saisonspiel werden oft für einen Rückblick genutzt. Höhepunkte, an die Spieler und Fans gerne erinnert werden, gab es in den vergangenen Monaten ja genug. Der VfL Bochum hat als Aufsteiger die ganze Bundesliga überrascht, stand nur dreimal auf einem Abstiegsplatz und hat ansonsten souverän den Klassenerhalt geschafft. Wenige Rückschläge, wie das späte Pokalaus im Viertelfinale, den Spielabbruch gegen Mönchengladbach oder die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte in München werden von zahlreichen positiven Erlebnissen verdrängt. Spektakuläre Tore, endlich wieder volle Stadien, dazu die furiosen Siege gegen Bayern im Februar und Dortmund im April. Nicht nur die Verantwortlichen fragen sich, wie sich das noch toppen lässt.

Reis rechnet mit Abgängen

Das muss auch gar nicht gelingen, das jetzige Niveau zu halten würde schon reichen. Wobei die Voraussetzungen nicht besser werden, weiß auch Trainer Thomas Reis. „Für mich ist jetzt schon klar, dass es noch schwerer werden wird. Bei uns haben sich einige Spieler gut entwickelt, die womöglich plötzlich interessant werden für andere Klubs“, rechnet der Fußballlehrer mit einigen personellen Veränderungen. Aber nicht nur damit. „Dann wird aus der Euphorie des ersten Jahres, die jetzt riesengroß ist, im Umfeld eine andere Erwartungshaltung. Außerdem gehen die Aufsteiger Schalke und Bremen sicher mit einem deutlich höheren Etat als wir in die Saison – womit die Konkurrenz noch stärker, der Klassenerhalt noch schwieriger wird.“ Kurzum: Platz 15 oder mehr wäre im zweiten Jahr das noch viel größere Wunder.

Vor allem dann, sollte der personelle Aderlass so groß werden wie von einigen Anhängern befürchtet. Elvis Rexhbecaj ist wahrscheinlich nicht zu halten, Sebastian Polter wird mit anderen Klubs in Verbindung gebracht. Auch Maxim Leitsch, Armel Bella Kotchap und Gerrit Holtmann kokettieren mehr oder weniger mit einem Wechsel, wobei der VfL hier das Heft des Handelns in der Hand hält – mit Ausnahme von Leitsch, bei dem es eine Ausstiegsklausel geben soll. Offen ist außerdem, ob Milos Pantovic in Bochum bleiben wird. Eine Einigung steht weiter aus. Jürgen Locadia und Konstantinos Stafylidis sollen ebenfalls verlängern – sofern sich eine Weiterverpflichtung finanzieren lässt. Unklar ist, wie es mit Danny Blum, Eduard Löwen, Herbert Bockhorn und Vasilios Lampropoulos weitergehen soll. 

Wolfsburg sucht neuen Manager

Es wartet also viel Arbeit auf Sebastian Schindzielorz, der den neuen Kader plant und in dieser Transferperiode selbst nicht von Bord gehen dürfte. Für die weitere Zukunft ist das aber nicht ausgeschlossen. Der Erfolg beim Revierklub sorgt dafür, dass auch andere Vereine interessiert nach Bochum schauen. Vor allem der VfL Wolfsburg tut das, schreibt der kicker. Die Niedersachsen suchen einen Nachfolger für Geschäftsführer Jörg Schmadtke, der Ende Januar 2023 aus dem Amt scheiden wird. Schindzielorz soll ein Kandidat für die Nachfolge sein, schließlich war er schon als Spieler in Wolfsburg erfolgreich und wurde 2009 Meister. Der Vertrag von Schindzielorz in Bochum läuft Ende 2022 aus. Dass dieser trotz seit Monaten laufender Gespräche noch nicht verlängert wurde, heizt die Spekulationen zusätzlich an.

Auf eine Anfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin am frühen Montagmorgen reagierte Schindzielorz prompt, teilte schriftlich mit: „Ich äußere mich grundsätzlich nicht zu meinen Verträgen. Das habe ich in den letzten Jahren nie gemacht und das werde ich jetzt auch nicht tun.“ Auch in der Vergangenheit hat der Manager Gerüchte um seine Person nie kommentiert. Sollte Schindzielorz in Bochum bleiben wollen, dürfte ihm das Interesse aus Wolfsburg dennoch in die Karten spielen, seine Verhandlungsposition wird gestärkt. Klar ist aber auch: Mit einer anderslautenden Stellungnahme hätte der 43-Jährige, der sonst stets um Ruhe im Klub bemüht ist, das Thema selbst beenden können. Hat er aber nicht. Das ist entweder Prinzipientreue, oder aber ein schlechtes Zeichen.

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(Foto: Imago / RHR-Foto)