Vor dem Derby

Keine Jobgarantie: Warum Reis nicht mehr unantastbar ist

Den dritten Jahrestag seiner Anstellung als Cheftrainer des VfL Bochum dürfte Thomas Reis an diesem Dienstag eher nicht gefeiert haben. Mit fünf Niederlagen nach fünf Spielen steht der Bundesligist auf dem letzten Tabellenplatz. Hinzu kommen Diskussionen über Wechselabsichten von Reis im Sommer. Seinerzeit hat der Bochumer Erfolgscoach ausgerechnet mit dem Reviernachbarn Schalke 04 verhandelt. Reis dementierte dies in der vergangenen Woche vehement, hat für seine Version bis heute aber keine Unterstützung erhalten.

Hinter vorgehaltener Hand bestätigen selbst ranghohe Vertreter beider Klubs konkrete Gespräche und sind zugleich verwundert darüber, wie ungeschickt sich Reis vor laufender Kamera verhalten hat. Der Fußballlehrer hat sich verrannt, und kann jetzt nur noch auf einen schnellen sportlichen Erfolg hoffen, der ihm den Weg aus der Krise ebnet. Dass seine Bochumer an diesem Samstag ausgerechnet bei Schalke 04 zum prestigeträchtigen Revierderby antreten müssen, verleiht der ganzen Geschichte eine besondere Note.

Fabian und Villis vermeiden Bekenntnis

Denn eines ist klar: Reis und der VfL müssen endlich punkten. So wertschätzend wie die Fans zuletzt mit der erfolglosen Mannschaft umgegangen, so schnell kann die Stimmung kippen, sollte die Leistung im Derby nicht den Erwartungen entsprechen. Vieles hängt dabei nicht nur vom Ergebnis, sondern generell vom Auftreten ab. Das sieht die Vereinsführung genauso, ein Punkte-Ultimatum gibt es deshalb nicht. Ein klares Bekenntnis zum Trainer vermeiden die Verantwortlichen allerdings auch, eine Jobgarantie für die Zeit nach dem Derby sprechen sie nicht aus.

Hans-Peter Villis sagte der BILD zu Beginn dieser Woche, dass das Szenario einer Entlassung „momentan“ nicht angedacht sei. Patrick Fabian verwies in der WAZ auf die Erfolge von Reis in den zurückliegenden drei Jahren, machte zugleich aber deutlich, „auch das Hier und jetzt nicht zu vergessen.“ Speziell Fabian wird in dieser so elementaren Angelegenheit auch in die Mannschaft hineinhorchen. Villis wiederum hat die Fans und Mitglieder im Blick, die er für seine Wiederwahl im Herbst auf seiner Seite haben möchte.

Baldige Trennung zeichnet sich ab

Die ganze Entwicklung der Causa Reis ist ohnehin ein Beleg für die Schnelllebigkeit des Geschäfts. Noch vor wenigen Wochen war der Coach quasi unantastbar. Dann hat er selbst damit begonnen, an seinem Stuhl zu sägen: Zunächst mit den gescheiterten Vertragsverhandlungen, nun mit seiner maximal unglücklichen Kommunikation. Hätte Reis vor Wochen langfristig beim VfL Bochum verlängert, würde die Führungsriege wohl gar keinen Gedanken an eine mögliche Trennung verschwenden, auch nicht bei null Punkten.

Dass Reis und der VfL noch einmal so zusammenfinden, dass sogar eine Vertragsverlängerung wieder realistisch erscheint, ist unwahrscheinlich. Viel mehr gibt es Anzeichen dafür, dass die vermeintliche Musterehe spätestens im Winter zu Bruch gehen wird, losgelöst von der sportlichen Situation. Reis hat bereits mehrere Angebote des Vereins abgelehnt, die Vorstellungen gehen auseinander. Sollte es in der langen Winterpause nicht zu einer zügigen Einigung kommen, dürfte der VfL kaum mit Reis in die Rückrunde gehen.

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(Foto: picture alliance)

Umbruch im Sommer

Nur Stöger immer dabei: Neuzugänge mit Startproblemen

Theoretisch könnte der VfL Bochum eine komplette Mannschaft nur mit Neuzugängen bilden. Dabei wäre sogar jede Position vom Torwart bis zum Angreifer abgedeckt. Elf Spieler wurden zwischen Mai und September verpflichtet – doch nur wenige von ihnen sind sportlich schon in Bochum angekommen. Viele Neuzugänge haben aus unterschiedlichen Gründen Anlaufschwierigkeiten und sind nicht auf Anhieb Leistungsträger, was sie angesichts des großen Umbruchs aber schnellstmöglich sein müssten.

Findungsphase während der Saison

Ganz überraschend kommen die Probleme sicher nicht. Zum Trainingsauftakt am 20. Juni stand mit Philipp Hofmann lediglich ein Neuzugang auf dem Platz. Im Trainingslager Mitte Juli waren es immerhin schon sechs, am Ende der Saisonvorbereitung sieben von elf. Jacek Goralski wurde zwar früh verpflichtet, fiel aber zunächst aus; Dominique Heintz, Lys Mousset und Marko Johansson kamen erst nach dem Saisonstart hinzu. Auch Jannes Horn musste sich verletzungsbedingt schnell wieder abmelden.

Ausfälle oder späte Transfers haben den sportlichen Integrationsprozess also deutlich erschwert. „Teile der Mannschaft wollen so spielen wie im vergangenen Jahr. Andere sind noch nicht so weit“, hatte Simon Zoller vor knapp zwei Wochen gesagt und damit auch interne Diskussionen verursacht. Dabei sprach er nur das für alle Offensichtliche aus: Die Saison hat längst begonnen, doch der VfL steckt noch in der Findungsphase. Zwar gab es gegen Freiburg und Bremen Fortschritte, Punkte aber noch keine.

Probleme mit Ordets und Mousset

Speziell die beiden Neuzugänge mit der größten internationalen Erfahrung sind bislang nur Randfiguren. Ivan Ordets, der eigentlich neuer Abwehrchef werden sollte, hat erhebliche Anlaufschwierigkeiten und wurde nach drei Einsätzen von Beginn an vorübergehend aus der Startelf genommen. Ein Teil des Problems: Ordets hatte seit Dezember 2021 kein Pflichtspiel mehr absolviert und die Vorbereitung in Bochum nur teilweise mitgemacht. Gerade ihm hätten mehr als zwei kurze Testspieleinsätze gutgetan.

Nicht weniger kompliziert ist die Lage bei Lys Mousset. Der Angreifer war erst Mitte August und nicht in bester körperlicher Verfassung nach Bochum gekommen. Der Franzose musste zunächst ein Spezialprogramm absolvieren, unter anderem zur Gewichtsreduzierung. Mousset gehörte gegen Bremen erstmals zum Kader, spielen durfte er noch nicht. Dabei könnte er in naher Zukunft genau der passende Stürmer für das Bochumer System sein. Mousset ist schnell und robust, bringt überdies eine gute Technik mit.

Stöger war bislang immer dabei

Aber auch eine (fast) komplette Saisonvorbereitung ist keine Garantie für einen erfolgreichen Einstieg. Gemessen an ihrer Vorerfahrung ist vor allem von Saidy Janko und Philipp Förster noch deutlich mehr zu erwarten. Sie fremdeln mit der Art, wie in Bochum Fußball gespielt und gearbeitet wird. Beide wirken in Zweikämpfen oft zu zögerlich, fast ein wenig phlegmatisch. „Er passt eigentlich richtig gut zu uns. Trotzdem muss eine gewisse Grundaggressivität da sein“, sagte Trainer Thomas Reis neulich über Philipp Förster.

So richtig überzeugen konnte bislang nur Kevin Stöger. Der Spielgestalter ist zugleich der einzige Neuzugang, der in allen Pflichtspielen zur Startelf gehörte. Gute Ansätze waren auch schon von Dominique Heintz und Jacek Goralski zu sehen, allerdings fallen die Defensivspezialisten vorerst aus. In beiden Fällen ist ein Einsatz im Derby gegen Schalke ausgeschlossen. Dafür könnte Jannes Horn sein VfL-Debüt in der Bundesliga feiern. Platz für weitere Neuzugänge gäbe es noch, etwa für Philipp Hofmann oder Jordi Osei-Tutu.

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(Foto: Imago / RHR-Foto)

Transferticker

Bockhorn hat einen neuen Verein gefunden

Der Transferticker ist zurück! Ab sofort liefert Tief im Westen – Das VfL-Magazin wieder gebündelt Informationen zu allen möglichen Zu- und Abgängen oder Vertragsverlängerungen. Neben Vollzugsmeldungen gibt es auch einen Überblick zu Gerüchten, wie gewohnt mit einer Einschätzung und eigenen Recherchen.

6. September: Herbert Bockhorn hat einen neuen Verein gefunden. Der 27-Jährige spielt ab sofort für den 1. FC Magdeburg in der 2. Liga. Bockhorn gehörte zur Bochumer Aufstiegsmannschaft und kam in der vergangenen Saison auf 18 Einsätze in der Bundesliga. Im Sommer verabschiedete sich Bockhorn vom VfL, weil er häufiger spielen wollte. Die Vereinssuche dauerte an, Verhandlungen mit mehreren Zweitligisten scheiterten. Nach einem Beraterwechsel ist er nun in Magdeburg gelandet.

1. September: Der VfL Bochum hat auf die Verletzung von Torhüter Paul Grave reagiert und einen neuen Schlussmann unter Vertrag genommen. Marko Johansson kommt vom Hamburger SV und wird bis zum 30. Juni 2023 zum Team gehören. Die Leihe des 24-jährigen Schweden beinhaltet eine Kaufoption.

31. August: Auf seiner Torhütersuche ist der VfL Bochum offensichtlich fündig geworden. Wie das Hamburger Abendblatt meldet, steht Marko Johansson vor einem Wechsel ins Ruhrgebiet. Der 24-Jährige spielt beim HSV derzeit keine Rolle mehr. In der vergangenen Saison war er noch die Nummer zwei und kam in sieben Zweitligapartien zum Einsatz. Weil sein Vertrag noch bis 2025 gültig ist, wäre für den VfL auch ein Leihgeschäft möglich. Johansson stammt aus Schweden, wo er vor seinem Wechsel nach Hamburg unter anderem für Rekordmeister Malmö FF gespielt hat. Ein Transfer müsste bis Donnerstag über die Bühne gehen.

29. August: Der VfL Bochum wird in diesem Sommer keinen Mittelfeldspieler mehr verpflichten. Ein Torwart soll allerdings noch Vertrag genommen werden. Mehr dazu im nachfolgenden Text…

24. August: Der VfL Bochum benötigt womöglich noch einen neuen Ersatztorhüter. Paul Grave, in der Rangfolge der Schlussmänner aktuell die Nummer drei hinter Manuel Riemann und Michael Esser, fällt wegen einer Schulterverletzung für mehrere Monate aus. „Wir denken deshalb darüber nach, noch jemanden zu verpflichten, um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein“, sagte Trainer Thomas Reis am Mittwoch. Aktuell trainiert U19-Keeper Finn Kotyrba ersatzweise bei den Profis mit. Bis zum kommenden Donnerstag darf der VfL noch Spieler von anderen Klubs verpflichten. Anschließend können noch vereinslose Profis unter Vertrag genommen werden. Mit Tjark Ernst hat der VfL in diesem Sommer bereits einen Torhüter verloren. Der Juniorennationalspieler wechselte mangels Spielpraxis zu Hertha BSC.

20. August: Bis zum Transferschluss am 1. September wünscht sich Trainer Thomas Reis noch einen Neuzugang mit Startelfqualitäten. In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Bayern München sagte er, dass der VfL noch nach einer Verstärkung für das zentrale Mittelfeld suchen würde. Das Profil: Ein zweikampfstarker Box-to-Box-Spieler. Mit Robert Tesche, Eduard Löwen, Elvis Rexhbecaj und Milos Pantovic hat der VfL in diesem Sommer vier Mittelfeldspieler verloren, bislang aber nur drei neue verpflichtet: Jacek Goralski, Philipp Förster und Kevin Stöger.

15. August: Die Verpflichtung von Lys Mousset ist am Montag gelungen. Der Franzose unterzeichnete einen Zweijahresvertrag und soll mit seiner Spielweise den Abgang von Jürgen Locadia kompensieren. Mehr dazu im nachfolgenden Text…

12. August: Lys Mousset steht nun tatsächlich vor einem Wechsel zum VfL Bochum. Darüber berichteten am Freitag unter anderem die BILD und die WAZ. Der Angreifer soll in den nächsten Tagen einen Vertrag unterschreiben. Mousset war zuletzt vereinslos und hielt sich beim französischen Zweitligisten Le Havre AC fit. Bis zum Ende der vergangenen Saison spielte der 26-Jährige für US Salernitana in der italienischen Serie A. Schon Ende Juli (siehe Eintrag vom 27. Juli) wurde bekannt, dass sich der VfL um eine Verpflichtung bemüht. In Folge gab es aber auch Falschmeldungen. Mousset war in der vergangenen Woche noch nicht zum Medizincheck in Bochum. Darüber hatten italienische Journalisten berichten. Die üblichen Untersuchungen erfolgten erst an diesem Freitag. 

12. August: Jürgen Locadia hat einen neuen Verein gefunden. Der Angreifer wechselt zum FC Persepolis in die iranische Hauptstadt Teheran. Das gab der Verein am Freitagmorgen bekannt. Locadia war im Januar 2022 aus England nach Bochum gewechselt. Sein Vertrag lief im Sommer aus, der VfL wollte verlängern – doch der 28-Jährige nahm das Angebot nicht an. Der Wechsel in den Iran hatte sich bereits vor einer Woche abgezeichnet (siehe Eintrag vom 3. August).

11. August: Der Wechsel von Dominique Heintz zum VfL Bochum, der sich am MIttwoch abgezeichnet hatte (siehe Eintrag vom 10. August), ist vollzogen und vom Verein bestätigt. Der Innenverteidiger wird für ein Jahr von Union Berlin ausgeliehen. Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, freut sich über die Neuverpflichtung: „Dominique Heintz ist ein Bundesligaspieler mit Qualität. Er wird unsere Innenverteidigung verstärken, als Linksfuß passt er genau ins Anforderungsprofil: auf Bundesliganiveau erfahren, groß, robust, zweikampfstark, eine Führungspersönlichkeit. Dominique weiß um die Herausforderungen, die auf die Mannschaft zukommen und er ist bereit, sich diesen zu stellen und voranzugehen. Er ist im Trainingsrhythmus, sodass die Eingewöhnungszeit möglichst reibungslos verläuft.“

10. August: Der VfL Bochum arbeitet nach exklusiven Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin an einem Transfer von Dominique Heintz. Die Verhandlungen sollen sogar schon kurz vor dem Abschluss stehen. Heintz steht aktuell bei Union Berlin unter Vertrag. Dort blieb ihm zum Saisonstart nur ein Platz auf der Tribüne. Heintz hat sich am Mittwoch bereits von seinen Berliner Teamkollegen verabschiedet. Der Linksfuß ist 28 Jahre alt und hat bereits 186 Bundesligapartien absolviert. Heintz gilt als zweikampfstark, hat ein gutes Stellungsspiel und ist bekannt für sein Engagement auf dem Platz, nicht jedoch für seine Schnelligkeit. Dafür würde er viel Erfahrung mitbringen.

9. August: Auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger haben sich die Bochumer Verantwortlichen nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin schon vor Wochen unter anderem mit Marcel Tisserand befasst. Der 29-Jährige steht aktuell beim türkischen Spitzenklub Fenerbahce Istanbul unter Vertrag, kann den Verein aber verlassen. Tisserand hat schon für Wolfsburg und Ingolstadt in der Bundesligagespielt. Der Rechtsfuß verfügt über viel Erfahrung und ein ordentliches Tempo. Finanziell ist ein Transfer nach jetzigem Stand aber nicht zu stemmen. Nur mit großen Zugeständnissen aller Parteien ließe sich ein Wechsel noch realisieren.

4. August: Womöglich steht der VfL Bochum vor der Verpflichtung eines neuen Angreifers. Wie italienische Journalisten berichten, soll sich Lys Mousset bereits im Ruhrgebiet befinden. Allerdings konnte die Info aus Bochumer Quellen bislang noch nicht bestätigt werden. Bekannt ist lediglich, dass sich der VfL konkret mit dem 26-Jährigen beschäftigt. Der Stürmer ist zurzeit vertragslos. Mousset stammt aus Frankreich und hat zuletzt für US Salernitana in der italienischen Serie A gespielt. Auch stehen schon 99 Einsätze in der Premier League in seiner Vita. Mousset ist schnell, robust und technisch gut ausgebildet. Damit würde er sehr gut ins Bochumer Anforderungsprofil passen. Er könnte den Kaderplatz von Jürgen Locadia einnehmen.

3. August: Dass Jürgen Locadia seinen Vertrag beim VfL Bochum nicht verlängern möchte, zeichnete sich schon länger ab. Nun könnte der Angreifer aber einen neuen Verein gefunden haben. Laut staatsnahen iranischen Medien steht der 28-Jährige vor einem Wechsel zum FC Persepolis in die Hauptstadt Teheran. Auch andere Klubs sind an dem niederländischen Stürmer interessiert. Klar ist: Locadia hat schon seit Wochen ein Vertragsangebot des VfL Bochum vorliegen, war bislang aber nicht gewillt, dieses auch anzunehmen. Der VfL prüft längst Alternativen. Ein weiterer Angreifer soll bis zum Transferschluss am 1. September noch kommen.

1. August: Der VfL Bochum möchte bis zum Ende der Transferperiode in genau einem Monat noch einen weiteren Innenverteidiger verpflichten, im Idealfall einen Linksfuß. Rick van Drongelen von Union Berlin würde in dieses Anforderungsprofil passen. Dass der 23-Jährige aber ligaintern zum VfL Bochum wechselt, ist eher unwahrscheinlich. BILD und WAZ berichten zwar, dass der VfL an einer Verpflichtung interessiert sei, nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben bislang aber keine Verhandlungen stattgefunden. Stünde van Drongelen auf der Wunschliste weit oben, hätten Gespräche längst geführt werden können. Union Berlin ist schon länger bereit, den ehemaligen Hamburger (vorübergehend) abzugeben. Wahrscheinlicher ist es, dass der neue Verteidiger aus dem Ausland kommt.

27. Juli: Mehreren italienischen Medienberichten zufolge soll der VfL Bochum ein Angebot für Lys Mousset abgegeben haben. Dabei gibt es allerdings widersprüchliche Angaben: Teilweise heißt es, der Spieler habe die Offerte abgelehnt, teilweise wird berichtet, ein Transfer stünde kurz bevor. Der Stürmer ist zurzeit vertragslos und auf Vereinssuche. Mousset stammt aus Frankreich, ist 26 Jahre alt und hat zuletzt für US Salernitana in der italienischen Serie A gespielt. Auch stehen schon 99 Einsätze in der Premier League in seiner Vita. Wirtschaftlich müsste der Spieler also zu deutlichen Einbußen bereit sein.

Bekannt ist, dass der VfL noch einen Angreifer sucht. Mousset ist schnell, robust und technisch gut ausgebildet. Damit würde er sehr gut ins Bochumer Anforderungsprofil passen. Er könnte den Kaderplatz von Jürgen Locadia einnehmen. Auch PAOK Saloniki soll an Mousset interessiert sein.

27. Juli: Markus Pilawa wird nicht der Nachfolger von Sebastian Schindzielorz beim VfL Bochum. Ende Mai hatte es Gerüchte darüber gegeben, dass der Chefscout von Borussia Dortmund neuer Geschäftsführer in Bochum werden könnte. Pilawa war für den VfL bereits tätig, seinerzeit im Nachwuchsbereich. Der gebürtige Bochumer verlässt den BVB zwar nun sofortiger Wirkung, wechselt aber zum FC Bayern München. Auch dort wird er als Chefscout arbeiten.

27. Juli: Danny Blum spielt künftig in Zypern. Der Flügelstürmer hat am Mittwoch einen Vertrag bei APOEL Nikosia unterschrieben. Blum trug von 2019 bis zum Ende der vergangenen Saison das Trikot des VfL Bochum. Sein Vertrag wurde aus Kostengründen und aufgrund hoher Ausfallzeiten nicht verlängert.

27. Juli: Publikumsliebling Elvis Rexhbecaj wird nicht vom VfL Wolfsburg zum VfL Bochum zurückkehren. Aus finanziellen Gründen war ein Wechsel ohnehin sehr unwahrscheinlich, nun hat sich aber eine andere Option für ihn ergeben. Rexhbecaj wechselt zum FC Augsburg. Dort hat der Mittelfeldspieler am Mittwoch einen Vierjahresvertrag unterzeichnet.

25. Juli: Der VfL Bochum hat Jannes Horn verpflichtet. Der Verteidiger hat einen Vertrag bis 2024 unterschrieben. Seit Anfang Juli war der 25-Jährige vereinslos. Zuvor hat er für den 1. FC Köln gespielt – meist als Linksverteidiger, hin und wieder aber auch zentral. Mehr Informationen zum Transfer liefert der verlinkte Text…

21. Juli: Leistungsträger Gerrit Holtmann hat seinen Vertrag bis zum Sommer 2025 verlängert. Das gab der Verein am Donnerstagmorgen bekannt. Der 27-jährige Außenbahnspieler läuft seit zwei Jahren für den VfL auf und kommt in 66 Pflichtspielen auf 23 Torbeteiligungen. Holtmann hatte im Mai angekündigt, seinen im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag entweder vor der Saison zu verlängern oder den Verein zu verlassen. Nun hat er sich für einen Verbleib an der Castroper Straße entschieden.

„Für Gerrit Holtmann ist es seit seiner ersten Vertragsunterzeichnung beim VfL nur bergauf gegangen“, sagt VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz, der den Linksfuß einst von Mainz 05 verpflichtet hat. „Mit seiner Dynamik ist er für jede Abwehrreihe ein unbequemer Gegenspieler. Wir freuen uns, dass er sich für weitere Jahre beim VfL entschieden hat.“ Auch Gerrit Holtmann ist „sehr froh, dass es mit der Vertragsverlängerung geklappt hat. Ich fühle mich beim VfL wohl, das ganze Umfeld passt. Jetzt gilt es für uns, am nächsten Wunder zu arbeiten und die Klasse zu halten.“

17. Juli: Dass Robert Zulj nicht zum VfL Bochum zurückkehren wird, war schon länger klar. Nach seinem Abgang aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat er nun aber neuen Verein gefunden. Der Mittelfeldspieler hat am Sonntag einen Dreijahresvertrag beim Linzer ASK unterschrieben. Zulj spielt somit wieder in seiner Heimat Österreich.

16. Juli: Wegen der Verletzungspause von Danilo Soares denkt VfL-Trainer Thomas Reis laut über die Verpflichtung eines zusätzlichen Linksverteidigers nach. „Wir müssen gucken, wie es mit ihm weitergeht. Sollte Danilo länger ausfallen, was noch nicht abzusehen ist, wären wir mit nur einem linken Verteidiger nicht optimal aufgestellt“, sagte Reis im Trainingslager in Südtirol. Soares hat bislang weite Teile der Saisonvorbereitung verpasst, weil er unter anhaltenden Hüftproblemen leidet. Als Ersatz steht aktuell nur Konstantinos Stafylidis zur Verfügung. Der Grieche bringt zwar Startelf-Qualitäten mit, sollte er aber auch ausfallen, fehlt eine Alternative. Mit Maxim Leitsch und Herbert Bockhorn hat der VfL im Sommer zwei mögliche Vertreter verloren. Ursprünglich wollten die Verantwortlichen in diesem Sommer einen Linksfuß verpflichten, der in der Abwehr sowohl zentral als auch außen spielen kann, doch der Kandidat hat sich für einen anderen Bundesligisten entschieden.

15. Juli: Nach Luis Hartwig (siehe 14. Juli) wird auch Moritz Römling für ein Jahr vom VfL Bochum verliehen. Der Linksverteidiger wird in der neuen Saison für den Drittligisten und Reviernachbarn Rot-Weiss Essen auflaufen. Dort hat der 21-Jährige zuletzt zur Probe mittrainiert. Damit dieser Transfer realisiert werden konnte, wurde Römlings Vertrag in Bochum um ein Jahr bis 2024 verlängert. „Moritz Römling kennt die 3. Liga, er wird dort gefordert und kann die Chance auf Spielzeit nutzen“, sagt VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz. Für das Bochumer Eigengewächs ist es bereits das dritte Leihgeschäft. Zuletzt hat er für Türkgücü München und den Wuppertaler SV gespielt.

15. Juli: Die Vertragsverhandlungen mit Cheftrainer Thomas Reis gehen weiter. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Hans-Peter Villis auch im Trainingslager mit ihm gesprochen. Noch nicht final beantwortet ist unter anderem die Gehaltsfrage. Reis lässt sich dabei von Maikel Stevens, Sohn von Schalke-Legende Huub Stevens, beraten. Der Vertrag von Reis läuft am Ende der neuen Saison aus. Die Entscheidung darüber, ob der Erfolgscoach länger in Bochum bleibt, soll nach Möglichkeit bis zum Saisonstart fallen.

14. Juli: Luis Hartwig wird in der neuen Saison nicht an der Castroper Straße aktiv sein, das Eigengewächs wird stattdessen bis Mitte 2023 nach Österreich verliehen. Der 19-Jährige wird in der kommenden Spielzeit für den Zweitligisten SKN St. Pölten auf Torjagd gehen. „Wir möchten den Jungs aus unserem Talentwerk möglichst viel Spielpraxis bieten, das wird allerdings angesichts der Leistungsdichte in unserem Bundesligakader schwierig“, sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum. „Luis hat nun die Chance, sich im Herrenbereich, bei einem ambitionierten Team, zu beweisen. Wir werden den Fortschritt seiner Entwicklung genau verfolgen.

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14. Juli: Robert Zulj wird auch in dieser Transferperiode nicht zum VfL Bochum zurückkehren. Der Mittelfeldspieler hat in dieser Woche seinen Vertrag bei Al-Ittihad Kalba in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgelöst. Zuletzt wurde dem LASK Linz aus Österreich ein Interesse an Zulj nachgesagt – konkretisiert hat sich die Angelegenheit bislang nicht. In Bochum ist eine Verpflichtung jedenfalls kein Thema. Schon im Winter haben sich die Verantwortlichen gegen einen Transfer entschieden, obwohl Zulj öffentlich mehrfach bekundet hat, gerne zum VfL zurückkehren zu wollen. 

13. Juli: Herbert Bockhorn hat nach seinem Abgang aus Bochum noch keinen neuen Verein gefunden. Verhandlungen mit mindestens zwei Zweitligisten, darunter der 1. FC Nürnberg, und mit dem österreichischen Erstligisten Rapid Wien, führten nicht zu einer Vertragsunterschrift. Aktuell hält sich der Rechtsverteidiger, der auch auf anderen Positionen spielen kann, in der U23 des Bundesligisten Werder Bremen fit. Der VfL war nicht abgeneigt, den 27-Jährigen als Allrounder zu behalten, Bockhorn war mit seiner Rolle als Ersatzspieler aber nicht mehr glücklich. Die Vereinssuche dauert an. Angeblich zeigt Fortuna Düsseldorf jetzt Interesse.

11. Juli: Dass Jürgen Locadia noch einmal das VfL-Trikot tragen wird, ist eher unwahrscheinlich. Seit Wochen liegt dem Angreifer ein Angebot aus Bochum vor, doch der 28-Jährige zögert weiter mit einer Unterschrift. Locadia hofft möglicherweise auf einen besser dotierten Vertrag bei einem anderen Klub. Der VfL bleibt grundsätzlich weiter an dem Spieler interessiert. Nicht ausgeschlossen ist dennoch, dass die Verantwortlichen die Akte Locadia selber schließen, weil dem Spieler offenbar die Überzeugung fehlt, weiter für den VfL spielen zu wollen.

11. Juli: VfL-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz ist nicht aus dem Trainingslager abgereist. Entgegen anderslautender Medienberichte befindet sich der 43-Jährige weiterhin in Südtirol. Er fehlte lediglich bei den ersten drei Trainingseinheiten. Wie Tief im Westen – Das VfL-Magazin erfuhr, hat sich Schindzielorz vorübergehend in ein anderes Hotel zurückgezogen, um dort in Ruhe arbeiten zu können. Ob dies mit möglichen Vertragsverhandlungen zusammenhängt, ist nicht überliefert. Am Dienstag soll er wieder zur Mannschaft stoßen.

10. Juli: Der VfL Bochum hat wie erwartet den Ukrainer Ivan Ordets für ein Jahr unter Vertrag genommen. Tief im Westen – Das VfL-Magazin hatte bereits am Donnerstag exklusiv über den bevorstehenden Wechsel des Innenverteidigers berichtet. Ermöglicht wurde dieser dank einer Sonderregelung, die von der FIFA infolge des Krieges in der Ukraine beschlossen wurde. Demnach dürfen die Verträge von ausländischen Profis, die in Russland aktiv sind, bis zum Mitte 2023 ausgesetzt werden.

7. Juli: VfL-Direktor Christoph Wortmann steht vor einem Wechsel zu Arminia Bielefeld. Dort wird er in die Geschäftsführung aufsteigen und die Nachfolge von Markus Rejek antreten, der zum 1. FC Köln wechselt. Beim VfL Bochum verantwortet Wortmann die Bereiche Marketing & Vertrieb auf der Ebene unter Ilja Kaenzig, er ist seit 2018 im Amt. Verpflichtet hat ihn noch Wilken Engelbracht. Die Neue Westfälische berichtete zuerst darüber, die beiden Vereine haben die Meldung mittlerweile bestätigt.

7. Juli: VfL-Linksverteidiger Moritz Römling trainiert ab sofort für einige Tage beim Reviernachbarn und Drittligisten Rot-Weiss Essen mit. Seine Einsatzchancen in Bochum sind gering, ein Wechsel wäre möglich. Außerdem steht Angreifer Luis Hartwig vor einem Wechsel nach St. Pölten in Österreichs 2. Liga. Dort hatte er zuletzt ein Probetraining absolviert.

7. Juli: Nach exklusiven Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin ist der VfL Bochum auf seiner Innenverteidiger-Suche grundsätzlich fündig geworden. Die Verhandlungen mit dem Spieler Ivan Ordets sollen schon sehr weit fortgeschritten sein. Der 29-Jährige stammt aus der Ukraine und hat zuletzt für Dinamo Moskau in Russland gespielt. Aufgrund der politischen Lage gibt es veränderte Wechselmodalitäten. Für den VfL kommt wahrscheinlich ein Leihmodell infrage. Auch der FC Basel soll an einer Verpflichtung interessiert (gewesen) sein. Ordets ist 1,95m groß, Rechtsfuß und gilt als kopfball- und zweikampfstark. Er hat 12 Länderspiele bestritten.

7. Juli: Cristian Gamboa und der VfL Bochum haben sich auf eine Vertragsverlängerung bis 2024 geeinigt. Der Rechtsverteidiger ist seit 2019 fester Bestandteil der Bochumer Defensive und hat für den VfL bislang 85 Pflichtspiele absolviert. „Es gibt Konstellationen, die vom ersten Moment an passgenau sind. Das Engagement von Cristian Gamboa beim VfL ist so eine“, sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer des VfL. „Gambo passt zum VfL, der VfL passt zu ihm. Er hat es durch seinen unermüdlichen Einsatz, seine professionelle Einstellung und seine absolut positive Ausstrahlung geschafft, sich gleichermaßen im Team, bei den Mitarbeitern und bei den Fans beliebt zu machen.“ Cristian Gamboa sagt dazu: „Der VfL und Bochum nehmen einen besonderen Platz in meinem Leben ein. Der VfL ist der Klub, für den ich die meisten Profispiele absolviert habe. Das soll aber noch nicht alles gewesen sein.“ Sein Vertrag wäre sonst 2023 ausgelaufen, nun gilt er für eine weitere Saison.

6. Juli: Die Verpflichtung und Rückkehr von Konstantinos Stafylidis ist gelungen. Der Defensivallrounder unterzeichnete am Mittwoch einen neuen Vertrag beim VfL Bochum. Die Details dazu gibt es im verlinkten Artikel…

5. Juli: Drei Verteidiger möchte der VfL Bochum in diesem Somme noch verpflichten. Die Wunschlösung für die linke Abwehrseite ist dabei ein offenes Geheimnis. Von der TSG Hoffenheim soll Konstantinos Stafylidis verpflichtet werden. Der Grieche hat mit seiner Vielseitigkeit und seiner Zweikampfstärke schon in der zurückliegenden Saison überzeugt, sein Leihvertrag in Bochum lief allerdings aus, und an die TSG ist er noch ein Jahr gebunden. Die Verantwortlichen beim VfL bemühen sich seit Wochen um eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Mit dem Spieler sind die Konditionen längst vereinbart, die Vorstellungen der beiden Klubs hinsichtlich der Ablöse lagen jedoch zu weit auseinander. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben sich die TSG und der VfL nun aber angenähert, ein Wechsel könnte schon in Kürze über die Bühne gehen.

1. Juli: Am Freitag hat der VfL Bochum Philipp Förster unter Vertrag genommen. Der 27-Jährige kommt vom VfB Stuttgart. Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz beschreibt den sechsten Neuzugang als „guten Box-to-Box-Spieler, groß und robust. Neben diesen athletischen Komponenten ist er technisch sehr gut ausgebildet und bringt viel Dynamik ins Spiel. Philipp kann im Mittelfeld variabel eingesetzt werden, sowohl auf der Achter-Position als auch auf der Doppel-Sechs.“ Förster wurde mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Über die Höhe der Ablöse vereinbarten die beiden Vereine offiziell Stillschweigen. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin zahlt der VfL rund 300.000 Euro als Ablöse.

29. Juni: Luis Hartwig könnte den VfL Bochum in Kürze verlassen, womöglich auf Leihbasis. Der 19-Jährige wurde vorübergehend vom Training freigestellt, um sich bei einem anderen Verein vorzustellen. Hartwig wurde beim VfL ausgebildet, hat derzeit aber kaum Chancen, in der Bundesliga-Mannschaft Fuß zu fassen. Um Spielpraxis zu erhalten, prüft der Angreifer nun die Möglichkeiten eines Wechsels. Nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin befindet sich Hartwig beim österreichischen Zweitligisten SKN St. Pölten. Dort kam er am Mittwoch auch in einem Testspiel zum Einsatz und schnürte einen Doppelpack.

29. Juni: Wechselt Elvis Rexhbecaj zum FC Schalke 04? Darüber berichten gerade verschiedene Medien, unter anderem Sky. Der Bundesliga-Aufsteiger hat sich mit dem Spieler beschäftigt und sich nach den Möglichkeiten eines Transfers erkundigt. Ein Wechsel ist derzeit aber kein Thema, weil das Gesamtpaket, bestehend aus Ablöse und Gehalt, selbst für Schalker Verhältnisse noch deutlich zu teuer ist. Eine Rückkehr nach Bochum ist aus diesen Gründen noch viel unwahrscheinlicher. Aktuell befindet sich Elvis Rexhebcaj wieder beim VfL Wolfsburg, konnte wegen Kniebeschwerden allerdings nur eingeschränkt trainieren.

29. Juni: Zu Beginn dieser Woche machte das Gerücht die Runde, der VfL Bochum sei an einer Verpflichtung von Maxime Do Couto interessiert. Das meldete das Portal fussballtransfers.com. Der Flügelstürmer spielt für den französischen Zweitligisten FC Sochaux. Anzeichen für einen Transfer nach Bochum gibt es derzeit aber keine. Zum einen ist der VfL auf den Flügelposition ausreichend gut besetzt zum anderen fordert Sochaux eine Ablöse. Hinzu kommt, dass das Portal zuletzt mehrfach Namen genannt hat, die beim VfL in Wirklichkeit keine Rolle spielten.

Berechtigte Zweifel gibt es auch an der Meldung von 90min.de, die seit Dienstag kursiert. Demnach würde sich der VfL um die Dienste des israelischen Mittelfeldspielers Mohammed Abu Fani bemühen. Genannt werden in der Meldung allerdings vier weitere Vereine, die finanziell allesamt besser aufgestellt sind als der VfL. Unrealistisch ist zudem, dass die Bochumer bereit wären, die kolportierte Ablöse in Höhe von 1,5 Millionen Euro für einen Spieler zu zahlen, dessen Bundesliga-Qualitäten schwer einzuschätzen sind. Auch hier dürfte es sich um ein gezielt lanciertes Gerücht handeln, etwa durch Spielervermittler.

28. Juni: Gerrit Holtmann hat ein Vertragsangebot vom VfL Bochum vorliegen. Der Spieler hatte bereits im Mai angekündigt, seinen im Jahr 2023 auslaufenden Vertrag entweder in diesem Sommer verlängern zu wollen oder den Verein zu verlassen. Er werde das Angebot nun in Ruhe prüfen, verriet Holtmann nach dem Training am Dienstagmorgen. Eine schnelle Entscheidung sei aber nicht zu erwarten. Andere Angebote, versicherte der Flügelspieler, lägen derzeit nicht vor.

27. Juni: Der Transfer von Saidy Janko zum VfL Bochum ist abgeschlossen. Am Montag hat der Verein die Verpflichtung des Rechtsverteidigers bestätigt. Tief im Westen – Das VfL-Magazin hatte bereits am Samstag exklusiv über einen sich anbahnenden Wechsel berichtet. Der 26-Jährige wurde für ein Jahr vom spanischen Klub Real Valladolid ausgeliehen. Der VfL hat sich zudem eine Kaufoption gesichert.

26. Juni: Silvere Ganvoula bleibt vorerst beim VfL Bochum und wird nicht zum Karlsruher SC wechseln. Der Zweitligist hatte öffentlich Interesse an einer Verpflichtung des Mittelstürmers bekundet, sich nun aber für zwei andere Angreifer entschieden, die den Abgang Philipp Hofmann nach Bochum kompensieren sollen. Eine Perspektive in Bochum gibt es für Ganvoula aber wohl nicht. Auch wenn er am Samstag beim Test gegen Wuppertal zum 2:0-Endstand traf, spielt er in den Planungen von Trainer Thomas Reis keine große Rolle mehr. Ganvoulas Vertrag läuft noch bis 2023. Zuletzt war er an den belgischen Erstligisten Cercle Brügge ausgeliehen, hat dort aber ebenfalls nicht Fuß fassen können.

25. Juni: Der VfL Bochum will möglichst bald den nächsten Neuzugang für die kommende Saison präsentieren. Wie Tief im Westen – Das VfL-Magazin erfuhr, könnte Rechtsverteidiger Saidy Janko die Kaderlücke schließen, die durch den Abgang von Herbert Bockhorn entstanden ist. Der 26-Jährige steht aktuell noch beim spanischen Traditionsklub Real Valladolid unter Vertrag. Die Verhandlungen sollen schon weit fortgeschritten sein.

Mehr über Saidy Janko im verlinkten Artikel:

24. Juni: Tom Weilandt hat einen neuen Klub gefunden. Den 30-Jährigen, der bis zuletzt beim VfL Bochum unter Vertrag gestanden hat, zieht es zurück nach Mecklenburg-Vorpommern. Dort läuft der Mittelfeldspieler künftig für den Greifswalder FC in der Regionalliga Nordost auf. Der Verein ist in diesem Sommer aus der Oberliga aufgestiegen. Weilandt erhält einen Dreijahresvertrag, er stammt aus dem rund 100 Kilometer entfernten Rostock. Sein letztes Pflichtspiel hat Weilandt im Juni 2020 absolviert. Beim VfL spielte er zuletzt keine Rolle mehr.

24. Juni: Zurzeit kursiert in einigen Foren und Fangruppen ein Bericht der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung über Elvis Rexhbecaj. Demnach soll sich der Spieler keine Rückkehr an die Castroper Straße vorstellen können. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin haben die Bochumer bislang aber keine endgültige Absage von Rexhbecaj erhalten. Dennoch planen sie aktuell ohne ihn. Denn Stand heute ist eine Rückkehr sehr unwahrscheinlich, weil der Spieler zu teuer ist. Daran ändern auch die Transfereinnahmen in diesem Sommer nichts. Rexhbecaj würde das Gehaltsgefüge sprengen. Und: Der VfL ist nicht bereit, eine Millionenablöse nach Wolfsburg zu überweisen. Rexhbecaj schaut sich deshalb anderweitig um. Anfang des Monats wurde der Mittelfeldspieler mit Werder Bremen in Verbindung gebracht, konkretisiert hat sich diese Angelegenheit allerdings nicht.

24. Juni: Eduard Löwen, der zuletzt von Hertha BSC an den VfL Bochum ausgeliehen war, wechselt in die USA zum St. Louis City SC. Der VfL wollte ihn nicht behalten, und auch bei der Hertha hatte der Mittelfeldspieler keine Perspektive. Das Team in St. Louis wird gerade komplett neu aufgebaut und spielt ab Anfang 2023 in der Major League Soccer mit. Geführt wird der Klub von zahlreichen Protagonisten, die aus Deutschland und der Bundesliga bekannt sind: Lutz Pfannenstiel ist Manager, Bradley Carnell Trainer. Auch Roman Bürki, Joakim Nilsson und andere Spieler aus der Bundesliga wechseln dorthin.

23. Juni: Was sich seit einigen Tagen abzeichnete, hat der VfL Bochum am frühen Donnerstagabend offiziell bestätigt. Der 23-jährige Engländer erhält einen Vertrag bis 2025 und wechselt ablösefrei vom FC Arsenal ins Ruhrgebiet. Mit dem schnellen Außenbahnspieler plant der VfL vorrangig in der Offensive, nicht in der Abwehr, wo er in England und auch in Bochum teilweise zum Einsatz kam. Osei-Tutu hat schon in der Saison 2019/20 auf Leihbasis für den VfL gespielt. In der 2. Liga kam er auf 21 Einsätze, fünf Tore und drei Vorlagen. „Wir kennen Jordi sehr gut, die Erinnerungen an seine Fähigkeiten und Stärken sind allen noch sehr präsent“, sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer beim VfL „Tempo, Dynamik und Technik zeichnen ihn aus. Wir haben ihn nach seiner Saison beim VfL weiter beobachtet und seine Entwicklung verfolgt. Jordi ist weiter gereift, sein Potenzial ist immer noch enorm hoch. Wir sind optimistisch, dass er den Sprung in die Bundesliga packt.“

21. Juni: Armel Bella Kotchap wird den VfL Bochum noch in diesem Sommer verlassen. Nach Recherchen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin steht der Innenverteidiger vor einem Wechsel zum FC Southampton. Sky hat diese Information ebenfalls erhalten und verbreitet. Der Premier-League-Klub wird von Ex-Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl trainiert. Der Spieler liebäugelt schon länger mit einem Wechsel nach England. Bereits vor einigen Tagen machte das Gerücht, dass Southampton Bella Kotchap verpflichten wolle, in einem Fanforum die Runde. Nun folgte aus einer anderen, sehr verlässlichen Quelle die Bestätigung. Nach Maxim Leitsch verliert der VfL mit Armel Bella Kotchap schon den zweiten Stammspieler in der Innenverteidigung.

Update: Mittlerweile haben die Vereine den Transfer von Armel Bella Kotchap bestätigt…

21. Juni: Der VfL Bochum wird zeitnah den vierten Neuzugang für die kommende Saison präsentieren. Jordi Osei-Tutu steht kurz vor der Unterschrift beim Revierklub. Er soll nicht ausgeliehen, sondern fest verpflichtet werden. Bereits am Montag äußerte sich Trainer Thomas Reis zu einer möglichen Verpflichtung: „Er hat hier vor zwei Jahren einen großen Sschritt gemacht und eine gute Dynamik. Als Trainer ist man immer froh, wenn man so jemandem im Team hat.“ Osei-Tutu spielte bereits in der Saison 2019/20 für den VfL, eine Weiterverpflichtung war seinerzeit nicht möglich. Jetzt aber schon…

20. Juni: Ein Verbleib von Jürgen Locadia beim VfL Bochum wird offenkundig unwahrscheinlicher. Der Spieler konnte sich bis zum Trainingsauftakt nicht durchringen, beim Revierklub einen neuen Vertrag zu unterschreiben. Die Situation sei „eher schwierig“, sagte Trainer Thomas Reis am Montag. „Aber ich würde mich nicht gegen einen Verbleib wehren. Er hat schon gezeigt, was er leisten kann. Und ich bin mir sicher, dass er noch mehr zeigen könnte.“ Locadia könnte den Kaderplatz einnehmen, der durch den Abgang von Sebastian Polter entstanden ist.

Was war los im April, Mai und Juni? Hier geht es zu früheren Tickereinträgen…

0:2 gegen Bremen

Punktloser VfL Bochum: Zwischen Mitleid und Applaus

Es ist ja nicht so, als ob der VfL Bochum gegen Werder Bremen nicht ins Tor getroffen hätte. Gleich zweimal jubelten Spieler und Fans am Samstagnachmittag, doch in beiden Fällen hatte der Video-Assistent etwas dagegen. Erst wurde das vermeintliche 1:0 durch Philipp Hofmann wegen eines unabsichtlichen, aber regelwidrigen Handspiels direkt bei der Torerzielung aberkannt; kurz vor Schluss auch der Treffer von Erhan Masovic wegen einer Abseitsposition. Und als ob die Enttäuschung darüber noch nicht groß genug war, nutzte Werder Bremen in der Schlussphase zwei Unaufmerksamkeiten in der Bochumer Hintermannschaft und feierte einen 2:0-Auswärtssieg.

Lampropoulos zweimal zu spät

„Ein bisschen tun sie mir leid“, sagte Doppeltorschütze Niclas Füllkrug hinterher im Interview über die deprimierten Bochumer Spieler. „Dreimal greift der Video-Assistent ein, und dreimal wird gegen sie entschieden.“ Mitleid für den VfL, so weit ist es schon gekommen. Denn auch der Bremer Führungstreffer wurde überprüft, doch weil Bochums Vasilios Lampropoulos mindestens ebenso stark geklammert hat wie Füllkrug, gab es keinen Grund, die Szene abzupfeifen. Während Füllkrug schnell weiterlief, reklamierte Lampropoulos noch. Nicht nur auf den Beinen, sondern auch im Kopf waren die Gäste in den entscheidenden Momenten einen Schritt schneller.

Der Elfmeterpfiff nur wenige Minuten danach war unstrittig, Lampropoulos kam erneut zu spät. Auch die anderen Entscheidungen waren korrekt – so sehr die Handspielregel der menschlichen Anatomie auch widerspricht. Hofmann wurde aus einer Entfernung von knapp einem Meter angeschossen, der Ball springt anschließend vom Arm ins Tor. „Soll er ihn abschrauben?“, fragte Kevin Stöger im Nachgang. Der Frust war groß, schließlich kam der VfL in der zweiten Halbzeit der Führung sogar näher als Werder. „Ich glaube man kann nicht abstreiten, dass wir heute alles gegeben haben“, lobte Stöger die eigene Mannschaft, auch wenn er einsehen musste, dass es wieder nicht reichte.

Defensive nicht eingespielt

Doch warum? Weil der VfL weder in der Defensive noch in der Offensive schon das Niveau der Vorsaison erreicht. Hinten muss Reis praktisch jede Woche umstellen, weil es immer wieder neue Ausfälle gibt; dieses Mal waren es mit Heintz, Stafylidis und Goralski gleich mehrere Startelfkandidaten. In allen drei Fällen setzte Trainer Thomas Reis auf die eher überraschende Variante, brachte Lampropoulos statt Ordets, Osei-Tutu statt Horn und Förster statt Osterhage – allerhöchstens Osei-Tutu überzeugte. Die auffallende Häufung an muskulären Verletzungen macht es dem VfL derzeit schwer, vor allem in der Abwehr eine möglichst feste Formation zu finden, die sich einspielen kann.

Schwere individuelle Fehler begünstigten zuletzt immer wieder Tore der Gegner, was besonders schmerzt, wenn es weiter vorne ebenso hakt. Vieles basiert auf Zufällen oder genialen Eingebungen einzelner Spieler, phasenweise bleibt der VfL komplett ohne herausgespielte Torchance, wie es gegen Bremen fast bis zur Halbzeitpause der Fall war. Hofmanns spätes (Sieg-)Tor hätte zum Befreiungsschlag werden können – stattdessen steht der VfL nach fünf Partien immer noch ohne Punkte da. „Es ist einfach sehr, sehr ärgerlich, wie wir momentan verlieren. In vier von fünf Spielen waren wir in der Lage zu punkten“, stellte Reis enttäuscht fest.

Mannschaft bekommt Unterstützung

Klar ist: Der Druck beim VfL wächst, die ersten Punkte müssen schleunigst her, auch wenn die Fans bislang wenig Kritik äußern – zumindest nicht im Stadion, wo es nach der Niederlage gegen Bremen erneut wertschätzenden Applaus gab. Die öffentlich gewordenen Verhandlungen von Thomas Reis mit Schalke 04 haben während des Spiels keine Rolle gespielt, die Mannschaft konnte sich der Unterstützung sicher sein. Dass der VfL nun ausgerechnet dort antritt, wo Reis im Sommer hätte landen können, muss kein Nachteil sein. Mit einem Derbysieg wäre wohl vieles vergessen, auch der schwache Saisonstart. Im umgekehrten Fall ist nichts ausgeschlossen.

(Foto: Firo Sportphoto)

Kommentar

Bochum oder Schalke? Reis braucht dringend gute Beratung

Wer erzählt die Wahrheit? Das ist, von außen betrachtet, die entscheidende Frage. Praktisch alle Bochumer Journalisten? Oder Thomas Reis? Die einen haben recherchiert und herausgefunden, dass der Erfolgstrainer des VfL Bochum in diesem Sommer ausgerechnet mit Schalke 04 verhandelt hat. Der andere, über den nun berichtet wird, wehrt sich dagegen. Erst auf wiederholte Nachfrage von Tief im Westen – Das VfL-Magazin dementierte Thomas Reis am Donnerstag sowohl Gespräche mit dem Reviernachbarn als auch eine bloße Anfrage – obwohl das längst ein offenes Geheimnis in der Fußballszene ist. Bis zur Veröffentlichung der BILD hatte sich aber niemand getraut, genau das publik zu machen. Rückblickend ein Fehler. Dass es Verhandlungen zwischen Schalke und Reis gegeben hat, ist mittlerweile aus mehreren verlässlichen Quellen bestätigt.

Dass Reis sogar das Schalker Interesse dementiert hat, verwundert am meisten. Es wäre überhaupt nicht schlimm gewesen, zumindest diese Tatsache zu bestätigen, schließlich hat sich Reis ja nicht aktiv auf Schalke beworben. Er wusste doch, dass diese Frage kommen würde, schien sich darauf aber nicht gut vorbereitet zu haben. Mit einer cleveren Kommunikationsstrategie hätte er diese Geschichte sogar zu seinem Vorteil nutzen können. Er hätte erzählen können, dass er die Anfrage aus Gelsenkirchen erhalten habe, dass er sich – wegen der engen Verbindung zu Rouven Schröder – auch damit beschäftigt habe, es für ihn aber nicht infrage gekommen sei, zum direkten Erzrivalen zu wechseln. Das wäre zwar nicht die ganze Wahrheit, aber ein Teil davon. Und es wäre vermutlich Ruhe eingekehrt. Doch Reis wird schlecht beraten. Oder lässt gute Beratung nicht zu.

Das haben schon die zurückliegenden Wochen und Monate gezeigt. Das erste Kapitel: Im Mai kokettiert Reis in aller Öffentlichkeit mit einem Vereinswechsel, zeigt sich gesprächsbereit für die Konkurrenz. Das zweite Kapitel: Vor knapp zwei Wochen gibt er der WAZ ein Interview und schiebt die Verantwortung für die stockenden Vertragsgespräche Richtung Klub. Beide Aussagen kamen im Präsidium nicht gut an. Reis musste sogar öffentlich zurückrudern und erklären, dass der VfL ihm längst Angebote vorgelegt hat, was er zuvor verschwiegen hat. Das ist erstens erwähnenswert, weil seine Glaubwürdigkeit schon dabei Schaden genommen hat, und zweitens, weil er ansonsten immer wieder versucht, seine besondere Verbundenheit zum VfL Bochum zu betonen. Zuletzt bei Sky mit den markigen Worten: „Wenn ich kein Bochumer bin, wer dann?“

Den eigenen Marktwert zu prüfen, ist vollkommen legitim. Aber Reis sollte sich für eine Variante entscheiden: Vollblut-Bochumer oder Trainer mit Karriereplan. Ansonsten beschädigt er sein eigenes Denkmal, das er sich mit dem Aufstieg und Klassenerhalt verdient hat. Ohnehin ist fraglich, wie lange sich der VfL dieses Vertragstheater noch tatenlos mitanschauen kann. Hans-Peter Villis und Patrick Fabian hatten am Donnerstag ebenfalls die Chance, die Existenz einer Schalker Anfrage zu dementieren, hüteten sich aber davor – Villis leitete die Frage geschickt weiter an Reis. Die Bochumer müssen sich nun überlegen, ob es überhaupt noch Sinn macht, die Vertragsverhandlungen im Winter wieder aufzunehmen. Beide Seiten haben Vorstellungen, die seit Wochen oder gar Monaten nicht zusammenpassen. Warum sollte sich bis zum November etwas Grundlegendes daran ändern? Und: Wie viel Vertrauen ist noch da?

Eines sollte klar sein: Niemand heiratet den Partner, der schon mit dem Nachbarn geflirtet hat. Wie die Fans all das bewerten, dürfte die wohl spannendste Frage der kommenden Tage sein. Die Reaktionen im Netz gehen bislang auseinander. Die einen glauben Thomas Reis kein Wort. Die anderen sehen das alles als böse Kampagne der Springer-Presse – was (ausnahmsweise) nicht stimmt, weil alle Bochumer Journalisten darüber berichten und nicht nur voneinander abschreiben. Es gibt auch Anhänger, die wollen gar nichts davon hören, nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Das zeigt aber: Am Ende ist Fußball simpel. Siege helfen, die Lage zu beruhigen, Heimsiege besonders, Derbysiege noch mehr. Die eingangs aufgeworfene Frage ist mit diesem Kommentar hoffentlich beantwortet. Der Rest der Wahrheit liegt auf dem Platz.

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(Foto: Firo Sportphoto)

Einordnung

Kein Ultimatum für Reis, aber: Schalke hat schon angeklopft

Hunderte Kommentare auf Facebook, etliche Tweets und WhatsApp-Gruppen in Aufruhr: Mit der Überschrift „Bundesliga-Trainer vor dem Aus“ hat die ‚SportBild‘ am Mittwoch für Aufsehen beim VfL Bochum gesorgt. Fußballportale ohne tiefere Vereinskenntnis haben diese Meldung flugs übernommen, bei der Überschrift noch ein bisschen nachgewürzt und die Klickmaschine angeworfen. Voilà, das Geschäftsmodell funktioniert!

Dabei war die Faktenlage im Vergleich zur vergangenen oder vorvergangenen Woche zunächst unverändert. Der Vertrag von Thomas Reis läuft am Saisonende aus, er hat mehrere Angebote des Vereins abgelehnt, die Gespräche wurden bis zum Winter vertagt. Dass Reis mit seinen öffentlich getätigten Aussagen über den Stand der Verhandlungen die VfL-Chefetage verärgert hat, ist ebenfalls nicht neu. Er musste schließlich zurückrudern, sogar mit einer Pressemitteilung.

Kein Ultimatum für Reis

Gelitten hat die Beziehung zwischen Klub und Reis ganz sicher, vor allem in der Außenwirkung. Zerschnitten ist das Tischtuch aber nicht. Folglich gibt es auch kein Ultimatum, dass Reis spätestens mit dem Derby auf Schalke den ersten Sieg einfahren muss, um seinen Job zu retten. Sowohl Hans-Peter Villis als auch der neue Geschäftsführer Sport Patrick Fabian vertrauen dem Erfolgstrainer der zurückliegenden Jahre voll und ganz, sonst wären sie auch nicht an einer Vertragsverlängerung interessiert.

Ob dieses Vorhaben auch gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Nach Informationen von Tief im Westen – Das VfL-Magazin hat der Verein zuletzt ein Angebot zu deutlich verbesserten Konditionen vorgelegt. Reis und sein Berater fordern jedoch mehr. Ob es dabei nur ums Geld oder um weitere Faktoren geht, ist nicht überliefert. Die Position des Vereins wird sich bis zum November allerdings nicht grundlegend verändern, sodass der Verhandlungsspielraum begrenzt ist.

Schalke hat im Sommer angefragt

Problematisch zudem: Reis weiß um seinen Marktwert. Reviernachbar Schalke 04 klopfte im Sommer bereits an und wollte den Fußballlehrer verpflichten. Diese Information machte am Mittwochabend die BILD publik. Tief im Westen – Das VfL-Magazin kann diese Meldung zum Teil bestätigen. Mit Rouven Schröder, dem Manager der Königsblauen, spielte Reis einst beim VfL zusammen, zudem ist der Berater von Reis der Sohn von Schalke-Legende Huub Stevens.

Reis hat sich mit der Anfrage in jedem Fall beschäftigt; wie weit die Gespräche gegangen sind, ist bislang aber nicht gesichert. Offen ist vor allem, ob der Coach sogar um eine Freigabe gebeten hat, wie es die BILD berichtet. Sollte das der Fall gewesen sein, dürfte das für weitere Unruhe sorgen. Reis wird am Donnerstag die Möglichkeit haben, Stellung zu beziehen. Der VfL hat zur Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen geladen.

Transparenzhinweis: Dieser Text wurde aufgrund aktueller Entwicklungen nach der Veröffentlichung angepasst und um neue Erkenntnisse ergänzt.

Zum Thema:

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Persönlicher Rückblick

Vom Chauffeur zum Chef: Schindzielorz nimmt Abschied

Ich trug schon den Schlafanzug, als jemand an meiner Zimmertür klopfte. Durch den Spion erkannte ich Sebastian Schindzielorz. Es war kurz vor Mitternacht im niederländischen Vaals, einem Ort direkt hinter der Grenze, im Sommer 2017. Vorsichtig öffnete ich die Tür. Schindzielorz entschuldigte sich und fragte, ob ich kurz Zeit hätte. Natürlich ließ ich ihn nicht stehen, sondern bat ihn herein. Auf einem Sessel im Zimmer nahm er Platz.

Zugegeben: Der Beginn dieser Geschichte verspricht etwas viel, und vielleicht wird Sebastian Schindzielorz denken: Mensch, das muss doch jetzt nicht sein. Doch es war meine erste Begegnung mit dem Mann, der an diesem Mittwoch seinen vorerst letzten Arbeitstag beim VfL Bochum hatte. Zumindest war es die erste Begegnung, an die ich mich erinnern kann, die über ein ‚Guten Tag‘ und ‚Auf Wiedersehen‘ hinaus ging.

Vom Chauffeuer zum Chef

An jenem Tag in Vaals hatte es mal wieder Ärger mit dem damaligen Trainer Gertjan Verbeek gegeben, und Sebastian Schindzielorz war damit beauftragt, eine Lösung zu finden. Verbeek duldete meine räumliche Nähe zur Mannschaft nicht, ich wohnte im selben Hotel. Ich stimmte einem Umzug aufs Vereinskosten zu, hatte aber das Problem, das ich mit der Bahn angereist war und die nächste Unterkunft ein paar Kilometer entfernt war. Christian Hochstätter, der damalige Chef von Schindzielorz, mischte sich ein, und hatte eine Idee: „Sebastian Schindzielorz ist ab jetzt ihr Fahrer.“

Die Freude darüber war dem frisch gekürten Chauffeur anzusehen. Immerhin lernte ich Schindzielorz in den folgenden Tagen näher kennen. Wir unterhielten uns über seine Zeit in Norwegen und Griechenland, über Amateur- und Jugendfußball. Und über Facebook und Fußballforen – eine Welt, die ihm damals schon fremd war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Dass Schindzielorz knapp ein halbes Jahr nach seinen Fahrdiensten in Holland den Job von Hochstätter, dessen Assistent er zuvor war, übernahm, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.

Fragen von Freunden oder Bekannten, ob ich Schindzielorz den neuen Job zutrauen würde, beantwortete ich meist mit einem Schulterzucken. Die Skepsis war mir aber anzusehen, und es brauchte einige Zeit, bis sie verschwand. Die Berichterstattung war nicht immer positiv – speziell im Winter 2020, als der VfL tief im Abstiegskampf der 2. Liga steckte. Später, als sich zwischen uns ein Vertrauensverhältnis entwickelte, erzählte er mir, dass er einige Texte extra verwahrt habe. Er wollte sehen, ob wir Journalisten Recht behalten oder nicht, oder wie schnell sich der Wind wieder dreht. Vor allem störte er sich an simplen, aus seiner Sicht verkürzten Darstellungen – und arbeitete dagegen an.

Nicht in Pressekonferenzen oder Interviews, die er souverän meisterte, ohne viel zu verraten. Erst wenn die Kamera aus war, wurde es spannend, Schindzielorz auskunftsfreudiger. Persönlich, am Telefon oder notfalls per WhatsApp erklärte er, warum sich Transfer A nicht realisieren lässt, warum Spieler B verkauft wird, oder wie die Verpflichtung von Spieler C gelang. Schindzielorz war immer ansprechbar, er rief immer zurück – im Profifußball eine Seltenheit. Hin und wieder ergaben sich auch Diskussionen, er konterte mit Gegenfragen. Mit den Jahren wurde er selbstbewusster, der Erfolg gab ihm Recht, auch meine Kritik verhallte. Stattdessen gab es Lob und Anerkennung.

Der Baumeister des Erfolgs

Schindzielorz baute die Mannschaft zusammen, die erst den Aufstieg, später den Klassenerhalt schaffte – er machte Großes mit kleinem Geld möglich, bescherte Fans wie Mitarbeitern zwei wundervolle Jahre. Schindzielorz hatte die Argumente auf seiner Seite. Ihm gelangen wichtige Vertragsverlängerungen und entscheidende Transfers. Nicht alles passte, aber das Gesamtergebnis stimmte, auch abseits des Platzes. Mit seiner Bodenständigkeit und Vernunft hat er es geschafft, den Verein in zwei fast existenzbedrohenden Krisen von innen heraus zu beruhigen, an die Gemeinschaft zu appellieren, die Werte des Klubs wieder zu leben – während der Pandemie genauso wie im Februar 2018, als er die Amtsgeschäfte nach turbulenten Monaten übernahm. Auch wenn er seine Gefühle nur selten nach außen trug: Für den VfL zu arbeiten war etwas Besonderes für ihn. Manchmal war seine emotionale Bindung zum Klub auch eine Last.

Es ist selten geworden, aber Schindzielorz ist Fan von dem Klub, für den er gearbeitet hat. In Bochum fand er schon früh ein (sportliches) Zuhause. Als Kind war „Sesi“ aus Polen nach Deutschland gekommen, sein Vater brachte ihn zum VfL. Sein halbes Leben hat Sebastian Schindzielorz anschließend an der Castroper Straße verbracht: Als talentierter Nachwuchsspieler, als ambitionierter Fußballprofi, als Hospitant, Chefscout und Assistent der Geschäftsführung, dann als Geschäftsführer Sport. Abschalten konnte er selten, praktisch jeden Tag war er für den Klub im Einsatz, Urlaub oder Freizeit gab es fast nie. Manchmal war er bis Mitternacht im Büro und morgens um 8 Uhr wieder da. Die meiste Zeit davon verbrachte er am Handy, das wichtigste Arbeitsgerät eines Fußballmanagers. Auf der Rückseite klebte ein VfL-Logo mit einer Widmung, gemalt von seinen Kindern, die er nun häufiger sehen wird als zuletzt.

Gut überlegte Entscheidung

Als ich im Frühsommer die Gelegenheit hatte, mit Schindzielorz über seinen freiwilligen Abschied zu sprechen, berichtete er mir, wie schwer es ihm fiel, diese Entscheidung zu treffen. Über die Gründe habe ich an anderer Stelle schon geschrieben, alles weitere bleibt sein persönliches Geheimnis. Ein Zurück, auf das viele Fans gehofft haben, war jedoch ausgeschlossen, der Entschluss endgültig. Dass es vereinzelt Anhänger gab, die ihm zuletzt vorwarfen, nur noch mit halber Kraft weiterzuarbeiten, hat er hoffentlich überhört oder überlesen. Es würde zu Schindzielorz passen, wenn er sich seit Mai noch mehr Gedanken gemacht hat als ohnehin schon.

Am Samstag gegen Bremen wird er übrigens nicht mehr im Stadion sein. Er will sich emotional lösen, Distanz gewinnen, sich auf neue Aufgaben vorbereiten. Wo und wann – das steht noch nicht fest, ein neuer Vertrag existiert nicht, auch nicht in Wolfsburg. Doch irgendwann wird es an seiner Tür klopfen, und Schindzielorz wird sie öffnen.

(Foto: Imago / RHR-Foto)