Kader des VfL Bochum

Reis verrät: Weitere Transfers sind möglich

Wenn es um mögliche Neuverpflichtungen geht, redet Thomas Reis selten um den heißen Brei herum. Zum Trainingsstart Anfang August hat er ganz offen betont, zum Beispiel noch einen neuen Stürmer und einen defensiven Mittelfeldspieler zu suchen. Indirekt hat er diese Transfers sogar eingefordert. Mit in Deutschland bislang noch gänzlich unbekannten Spielern Soma Novothny und Raman Chibsah wurden seine beiden Wünsche auch erfüllt. Insgesamt fünf externe Neuzugänge hat der VfL in diesem Sommer präsentiert.

Aktuell kaum Optionen für die Abwehr

Und es ist nicht auszuschließen, dass noch ein sechster Mann hinzukommen wird. Obwohl der Kader der Bochumer bei aktuell 29 Profis eher verkleinert als vergrößert werden soll, gibt es speziell in der Abwehr noch einen personellen Engpass. Weil Saulo Decarli mit einer Fußverletzung möglicherweise noch länger ausfällt, und weil Herbert Bockhorn erneut aussetzen muss, fehlen Alternativen. „Die Personalsituation ist dort etwas schwieriger als in der Offensive, wo ich die Qual der Wahl habe“, erklärt Reis.

Er befinde sich deshalb im Austausch mit Manager Sebastian Schindzielorz. „Grundsätzlich bin ich mit dem Kader zufrieden. Aber wenn es zur Mannschaft passt und auch finanziell darstellbar ist, dann kann es sein, dass wir noch aktiv werden“, sagt der Fußballlehrer. Umgekehrt seien auch Abgänge nicht auszuschließen. Mögliche Wechselkandidaten sind Tom Weilandt, eventuell Sebastian Maier und seit der Verpflichtung von Raman Chibsah auch Vitaly Janelt. Für sie dürfte es in diesen kommenden Monaten noch schwieriger werden, auf Einsatzzeiten zu kommen.

Jungprofis auf der Suche nach Spielpraxis

Das gilt erst recht für Jungprofis wie Baris Ekincier, Lars Holtkamp, Moritz Römling oder auch Stelios Kokovas, die in dieser Saison auch nicht mehr für U19 spielberechtigt sind. Da das Quartett über die Saison hinaus an den VfL gebunden ist, wären sie alle Kandidaten für ein Leihgeschäft. Wobei Reis aus Trainersicht betont, dass ein „großer Kader in der aktuellen Situation auch Vorteil hat. Wegen Corona wissen wir nicht, was noch passieren wird.“ Im Zweifel könne man auch im Winter noch über Abgänge reden und Spieler ziehen lassem.

(Foto: Firo Sportphoto)

Werbung

Bochums bester Kaffee: VfL vertraut den Experten

Sie alle trinken ihn gerne: Ob Spieler, Trainer oder Manager – tagtäglich genießen die Profis auf Knopfdruck und in Sekundenschnelle Bochums besten Kaffee. Für höchste Qualität und einen besonderen Service steht der offizielle Produkt-Partner des Klubs, der Kaffee Express Rhein-Ruhr, schon seit mehr als 15 Jahren. „Wir sind stolz, weiter Partner des VfL Bochum zu sein“, sagt Thorsten Bock. Er ist gemeinsam mit Nico Fiedler Geschäftsführer des Bochumer Unternehmens, beheimatet am Kötterberg im Stadtteil Hiltrop. Die beiden sind seit vielen Jahren treue VfL-Fans, aber auch Förderer anderer Klubs im Revier – etwa beim Herner EV (Eishockey) oder bei den VfL SparkassenStars (Basketball).

Bester Service und frische Produkte

Gemeinsam mit mehr als 25 Mitarbeitern liefern sie nicht nur frischen Kaffee, sondern die ganze Palette an Heißgetränken. Auch Wasserspender sowie Getränke- und Snackautomaten stehen zur Verfügung, um die Mitarbeiter kleiner und großer Firmen während der Arbeitszeit oder in den Pausen glücklich zu machen. „Wir haben zufriedene Kunden in ganz Nordrhein-Westfalen“, berichtet Nico Fiedler stolz über den Expansionskurs. Der Kaffee Express Rhein-Ruhr setzt dabei auf einen schnellen und persönlichen Service, bei dem sich der Kunde entspannt zurücklehnen und das Getränk seiner Wahl genießen kann. Die hauseigene Crew kümmert sich um die Bereitstellung und Installation der Geräte, die Lieferung frischer Produkte, um die Wartung und notfalls auch um eine schnelle Reparatur.

Dabei kann der Kunde zwischen attraktiven Komplett-Paketen oder ganz individuellen Lösungen wählen – je nach Bedarf. Mehr als 1.000 Unternehmen und Institutionen sind längst überzeugt und vertrauen den Bochumer Kaffee-Experten. Dass sie für ihre Kunden immer wieder neue Ideen entwickeln, berichten sie gerne. „Wir haben auch schon einen Snack-Automaten für eine Senioreneinrichtung umfunktioniert und darin verschiedene Hygieneprodukte bereitgestellt“, erinnert sich Thorsten Bock. Im Kern geht es natürlich immer noch um die Kaffeebohne. Da der Kaffee Express Rhein-Ruhr im Gegensatz zu Mitbewerbern nicht an einzelne Marken gebunden ist, hat der Kunde eine besonders große Auswahl.

Partnerschaft mit dem VfL bis 2022

Genau darauf möchte auch der VfL Bochum in den kommenden zwei Jahren nicht verzichten. Pünktlich zum Saisonstart wurde ein neuer Vertrag unterschrieben, die langjährige Partnerschaft aus voller Überzeugung und Zufriedenheit bis 2022 verlängert. Die Automaten des Kaffee Express Rhein-Ruhr sind in der Fan-Gastronomie, den Cateringständen, den VIP-Bereichen, in der Geschäftsstelle und natürlich in der Mannschaftskabine zu finden.

Wer jetzt den aromatischen Duft einer frischen Tasse Kaffee oder anderer Heißgetränke in der Nase hat, der sollte seinem Chef die nachfolgenden Kontaktdaten empfehlen – oder als Entscheider selbst zum Hörer greifen. Der Kaffee Express Rhein Ruhr ist am besten telefonisch (0234 / 955 4480) oder per Mail (info@kaffee-express-rhein-ruhr.de) zu erreichen.

(Foto: VfL Bochum 1848 / Kaffee Express Rhein-Ruhr)

Kommentar zum VfL-Start

Meinung: Warum Disziplin im Stadion so wichtig ist

Heute Abend spielt der VfL Bochum zum ersten Mal seit März wieder vor Zuschauern. Rund 3.500 Fans werden dabei sein. Die Zurückhaltung beim Kartenverkauf war spürbar, knapp tausend Plätze könnten ungenutzt bleiben. Ohne Bratwurst und Bier, ohne Stehplätze und gemeinsames Jubeln, dafür mit klaren Regeln für die Anreise, den Einlass und den Gang zur Toilette, scheint vielen der Spaß am Stadionbesuch vergangen zu sein. Das ist verständlich, doch die Maßnahmen sind notwendig.

Lage bleibt dynamisch

Warum? Das zeigt ein einfaches Rechenbeispiel. Am Sonntag lag die sogenannte Inzidenzzahl für das Corona-Virus in Bochum bei 24,2. Das heißt, dass sich im Schnitt eine von etwa 4.000 Personen innerhalb der letzten Woche infiziert hat. Wie es der Zufall so will, entspricht dies ziemlich genau der Zuschauerzahl für den heutigen Spieltag. Bedeutet: In der Theorie (und vielleicht auch in Praxis) wird im Stadion genau ein Infizierter sitzen. Das soll jetzt weder Panik noch Unwohlsein auslösen, zeigt aber zwei Dinge.

Zum einen: Vorsicht und Disziplin sind wirklich wichtig. Wer sich für den Stadionbesuch entscheidet, der sollte kein Rebell oder selbsternannter Querdenker sein, sondern sich auf die vielen Regeln auch wirklich einlassen – im Sinne der Gemeinschaft, im Sinne des eigenen Vereins. Zum anderen: Die Gesamtsituation bleibt dynamisch, die Entwicklung ungewiss. Klar ist: Änderungen und Verschärfungen sind jederzeit möglich. Niemand weiß, ob auch das nächste Heimspiel vor Zuschauern stattfinden wird.

Lücke im Konzept

An einer Stelle wird der VfL ohnehin nachbessern müssen. Denn eine Schwachstelle im Hygienekonzept haben Verein und Stadt offensichtlich übersehen. Je vier Personen aus unterschiedlichen Haushalten unmittelbar zusammen zu setzen, ergibt keinen Sinn und birgt Gefahren, hat einige Anhänger auch nachweislich vom Kartenkauf abgehalten. Der Fan sollte in Zukunft die Wahl haben: Das Stadion bietet Platz genug, um Blöcke für Einzelbesucher, für Zweier-Gruppen oder auch größere Familien anzubieten.

(Foto: Firo Sportphoto)

Zur neuen Saison

Nur für Unterstützer dieser Seite: Das VfL-Tippspiel

Neue Saison, neues Format: „Schlag den Rentsch“ heißt das neue Tippspiel! Zeigt, das ihr den VfL besser einschätzen könnt als der Spielleiter.

Das Tippspiel läuft exklusiv für alle Unterstützer dieser Seite. Wenn ihr euch finanziell an „Tief im Westen – Das VfL-Magazin“ beteiligt habt, könnt ihr ab sofort mitmachen.

Das Besondere: Wir tippen nur die Spiele des VfL – aber genau auf das Ergebnis. Gesucht wird also der ultimative VfL-Experte. Dem Gesamtsieger (oder der Siegerin) mit den meisten Punkten winkt am Saisonende ein Fan-Paket im Wert von 35 Euro. Bei Punktgleichheit entscheidet das Los.

Zum Tippspiel: https://www.kicktipp.de/schlag-den-rentsch/

Wichtiger Hinweis: Bitte nutzt euren Klarnamen oder die E-Mail-Adresse, die ihr im Zuge des Crowdfunding oder später bei einer Spende angegeben habt. Diese Tipprunde ist ausschließlich denen vorbehalten, die diese Seite finanziell unterstützt haben. Wenn ihr daran interessiert seid, dieses Projekt zum Erhalt einer unabhängigen Berichterstattung über den VfL Bochum zu fördern, meldet euch gern unter rentsch@vfl-magazin.de.

(Foto Firo Sporthoto)

2:2 gegen St. Pauli

VfL verliert die Ordnung – auf und neben dem Platz

3.500 Fußballfans können laut sein, verdammt laut. Als am Montagabend beim Saisonauftakt die ersten „VfL, VfL“-Sprechchöre durch das Ruhrstadion schallten, war klar: Die Zeit der Geisterspiele ist vorbei, zumindest vorerst. Und damit wohl auch die Spiele, die der VfL problemlos über die Zeit bringt. So gesehen ist in Bochum fast schon wieder Normalität eingekehrt – auf und neben dem Platz. „Wir sind in alte Muster verfallen. Das müssen wir schleunigst abstellen. Wir haben eine gute Mannschaft. Aber dazu gehört auch, dass wir so ein Spiel über die Bühne bringen“, stellte Torschütze Robert Zulj nach dem bitteren 2:2 gegen St. Pauli selbstkritisch fest.

Kurios: Als zuletzt keine Zuschauer ins Stadion durften, gewann der VfL einige Partien ungewohnt souverän. Viele Fans scherzten schon, ob es nicht besser sei, sie würden noch länger fernbleiben. Dabei war ihnen der späte Ausgleich gegen die Kiezkicker natürlich in keinster Form zuzurechnen. Trotzdem fühlten sie sich an Erlebnisse aus dem ersten Teil der vergangenen Saison erinnert, als der VfL im eigenen Stadion gleich mehrfach einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab. „In den Schlussminuten haben wir den Zugriff auf das Spiel verloren. Vielleicht waren wir uns zu sicher, die drei Punkte hier zu behalten“, analysierte Zulj.

Später Doppelschlag

Er, der beste Bochumer, hatte den VfL in der ersten Hälfte selbst in Führung gebracht und kurbelte das Bochumer Angriffsspiel auch danach immer wieder an, flankiert von Simon Zoller und Gerrit Holtmann, die beide ein gutes Spiel machten. Der VfL hatte die Auftaktpartie im Griff und legte durch Zoller eine Viertelstunde vor Schluss das 2:0 nach. Die Gäste blieben lange Zeit harmlos, die Bochumer dagegen engagiert und konzentriert. Umso unerklärlicher die Tiefschlafphase zwischen der 84. und 86. Spielminute, als Daniel-Kofi Kyereh gleich doppelt traf und der VfL zwei Punkte noch herschenkte. Bei beiden Gegentreffern machte die ansonsten sattelfeste Abwehr keine gute Figur.

Vor allem beim Ausgleich war sie viel zu weit aufgerückt, schien auch körperlich nicht mehr ganz auf der Höhe. Während St. Paulis Trainer Timo Schultz von allen fünf Wechseloptionen Gebrauch machte, tauschte Thomas Reis nur zweimal, der erschöpfte Cristian Gamboa blieb zum Beispiel auf dem Feld. Ob Reis seinem Team mit weiteren Veränderungen geholfen oder es eher verunsichert hätte, bleibt allerdings ein ungelöstes Rätsel. Klar ist nur: „Die Gegentore fielen zu einfach, die Ordnung stimmte überhaupt nicht mehr“, war der Coach nach dem Spiel natürlich enttäuscht, aber auch hoffnungsfroh: „Wir nehmen das Gute mit, auch wenn es sich wie eine Niederlage anfühlt.“

Kein Abstand, keine Maske

Gelungenes beizubehalten, aber Schwachstellen zu korrigieren, dürfte nach diesem Spieltag sicher auch das Motto bei der Überarbeitung des Hygienekonzepts sein. Die Anreise, der Einlass sowie die Abfahrt liefen nach Aussage zahlreicher Fans fast reibungslos und diszipliniert. Mitunter mischte sich etwas Ungeduld unter das Publikum – vor allem nach dem Schlusspfiff, als einige Zuschauer aus Enttäuschung offenbar so schnell wie möglich nach Hause wollten. Womöglich war es auch ganz gut, dass knapp 1.500 Karten gar keinen Käufer fanden. Denn speziell auf der Südtribüne konnten die Abstandsregeln stellenweise nicht eingehalten werden.

Der VfL war trotz rechtzeitiger Hinweise nicht von seinem Plan abgerückt, Stadionbesucher stets zu viert nebeneinander zu setzen. Weil ein Kunde nur zwei Tickets erwerben durfte, saß er automatisch neben Fremden – und das ohne Abstand. Da es auch keine Maskenpflicht gab, fühlten sich einige Fans nicht geschützt und änderten kurzerhand die Sitzordnung. Dieses Phänomen war mehrfach zu beobachten. Manche Fans wiederum waren leichtsinnig und rotteten sich mit mehr als vier Personen zusammen. Ordner griffen nicht ein. Das führte schließlich zu einem ähnlichen Durcheinander wie in der Schlussphase auf dem Spielfeld. In diesem Fall aber hoffentlich ohne Folgen.

(Foto: Imago / Revierfoto)

Fragen und Antworten

Tickets für Saisonstart: VfL-Fans zurückhaltend

Mehr als ein halbes Jahr mussten die Fans zu Hause bleiben, ins Stadion durften sie nicht. Wenige Tage vor dem Saisonstart in den Profiligen gibt es bundesweit weitere Lockerungen und eine neue Corona-Schutzverordnung. Das macht auch beim VfL Bochum wieder Fußballspiele vor größerem Publikum möglich. Bis zu 20 Prozent der Stadionkapazität darf genutzt werden. Knapp 5.000 Zuschauer sind somit auch im Ruhrstadion wieder zugelasse – und das schon am Montag beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli.

Doch die Bochumer Fußballfans üben sich in Zurückhaltung. Rund 4.000 Tickets für den Saisonauftakt waren am Freitagabend in den Verkauf gegangen. Etwa 1.000 der 5.000 Tickets gingen an geladene Gäste oder Sponsoren für den VIP-Bereich. Ansonsten durften die rund 7.000 Dauerkarteninhaber der Vorsaison zugreifen. Doch ein Ansturm blieb aus. Bis Samstagnachmittag war nur knapp die Hälfte der angebotenen Karten verkauft. Deshalb wurden die Bedingungen gelockert. Auch die mehr als 10.000 Vereinsmitglieder haben bis Sonntagnacht noch die Chance, sich bis zu zwei Tickets zu sichern. Der VfL rechnet trotzdem nicht mit einem „ausverkauften“ Stadion.

Wer dabei ist, für den gibt es im Folgenden die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie viel Normalität wird es überhaupt geben?

Klar ist: „Es wird ein anderes Stadionerlebnis sein als vor Beginn der Pandemie“, sagt VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Es gilt das Abstandsgebot, an vielen Stellen auch eine Maskenpflicht – selbst am eigenen Platz soll ein Mund-Nase-Schutz getragen werden. Dazu gibt es vier Maßnahmen, auf die sich die Klubs schon vor Wochen geeinigt haben und die nun auch Erwähnung in der neuen Corona-Schutzverordnung finden. So sind Tickets zur Rückverfolgung möglicher Infektionsketten personengebunden, Gästefans nicht zugelassen und der Alkoholausschank untersagt. Erkennbar alkoholisierten Personen wird der Zutritt verwehrt. Außerdem sind die Stehplätze gesperrt. Diese zu bestuhlen, sei nicht geplant, erklärt Kaenzig auf Nachfrage – unter anderem aus organisatorischen Gründen. Außerdem sei dieser Bereich heilig, „wir wollen keine Ängste wecken und die markante Osttribüne durch Sitzplätze verändern.“

Wie läuft der Kartenverkauf, wer bekommt Tickets?

Der Verkauf erfolgt ausschließlich online und endet in der Nacht von Sonntag auf Montag. Neue Dauerkarten können nicht gebucht werden, nur Einzeltickets. Der eigene Stammplatz kann dabei in vielen Fällen nicht ausgewählt werden, weil jede zweite Reihe gesperrt ist. Eine platzgenaue Buchung ist aber möglich. Dafür stehen die Süd- und die Westtribüne zur Verfügung. Die Eintrittspreise orientieren sich an denen aus der Vorsaison und liegen zwischen 18 und 35 Euro.

Wie ist der VfL auf das erste Heimspiel vorbereitet?

Der organisatorische Aufwand ist enorm, auch die Kosten dafür beträchtlich, etwa für das Sicherheitspersonal. „Aber es geht uns vor allem um den emotionalen Gewinn, um den ersten Schritt in Richtung Normalität“, sagt Kaenzig. Das Hygienekonzept ist seit Wochen vorbereitet und mit dem Gesundheitsamt der Stadt abgesprochen. Auf die Theorie folgt nun also der Praxistest. Das Problem: Noch in der vergangenen Woche hatte der VfL angekündigt, zwei Probeläufe mit jeweils 300 Zuschauern durchführen zu wollen. Die wird es jetzt nicht mehr geben, stattdessen muss beim Kaltstart alles glatt laufen.

Was müssen Fans beachten, etwa bei der An- und Abreise oder beim Einlass?

Der VfL empfiehlt, nicht mit dem Bus oder der Bahn anzureisen, auch wenn die Bogestra wie gewohnt zusätzliche Fahrzeuge einsetzt. Im Idealfall kommen Stadionbesucher zu Fuß oder mit dem Auto, Radstellplätze gibt es nicht. Das Ziel ist es, Menschenansammlungen, speziell nach dem Schlusspfiff, zu vermeiden. Der Einlass erfolgt deshalb zeitversetzt, auch der Personalausweis muss vorgezeigt werden. Auch für das Verlassen des Stadiongeländes gibt es Regeln. Auf den Tickets wird die jeweilige Zeit genannt. Die Cateringstände öffnen übrigens nicht, stattdessen kann im Vorfeld ein Lunchpaket mit Cola statt Bier und Popcorn statt Bratwurst dazugebucht werden. Der Besuch der sanitären Anlagen erfolgt über ein eingezeichnetes Wegesystem.

Wo lauern Gefahren und Unsicherheiten?

Offen ist, wie sich die Zuschauer verhalten werden, gerade in emotionalen Momenten. In anderen Stadien war bei einigen Spielen zu beobachten, dass die Regeln nicht immer eingehalten wurden. Nicht optimal ist außerdem die Tatsache, dass der VfL jetzt an einem Montag spielt. Der Feierabendverkehr könnte zu einer Belastung bei der Anreise werden. Außerdem müssen Besucher genau schauen, in welchem Zeitfenster sie ins Stadion kommen müssen. Geduld und „viel Disziplin“ sei gefragt, betont Ilja Kaenzig. Schwächen gibt es bei der Sitzanordnung. Der VfL besetzt jeweils vier Plätze nebeneinander, selbst wenn diese Personen nicht aus einem Haushalt stammen. Das Abstandsgebot zu anderen Fans kann in diesem Fall nicht eingehalten werden.

Wie lange gelten die neuen Regeln?

Die Länder haben sich auf einen sechswöchigen Testbetrieb bis Ende Oktober geeinigt, in dem bundesweit bis zu 20 Prozent der Stadionkapazitäten genutzt werden dürfen. Lokal kann es aber jederzeit neue Beschränkungen geben. Das wäre der Fall, wenn sich in Bochum innerhalb von sieben Tagen mehr als 35 Personen auf 100.000 Einwohner mit dem neuen Corona-Virus angestecken würden. Dann wären Zuschauer komplett ausgeschlossen. Aktuell steigt die sogenannte Inzidenzzahl in Bochum wieder und lag am 20. September bei 24,2. Die Lage bleibt also dynamisch, kurzfristige Änderungen sind jederzeit möglich, sogar noch am Spieltag. Denn die Pandemie ist noch längst nicht vorbei, auch wenn die Stadionöffnung etwas anderes suggeriert.

Wirst Du wieder ins Stadion gehen, sofern Du eine Karte bekommst?

Zeige Ergebnisse

Wird geladen ... Wird geladen ...

(Foto: Firo Sportphoto)

Verstärkung fürs Mittelfeld

Fünfter Neuzugang: VfL holt Raman Chibsah

Der VfL Bochum schließt seine Kaderlücke im defensiven Mittelfeld mit Raman Chibsah. Der 27-Jährige Ghanaer kommt ablösefrei zum Revierklub und spielte zuletzt beim türkischen Erstligisten Gaziantep FK. Er ist der fünfte Neuzugang in diesem Sommer. Zuvor war Chibsah lange Zeit in der italienischen Serie A und Serie B aktiv. Der Vertrag des ehemaligen Nationalspielers läuft knapp zwei Jahre. Er soll den Konkurrenzkampf anheizen und mit Anthony Losilla, Robert Tesche und Vitaly Janelt um einen Platz in der Startelf kämpfen.

Zweikampfstark, dynamisch, passsicher

„In Raman Chibsah gewinnen wir einen Mittelfeldspieler, der sich hauptsächlich in der Zentrale aufhält, zudem passsicher und zweikampfstark ist“, sagt Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL Bochum und ergänzt: „Er verfügt über internationale Erfahrung, ist dynamisch und aufgrund seiner Vergangenheit in Italien taktisch gut geschult.“ Schon mit 16 Jahren wechselte Chibsah von Ghana nach Italien. Dort hat er fast 100 Erstligaspiele für US Sassuolo, Benevento Calcio und Frosinone Calcio absolviert. Hinzu kommen 24 Einsätze in der türkischen Süper Lig.

(Foto: Imago / Action Plus)